Energiewende

Photovoltaik: Synode sind die Kirchendächer in Nordfriesland nicht mehr heilig

Photovoltaik: Synode sind die Kirchendächer in Nordfriesland nicht mehr heilig

Photovoltaik: Kirchendächer nicht mehr heilig

Husumer Nachrichten
Nordfriesland
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Photovoltaikanlagen auf Dächern dürften beim Kampf gegen den Klimawandel immer wichtiger werden. Bei Kirchen könnten aber Denkmalschutzaspekte eine Rolle spielen. Foto: Marijan Murat

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Bis 2031 will der Kirchenkreis Nordfriesland klimaneutral werden. Den Beschluss dazu fasste die Synode bereits im Herbst 2021. Jetzt wurde vorgestellt, wie das gelingen soll.

Ein Jahr lange hat das Team um Pröpstin Annegret Wegner-Braun demnach daran gearbeitet und jetzt ein Konzept mit sehr konkreten Vorschlägen und einem Finanzierungsmodell vorgelegt, wie aus einem Bericht des Kirchenkreises zur jüngsten Synodaltagung hervorgeht.

Die kirchlichen Gebäude verursachten 80 Prozent des CO2-Ausstoßes des Kirchenkreises, also Kirchen, Pastorate, Gemeindehäuser und Verwaltungsgebäude. Die Synode beschloss den Angaben zufolge, dass Heizungsanlagen, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden, in Zukunft nicht mehr saniert, sondern schnellstmöglich auf regenerative Energien umgestellt werden sollen.

Photovoltaik soll eine größere Rolle spielen, denkbar ist inzwischen sogar die Ausstattung von Kirchendächern mit Solarpaneelen. Die in der Regel sehr hohen Kirchräume sollen laut dem Konzept mit Sitzbankheizungen ausgestattet werden, damit die Wärme direkt bei den Gottesdienst-Besuchern ankommt und sich nicht wie bisher in dem hohen Raum zerstreut.

Weitere Themen waren die Förderung der Gemeinwohl-Ökonomie. Gremien-Sitzungen finden vermehrt digital statt, das Homeoffice wird womöglich ausgeweitet. Gemeinden werden für ihren Kohlendioxid-Ausstoß zur Kasse gebeten, um einen Anreiz für die Modernisierungen zu schaffen. Ihre Zahlungen fließen in einen neu gegründeten CO2-Fonds, den der Kirchenkreis zusätzlich mit 100.000 Euro pro Jahr aus dem Gemeinschaftsanteil füttern will. Darüber hinaus würden die Überlegungen intensiviert, Kirchenland für Windkraft zur Verfügung zu stellen.

Der Kirchenkreis veranschlagt 4,5 Millionen Euro für die Maßnahmen. Das Geld soll aus der Betriebsmittelrücklage kommen, außerdem aus dem Klima- und aus dem CO2-Fonds. Die Synodalen stimmten dem Klimaschutzkonzept den Angaben zufolge mit großer Mehrheit zu.

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