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Das sind die Lieblings-Weihnachtsfilme der Onlineredaktion

Das sind die Lieblings-Weihnachtsfilme der Onlineredaktion

Das sind die Lieblings-Weihnachtsfilme der Onlineredaktion

Juliane Urban/shz.de
Flensburg
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Weihnachtsfilm "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" Foto: shz.de

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Alle Jahre wieder … kommt Bruce Willis nach Los Angeles, um gegen Terroristen zu kämpfen, ist Macaulay Culkin allein zu Haus und ein Einhorn auf der Suche nach seinen Artgenossen.

Zumindest, wenn man „klassische“ Weihnachtsfilme mag. Fast jeder hat den ein oder anderen Streifen, der kurz vor Heiligabend hervorgekramt wird, um bei Kakao und Keksen in Erinnerungen an die unbeschwerte Kindheit zu schwelgen und an jene Zeit, in der eben genau dieser Film im Weihnachtsprogramm lief.

Im Laufe der Zeit sind immer wieder neue Filme auf den typischen „Weihnachtsfilm-Listen” hinzugekommen. Während „Kevin allein zu Haus“ und „Stirb Langsam“ echte Dauerbrenner sind, gehören andere erst seit ein paar Jahren zum „Kanon”. Manch einer hat vielleicht auch seinen ganz eigenen Weihnachtsfilm, der anderen völlig unbekannt ist.

Auch die Redakteure der Onlineredaktion des sh:z haben ihre Lieblinge, die wir Ihnen heute vorstellen.

Der Zauberer und die Banditen (Japan, 1959)

Juliane Urban

Kennen Sie den japanischen Animationsfilm „Der Zauberer und die Banditen“ von 1959? Das ist mein ganz persönlicher Favorit und wohl kein Film, den man auf Listen für Weihnachtsfilme findet. Die Geschichte dreht sich um einen Jungen, der die Zauberkunst erlernt, damit er die Hexe Yakusha bannen kann. Der Film hat mit Weihnachten zwar nichts zu tun, lief Anfang der 90er aber auch im Vorweihnachtsprogramm.

Der außergewöhnliche Stil, die Musik und insbesondere die gruselige Hexe brannten sich stark ein. Anfang der 2000er machte ich mich dann um die Weihnachtszeit irgendwann auf die Suche nach dem Film, an dessen Namen ich mich nicht ganz erinnern konnte. Nach längerem Suchen fand ich ihn und konnte – durch Umwege – an eine Kopie des Films kommen. Ein kleines Weihnachtswunder also. 2010 erschien er dann auch auf DVD.

Mickys Weihnachtserzählung (USA, 1983)

Etwas bekannter ist vielleicht Dagobert Duck, der in „Mickys Weihnachtserzählung“ in die Rolle von Ebenezer Scrooge aus der Charles Dickens’ Novelle A Christmas Carol schlüpft, um pünktlich zu Weihnachten etwas über Güte, Freundlichkeit und faire Arbeitsbedingungen zu lernen. Als Freundin alter, handgezeichneter Disneyfilme überkommt mich immer eine süße Nostalgie bei diesem Film. Obendrein hat der Kurzfilm die perfekte Länge, um Kinder zu unterhalten, aber sie nicht zu überfordern.

Das letzte Einhorn (USA, GB, Japan, Deutschland 1982)

Raissa Waskow

In meinem Regal gibt es noch genau eine VHS-Kassette. Ja, Sie haben richtig gelesen: Eine VHS-Kassette. Sie steht dort nicht, weil ich sie beim Aussortieren vergessen habe. Sondern, weil sie mir etwas bedeutet. „Das letzte Einhorn“, ein Zeichentrickfilm von 1982, wird für mich für immer vor allem eins sein: ein großes Stück Kindheit und eine Erinnerung an Weihnachten in meinem Elternhaus.

Die Geschichte rund um das Fabelwesen, das sich auf die abenteuerliche und teilweise düstere Suche nach seinen Artgenossen macht, hat mich schon als Sechsjährige fasziniert. 

Immer wieder brachte ich meinen Vater während der Feiertage dazu, mit mir auf den Sessel gekuschelt den Film zu sehen. Beim englischsprachigen Soundtrack sang ich inbrünstig, und damals wohl leider ziemlich falsch, mit. Aber das war egal. Später zeichneten meine beste Freundin und ich die Zeichentrickfigur und hängten sie in unsere Zimmer. „Das letzte Einhorn“ – für mich auch eine der letzten Erinnerungen an meine Kindheit auf dem Dorf, irgendwo zwischen Gettorf und Eckernförde.

Kevin allein zu Haus (USA, 1990) Kevin allein in New York (1992)

Dania-Isabell Martin

Während viele Familien in der Weihnachtszeit die alten deutschen Klassiker rauf und runter schauen und sich auf dem Sofa unter einer Decke zusammenkuscheln, läuft es bei uns anders. 

Für mich bedeutet Weihnachten nicht „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ schauen und „Stille Nacht“ in Dauerschleife hören, sondern am Strand Burger grillen und zu Mariah Carey mitsingen. Denn mein Weihnachten beginnt in der Regel sechs Stunden früher an der Westküste von Florida. Da bieten die Amerikaner schon ein anderes Fernsehprogramm. 

Besonders ins Herz geschlossen habe ich „Kevin allein zu Hause“ und Kevin allein in New York“. Vielleicht, weil diese Filme seit ich denken kann in Dauerschleife im Fernsehen laufen - natürlich nur mit den obligatorischen fünf bis zehn Werbepausen, damit auch jeder mal die Toilette aufsuchen oder sein Getränk nachfüllen kann.  

