Handball-Bundesliga

„Ritt auf Rasierklinge“ – SG Flensburg-Handewitt schleppt sich Richtung Sommerpause

SG Flensburg-Handewitt schleppt sich Richtung Sommerpause

SG Flensburg-Handewitt schleppt sich Richtung Sommerpause

SHZ
Flensburg
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Starker Auftritt in Stuttgart: Emil Jakobsen war elf Mal erfolgreich, nachdem er sich kurzfristig fit gemeldet hatte. Foto: Ingrid Anderson-Jensen/shz.de

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Trainer Maik Machulla muss den Spagat zwischen dem Ziel, Platz drei zu erreichen, und dem Schutz der Spieler bewältigen. Auf Anton Lindskog verzichtet er dabei jedoch komplett.

Als die Handballer der SG Flensburg-Handewitt am Freitagmorgen um 8 Uhr ihre Haustüren aufschlossen, steckten zusätzlich zur ohnehin anstrengenden Handball-Saison 60 besonders aufreibende Bundesliga-Minuten beim TVB Stuttgart und eine neun Stunden lange Busfahrt in ihren Knochen.

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„Für die letzten drei Spiele müssen wir die restlichen Körner zusammenkratzen“, sagte Trainer Maik Machulla. Immerhin: Dank des schwer erkämpften 28:26 (13:15)-Erfolgs starteten die SG-Profis mit einem guten Gefühl in ein langes Wochenende. Bis Montag haben sie frei.

Ohne Jim Gottfridsson ging es nicht

In Stuttgart spielten die Flensburger über weite Strecken nicht ihren besten Handball, das gab die Personaldecke kaum her. Das Rückraum-Quartett Lasse Möller, Magnus Röd, Aaron Mensing und Franz Semper fehlt seit langem, am Donnerstag blieben auch Lasse Svan (Rücken) und Benjamin Buric (Oberschenkel) auf der Bank.

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Vor dem Anwurf musste selbst Jim Gottfridsson, der sich sonst trotz aller Blessuren durchbeißt, wegen Schmerzen im Knie zu Machulla sagen: „Trainer, es geht nicht.“

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Dass der SG-Anführer am Ende doch 23 Minuten auf dem Feld stehen musste, hatte mit dem Spielverlauf und damit zu tun, dass Göran Sögard und Mads Mensah Pausen brauchten.


In Spielen wie am Donnerstag gehe es deshalb „vor allem um Einstellung und Bereitschaft“.

Beides legten die SG-Handballer an den Tag, andernfalls hätten sie einen 13:17-Rückstand nach der Pause gegen ausgeruhte Stuttgarter nicht drehen können. Durch den Sieg bleibt Platz drei in Sicht und die Mini-Chance auf die Champions League erhalten.

Anton Lindskog bleibt erneut auf der Bank

In der Schlussphase endeten viele TVB-Angriffe in der SG-Deckung. Diese hatte phasenweise aber große Probleme mit dem quirligen Stuttgarter Rückraum gehabt, der immer wieder Lücken riss. Dennoch verzichtete Machulla erneut auf Anton Lindskog.

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Co-Trainer Mark Bult hatte im Vorfeld der Partie angekündigt, der dritte Kreisläufer werde „seine Zeiten in den letzten Spielen bekommen“. Zumindest in Stuttgart kam es dazu nicht. Seit Lindskog im Sommer 2021 zur SG gekommen ist, muss er das Aufwärmshirt oftmals gar nicht erst ausziehen. Dabei betont Machulla stets, Lindskog sei „einer der besten Abwehrspieler der Bundesliga“. Wie Bult verriet, hemmte den 28-Jährigen zwischenzeitlich eine Bänderverletzung im Fuß.

Dennoch: Auch wenn Lindskog das vor einigen Wochen noch verneinte, bleibt die Frage, welche Konsequenzen der Schwede mit Vertrag bis 2024 aus seiner Situation zieht.


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