Früher Einsatz auf der Elbe

Spezialschiff erstmals als Eisbrecher auf der Elbe unterwegs

Spezialschiff erstmals als Eisbrecher auf der Elbe unterwegs

Spezialschiff erstmals als Eisbrecher auf der Elbe unterwegs

Timo Jann
Schleswig-Holstein
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Das Mehrzweckschiff „Elbe“ unterwegs auf der Elbe Foto: Timo Jann/shz.de

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Zum ersten Mal kam ein ein Mehrzweckschiff als Eisbrecher auf der Elbe zum Einsatz. Das Wasserstraßen- Schifffahrtsamt setzt bei neuen Schiffen auf die Möglichkeit, sie für verschiedene Zwecke im Jahr einsetzen zu können.

Um den im Geesthachter Schleusenkanal eingefrorenen Containerfrachtern „BCF Sprinter“ und „BCF Glückauf“ sowie dem Tanker „Dettmer Tank 134“ elbaufwärts freie Fahrt durch die Schleuse zu verschaffen, ist am Sonntagmorgen das Mehrzweckschiff „Elbe“ ausgerückt: Das Spezialschiff des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes (WSA) ist auch für den Eisaufbruch auf der Elbe zuständig. Im Hafen von Lauenburg war außerdem der Eisbrecher „Wisent“ aktiv.

Grundeis auf der Elbe gebildet

Auf der Elbe hat sich in den vergangenen Tagen massiv Grundeis gebildet, das nun als Treibeisschollen auf der Wasseroberfläche schwimmt. Bei frostigen -8 Grad waren am Sonntagmorgen zu Sonnenaufgang der Obere und der Untere Schleusenkanal, wo das Wasser ruhig steht, zugefrorenen. „Die Kollegen sind mit der ‚Elbe’ im 7 Uhr ausgerückt“, sagte Andreas Schultz, der Leiter der Eisbrecherflotte.

Es war das erste Mal, dass das Spezialschiff beim Eisbrechen zum Einsatz kam. Die Wasserstraßenverwaltung des Bundes hatte als Ersatz für ausgemusterte Eisbrecher, die nur für diesen Zweck bestimmt waren, zwei Mehrzweckschiffe angeschafft. Die können das Jahr über auch für andere Aufgaben als den Eisaufbruch genutzt werden.

Starker Eisgang auf der Elbe 2012

Zuletzt hatte es an der Elbe 2012 starken Eisgang gegeben, damals kämpften sich „Keiler“, „Büffel“ und die anderen leistungsstarken Eisbrecher gegen das Eis elbaufwärts durch. „Jetzt sieht es so aus, als dass das Tauwetter dem Spuk schon wieder ein Ende bereiten dürfte“, so Schultz.

Bisher wurde in Norddeutschland nur auf dem wenig frequentierten Elbe-Lübeck-Kanal die Schifffahrt eingestellt. Hier friert die stehende Wasseroberfläche zwischen den Schleusen regelmäßig schnell zu. Auf der Elbe und dem von vielen Frachtern befahrenen Elbe-Seiten-Kanal, der wichtigen Anbindung an das innerdeutsche Wasserstraßennetz des Hamburger Hafens, ist Schifffahrt noch möglich. Schultz: „Mit dem ‚Wisent‘ haben wir in Lauenburg den Hafen befahren. Der gilt als Schutzhafen und muss für die Schifffahrt jederzeit erreichbar sein.“

Vorhersagen gehen von Ende strenger Nachtfröste aus

Die Vorhersage der Meteorologen sieht so aus, dass ab Dienstag wohl die strengen Nachtfröste der vergangenen Tage vorbei sein werden. Weil die Elbe derzeit nur wenig Wasser führt, ist die Gefahr von Eisbildung besonders groß.

Es behindert dann nicht nur die Schifffahrt, sondern gefährdet auch die Deichsicherheit, sollte es zu einem Wasserstau kommen und das Eis die schützende Grasnarbe der Deiche beschädigen. Deshalb ist die Aufgabe der Eisbrecher sehr wichtig, um jederzeit einen geordneten Abfluss des Wassers und des Eises zu gewährleisten.

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