Exotischer Garten

Seltenes Schauspiel: In Süderbrarup steht ein Kiwibaum in voller Blüte

Seltenes Schauspiel: In Süderbrarup steht ein Kiwibaum in voller Blüte

In Süderbrarup steht ein Kiwibaum in voller Blüte

Doris Ambrosius
Süderbrarup
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Helmut Lax bestaunt die Blüten an seinem Kiwibaum. Foto: Doris Ambrosius/shz.de

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Im Offenen Garten von Helmut Lax wachsen einige exotische Pflanzen, die er von seinen Reise aus aller Welt nach Süderbrarup mitgebracht hat. Dieses Jahr gibt es bei ihm ein ganz besonderes Schauspiel zu bewundern.

In diesem Jahr hat sich eine Pflanze im Offenen Garten von Helmut Lax (79) in Süderbrarup ganz besonders ins Zeug gelegt: Sein über 25 Jahre alter Kiwibaum trägt rund 100 Blüten. „Das ist wirklich
sehr außergewöhnlich, weil er keinen Partner hat“, sagt Lax und erklärt, dass der zweite Baum vor vielen Jahren erfroren sei. „Erst im letzten Jahr trug der Kiwibaum überhaupt das erste Mal Blüten und fing mit zwölf Stück an.“

Als er die beiden Kiwi-Pflanzen vor 25 Jahren auf Teneriffa geschenkt bekam, seien sie nur 30 Zentimeter klein gewesen. „Ich habe dann die Erde hier fachgerecht so gemischt, dass sie sich langsam daran gewöhnen konnten, hier zu leben“, beschreibt Helmut Lax seine Bemühungen um die Exoten, „und sie bekamen immer nur natürlichen Dünger, keine Chemie.“

Lax lässt die Pflanzen machen was sie wollen

Die überlebende Kiwi-Pflanze sei in einem Wintergarten mit offenem Eingang aufgewachsen. Mit der Zeit habe sie sich sich immer mehr hinaus getraut und wachse inzwischen an den Wänden entlang. „Ich habe sie gelassen wie sie war und sie durfte es immer so machen, wie sie es wollte“, sagt Lax und erklärt damit vielleicht das ganz besondere Geheimnis seines gärtnerischen Erfolges. „Plötzlich traute sie sich immer mehr und fing im Garten an zu wandern“, so Lax. Jedes Mal, wenn sie eine neue Richtung einschlage und sich um etwas herumschlängle, um sich zu halten, schaue er, dass alles gut geht und nichts ihr freudiges Wachstum störe.

„Sie teilt sich den Wintergarten mit einer Weinrebe, die ich mal aus Rüdesheim mitgenommen habe“, erinnert er sich und führt mit einem Augenzwinkern fort: „Ich habe immer die Hoffnung, dass die beiden vielleicht mal ein Paar würden.“ Es seien immerhin beides Schlingpflanzen und vielleicht könne daraus mal etwas ganz Besonderes entstehen.

Exotische Schätze aus aller Welt

Seit über 60 Jahren entwickelt und pflegt Helmuth Lax seinen außergewöhnlichen „Offenen Garten“ in Süderbrarup mit exotischen Schätzen aus der ganzen Welt, die er selbst gesammelt und mit viel Liebe aufgezogen hat. Der gesamte 1800 Quadratmeter große Garten ist außerdem ein sehr beliebtes Insekten- und Amphibienparadies und birgt so manches Museumsstück.

Eine alte Fichte, die aus Sicherheitsgründen abgesägt werden mussten, dient heute noch vielen Vögeln als Start- und Landeplatz. Mitten in seinem Garten, mit Blick auf teilweise wilde Blumen, hat er die Natur eine natürliche Verweilstation entwickeln lassen: „Diese Birke ist 40 Jahre alt, und ich habe sie immer so gekürzt, dass sie sich zu einer Art Überdachung geformt hat.“

Links daneben hat er einen Haselnussbaum so gestaltet, dass er von einer Seite eine Art Wand darstellt und auf der anderen Seite als Regenschutz zum Unterstellen dienen kann. Die hintere Wand besteht aus feingliedrigem Chinaschilf und großschilfrigen Bambus. Davor erstreckt sich ein wundervoller Platz mit vielen Blumen, die ein Paradies für Bienen und Hummeln darstellen und auch für den Menschen, wenn er sich die zeit nimmt, sich in den kleinen Naturraum zu setzen.

Phantasievoll zu experimentieren gehört dazu

Helmut Lax hat für Pflanzen aus aller Welt und auch für allerhand Tiere ein echtes Zuhause geschaffen. „Wichtig ist vor allem die sogenannte „Grüne Hand“, also ein gutes Gefühl für Pflanzen zu haben“, sagt er und gibt gern Tipps an seine Besucher weiter. „Phantasievoll auszuprobieren und zu experimentieren gehört auch dazu“, meint er, „und der Blick und die Entscheidung, ob sich etwas verändert hat oder sich etwas verändern soll.“

Interessierte Menschen können nach Terminabsprache unter 04641-2176 diesen ganz besonderen Garten selbst erkunden, sich im Gespräch austauschen und kostenfrei Ableger bekommen. Der Garten hat jedes Wochenende geöffnet, der Eintritt ist frei.

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