Gesellschaft

Sirenen und Nachrichten aufs Handy: Das passiert am Warntag am 8. Dezember

Sirenen und Nachrichten aufs Handy: Das passiert am Warntag am 8. Dezember

Das passiert am Warntag am 8. Dezember

Michelle Ritterbusch/shz.de
Kiel
Zuletzt aktualisiert um:
Über die „NINA“-App können auch Menschen in Schleswig am Donnerstag eine Benachrichtigung erhalten. Foto: Michelle Ritterbusch

Diesen Artikel vorlesen lassen.

In Zeiten des Ukraine-Krieges könnten diese Signale einige Menschen verunsichern: Am bundesweiten Warntag werden Sirenen und verschiedene Mitteilungsmöglichkeiten auf Handys ausprobiert. Was Menschen im Kreis Schleswig-Flensburg jetzt wissen mü...

Wer am Donnerstag, 8. Dezember, um 11 Uhr eine Notfall-Warnung auf sein Smartphone bekommt, kann Ruhe bewahren: Das ist nur ein Test. Nach zwei Jahren findet wieder ein bundesweiter Warntag statt. Und auch im Kreis Schleswig-Flensburg werden verschiedene Warnmittel getestet.

Darunter eben auch die Benachrichtigungen über die bekannte Warn-Apps „NINA“ und „Kat-Warn“. Aber auch, wer diese Programme auf seinem Handy nicht installiert hat, könnte eine Nachricht bekommen: Zum ersten Mal wird Cell Broadcast getestet. Das ist eine Warnnachricht, die direkt auf die Smartphone getestet wird. Eine Dreiviertelstunde später soll entwarnt werden.

Die Cell-Broadcast-Technologie soll in Deutschland Ende Februar 2023 in Betrieb genommen werden. Die neue Technik kann genutzt werden, um Nachrichten an Smartphones und konventionelle Handys zu senden, wenn diese sich in einem bestimmten Abschnitt des Mobilfunknetzes, einer sogenannten Funkzelle, befinden.

Die Hälfte aller Handys in Deutschland wird benachrichtigt

Am Warntag sollen als Test für die neue Technik rund die Hälfte aller Mobiltelefone in Deutschland mit einer Textnachricht erreicht werden. Diese wird von der Warnzentrale des Bundes ausgelöst. Nähere Informationen zum Cell Broadcast hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) unter www.bbk.bund.de/cellbroadcast zusammengestellt.

Wer am Donnerstag eine Nachricht auf sein Mobiltelefon bekommt, wird gebeten, seine Erfahrungen dem BKK mitzuteilen. Das ist in einer Umfrage unter www.warnung-der-bevölkerung.de oder auf den Social-Media-Kanälen des BBK und in der Warn-App „NINA“ möglich.

Im ganzen Kreis Schleswig-Flensburg werden die Sirenen ausgelöst

Landrat Dr. Wolfgang Buschmann rät allen Einwohnern des Kreises Schleswig-Flensburg, die „NINA“-App zu installieren: „Über die App werden Warnmeldungen des Bevölkerungsschutzes für unterschiedliche Gefahrenlagen wie zum Beispiel Gefahrstoffausbreitung oder einen Großbrand bereitgestellt. Auch Wetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes sind in die Warn-App integriert“, sagt er. Die „NINA“-App ist im Apple App Store für iPhones und im Google Play Store für Android-Smartphones erhältlich.

Außerdem soll am Donnerstag auch über Radio, Fernsehen und soziale Medien ein Probealarm ausgelöst werden. Und wird es laut: Im gesamten Kreis Schleswig-Flensburg werden die Sirenen ausgelöst. Rund 280 gibt es davon im Kreisgebiet. Sie sollen am Warntag eine Minute lang einen auf- und abschwellenden Heulton erzeugen. 45 Minuten nach der Warnung wird für eine Minute ein Heulton zu hören sein, der Entwarnung signalisiert.

Nur in Flensburg werden auch in diesem Jahr keine Sirenen zu hören sein, weil die sogenannten Luftschutz-Sirenen schon vor vielen Jahren abmontiert wurden. Eine Neuinstallation wird nach Informationen der Stadt Flensburg vorbereitet, verzögert sich aber wegen der derzeit bundesweit großen Nachfrage nach Sirenen und Material.

Warntag 2023 soll Bürger sensibilisieren

Ziel des bundesweiten Warntages ist es, die Bürger für das Thema „Warnung“ zu sensibilisieren. Außerdem sollen sie informiert werden, damit sie im Ernstfall richtig reagieren und sich selbst helfen können. Zudem sollen die Warnmittel getestet und Schwachstellen festgestellt werden.

Vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges und der Spannungen mit Russland ist es ratsam, ängstliche Menschen auf den Warntag hinzuweisen. Das gilt auch besonders für Flüchtlinge aus der Ukraine, damit sie nach den Erlebnissen in ihrem Heimatland durch die Warnungen und Sirenen nicht verunsichert werden.

Weitere Informationen zum bundesweiten Warntag am 8. Dezember gibt es unter www.warnung-der-bevoelkerung.de.

Mehr lesen