Zurück in die Zukunft I - III (USA, 1985 - 1990)

Auch „Zurück in die Zukunft“ Teil 1 bis 3 laufen abends oft hintereinander durch. Bis zum dritten haben wir immer durchgehalten, doch dann konnten auch wir die Augen nicht mehr offen halten. Doch die Filme möchte ich keinesfalls missen. Es ist wie eine Reise, auf die Kevin und Doc Brown mich mitnehmen - und am Ende mit einem warmen Gefühl zurücklassen.

Rudolph mit der roten Nase (USA 1998)

Christin Lempfert

Eine Geschichte über Mobbing, weil der Protagonist nicht aussieht wie die anderen, über die Flucht nach vorn, tiefe Freundschaft und Mut. Das ist mein Lieblingsweihnachtsfilm. Dabei handelt es sich nicht, um einen modernen Coming-Of-Age-Film – und auch kein Mensch spielt die Hauptrolle. Mein Favorit ist “Rudolph mit der roten Nase” in der Zeichentrick-Version von 1998. 

Den Film habe ich, seit meine Eltern ihren VHS-Spieler auf den Dachboden verbannt haben, nicht mehr gesehen, dennoch ist und bleibt er mein Lieblingsweihnachtsfilm. An die Geschichte erinnere ich mich vage. Hängengeblieben ist der „vom Außenseiter zum Helden“-Plot. Dafür habe ich noch heute eine Schwäche. 

Und ich werde diesen Film wohl auch nie wieder sehen, um das Gefühl, das ich damit verbinde, niemals zu verfälschen oder sogar zu verlieren. Dieses besondere Gefühl von Behaglichkeit, Geborgenheit und Weihnachtszauber, das man nur dann fühlt, wenn man noch sehnlichst darauf wartet, dass der Weihnachtsmann mit seinem Rentierschlitten oben auf dem elterlichen Hausdach landet.

Pettersson kriegt Weihnachtsbesuch (Deutschland, Schweden, 2000)

Philipp Nicolay

Die Bücher von Pettersson und seinem Kater Findus haben mich im Kindergarten und den ersten Grundschuljahren begleitet. Die Bilderbücher bestechen durch unwahrscheinlich tolle und kreative Zeichnungen, wie man sie wohl kaum in dieser Form irgendwo anders findet.

Ich habe als Kind immer sehr große Freude daran gehabt, durch die Bücher durchzublättern und immer wieder ein neues und verstecktes Detail zu finden. In der Weihnachtsgeschichte mit dem Titel „Pettersson kriegt Weihnachtsbesuch“ geht es darum, dass ausgerechnet am Tag vor Weihnachten sich der alte Pettersson den Fuß verstaucht hat. Findus sieht schwarz für das Weihnachtsfest und es gibt auch keinen Baum. Am Ende haben beide trotz allem aber ein tolles Weihnachtsfest.

Tatsächlich ... Liebe (GB, Frankreich, USA, 2004)

Ann-Kathrin Clausen

Es gibt viel, was bei mir an Weihnachten nicht fehlen darf: Das Buch „Weihnachten mit Astrid Lindgren“ zum Beispiel, Zimtsterne oder jegliche Art von Weihnachtsmusik von „Last Christmas“ bis „In der Weihnachtsbäckerei“. Aber Weihnachtsfilme gehörten eigentlich nicht dazu. 

Bis ich das erste Mal  „Tatsächlich…Liebe“ sah. Ich war ab der Flughafen-Szene schockverliebt. Wenn Billy Mack „Christmas is all around me” schmettert, muss ich jedes Mal wieder lachen, auch wenn ich die Szene natürlich inzwischen auswendig kenne. Überhaupt macht der Soundtrack wirklich glücklich. 


All die einzelnen Geschichten um Liam Neeson, Hugh Grant, Keira Knightley und Co., die am Ende ein großes Ganzes ergeben, finde ich so schön und herzerwärmend, dass ich mich jedes Jahr darauf freue, den Film in der Weihnachtszeit zu sehen. Am liebsten mit einer großen Portion Zimtsterne.  

Liebe braucht keine Ferien (USA, 2006)

Gerrit Hencke

Es sind weniger Cameron Diaz oder Jude Law, die diesen kleinen Wohlfühlstreifen zu einem sehenswerten Film machen. Es sind Kate Winslet, Jack Black und Eli Wallach. Im Film geht es um Pech in der Liebe - bei Iris (Kate Winslet) im beschaulichen englischen Dörfchen und bei Amanda (Cameron Diaz) im protzigen Hollywood-Anwesen. Beide brauchen einen Tapetenwechsel und Abstand von ihren „Männern“ und tauschen kurzerhand über das Internet ihre Wohnungen. Die einfache Story endet – Achtung Spoiler – natürlich im Happy End, wobei sich beide Damen verlieben. Amanda findet in Iris‘ Bruder Graham (Jude Law) einen neuen Freund und Iris verliebt sich in Miles (Jack Black).

Als Iris die Bekanntschaft mit dem Hollywood-Veteranen Arthur (Eli Wallach) macht, wird der Film nochmals schöner. Pflicht für diesen Film – es liegt Schnee und er spielt um Weihnachten, daher kann man ihn als Weihnachtsfilm bezeichnen – ist der Originalton. In der deutschen Synchronisation wäre der Streifen wohl todlangweilig, ausdrucksarm und öde.

Ja, es ist ein schnöder Liebesfilm. Manche würden sogar sagen, es sei ein reiner Frauenfilm. Aber mit Kaffee und Kuchen auf dem Sofa, kann man sich im grauen Flensburg ein wenig gute Laune machen. Das liegt aber überwiegend am schönen „British English“ und den drei eingangs erwähnten „Großen“ der Schauspielerei. 

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