Schleswig-Holstein

SPD fordert sechs Milliarden Euro für kommunale Wärmenetze in SH

SPD fordert sechs Milliarden Euro für kommunale Wärmenetze in SH

SPD fordert 6 Milliarden Euro für Wärmenetze in SH

dpa/shz.de
Kiel
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Statt auf Wärmepumpen möchte die SPD-Landtagsfraktion auf kommunale Wärmenetze setzen. Foto: Franziska Gabbert/shz.de

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Kommunale Wärmenetze statt individueller Wärmepumpen - darauf setzt die SPD in Schleswig-Holstein. Fraktionschef Thomas Losse-Müller verlangt dabei vom Land ein kräftiges finanzielles Engagement. Dazu muss sich in Kürze der Landtag positionieren.

Mit Landesbürgschaften von bis zu zwei Milliarden Euro für Stadt- und Gemeindewerke sowie genossenschaftliche Betreiber will die SPD den Aufbau kommunaler Wärmenetze in Schleswig-Holstein finanziell absichern. Dazu hat die Fraktion einen Antrag für die Mai-Sitzung des Landtags eingebracht. Wenn nötig, soll das Land auch mit zusätzlichem Eigenkapital helfen.

Da Investitionen in Wärmenetze sehr teuer seien, müsse das Land finanziell helfen, heißt es. „Ein Wärmenetz ist in den allermeisten Städten und Gemeinden die günstigste und sozial gerechteste Form der Wärmeversorgung.“

Die Alternative dazu sei, dass jedes Haus mit Wärmepumpe, Solaranlage, Speicher und Dämmung einzeln klimaneutral gemacht wird. Das würde viele Menschen dazu zwingen, sich zu verschulden, heißt es. „Deshalb ist es der bessere Weg, wenn der Staat die Kosten übernimmt und sie langfristig von allen gemeinsam getragen werden.“

Nach dem Willen der SPD soll sich die Landesregierung auch dafür einsetzen, dass überall da, wo die kommunale Wärmeplanung ein Wärmenetz vorsieht, kein Verbot von Öl- und Gasheizungen greift.

Sechs Milliarden Euro für klimaneutrale Energie

„Der Verband der Schleswig-Holsteinischen Energie- und Wasserwirtschaft rechnet mit Kosten von mindestens sechs Milliarden Euro für eine sozial gerechte und ökonomisch effiziente Wärmewende“, erläuterte SPD-Fraktionschef Thomas Losse-Müller.

„Das Geld wird benötigt, um die Wärmeerzeugung auf klimaneutrale Energiequellen umzustellen und zusätzliche Leitungen für die Wärmeversorgung zu verlegen.“ Die Kosten dafür könnten nur langfristig auf die Preise umgelegt werden. Zudem hätten die Stadt- und Gemeindewerke viele weitere wichtige Aufgaben beim klimaneutralen Umbau, die ebenfalls Geld kosteten. „Deshalb muss das Land den Ausbau der klimaneutralen Wärmeerzeugung unterstützen.“

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