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Sechs Wochen Vollsperrung in der Ortsmitte von Handewitt

Sechs Wochen Vollsperrung in der Ortsmitte von Handewitt

Sechs Wochen Vollsperrung in der Ortsmitte von Handewitt

Jan Kirschner/shz.de
Handewitt
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Die Raiffeisenstraße ist voll gesperrt: Hier entsteht eine neue Trinkwasser-Leitung von Oeversee bis Harrislee. Foto: Jan Kirschner/shz.de

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Auslöser für die Bauarbeiten in Handewitt ist ein Vorfall aus dem September 2021.

Ostern ist vorbei, damit beginnt im Handewitter Zentrum die Zeit der Vollsperrung. Für rund sechs Wochen dominieren die Baumaschinen auf der Raiffeisenstraße zwischen Discounter „Netto“ und der kleinen Stichstraße „Am Bahnhof“, während sich Autos, Busse, Fußgänger und Lieferverkehr mit Umleitungen und Umwege begnügen müssen.

Die aktuelle Vollsperrung ist eine weitere Etappe im voranschreitenden Projekt „Ortsmitte“, hat aber eigentlich gar nichts mit diesem zu tun. Denn es ist der Wasserverband Nord (WVN), der beabsichtigt, eine neue Trinkwasser-Transportleitung von Oeversee durch Handewitt bis nach Harrislee ins Erdreich einzupflanzen. Da die Raiffeisenstraße im zentralen Handewitter Bereich ab Sommer ein neues Outfit erhalten wird, werden auf 260 Meter schon einmal die ersten Rohre eingesetzt.

Dieser Abschnitt ist ein Vorgriff auf das größte WVN-Bauvorhaben seit Jahrzehnten. Die Gesamtlänge beträgt rund zehn Kilometer, mit Kosten von 25 Millionen Euro wird kalkuliert. „Wir befinden uns noch im Stadium der Vorplanung“, teilt Verbandsgeschäftsführer Ernst Kern mit. „Die vorgesehene Trasse folgt der alten Leitung. Sie ist hinsichtlich der Kosten und seiner Lage im überwiegend öffentlichen Bereich sehr vorteilhaft.“

Im September 2021 rund 10.000 Haushalte ohne Leitungswasser

Auslöser der aktuellen Baumaßnahme war die Auswertung einer Leckage im September 2021. Mehrere tausend Haushalte im Umkreis von Handewitt mussten damals stundenlang mit wenig oder ganz ohne Leitungswasser auskommen. Betroffen war die seit 1967 existierende Hauptleitung von Oeversee nach Handewitt, wo sich das Rohr-System verästelt und so auch Harrislee oder Schafflund mit dem feuchten Element versorgt wird. Rund 10.000 Haushalte sind angeschlossen. „Diese Leitung ist so wichtig, dass wir uns absichern müssen“, betont Ernst Kern. Die Lösung ist nun diese zweite Leitung – zur Vergrößerung der Leistungsfähigkeit.

Projekt dauert mehrere Jahre

Das Vorhaben wird mehrere Jahre dauern. So ist derzeit erst das eigentliche Plangenehmigungsverfahren in Vorbereitung. Es wird nach den gesetzlichen Erfordernissen einer Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt und etliche Behörden und Administrationen beteiligen. In diesem Zuge wird auch die Trasse endgültig festgelegt. Auf dem Handewitt Gemeindegebiet wird wohl auch die Landesstraße 96 zwischen Handewitt und Hüllerup nicht verschont bleiben, obwohl sie erst im Herbst 2020 saniert worden ist. Noch ist aber nichts konkret. „Wir planen mehrere Abschnitte in mehreren Jahren“, erklärt Ernst Kern. „Der genaue Zeitplan kann erst nach Vorliegen des genehmigten Plans festgelegt werden.“

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