Jugendliche in der Corona-Pandemie

Parteien im Landtag einig: Zehn Millionen Euro für die Kinder in SH

Parteien im Landtag einig: Zehn Millionen Euro für die Kinder in SH

Landtag: Zehn Millionen Euro für die Kinder in SH

Kay Müller, shz.de
Kiel
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Die Fraktionen von CDU, SPD, FDP, Grünen und die Abgeordneten des SSW im Landtag wollen zusätzliches Geld bewilligen, um die Folgen der Pandemie auf Kinder und Jugendliche einzudämmen.

Die Zahl ist dramatisch: Laut der Psychotherapeuten-Vereinigung ist seit Beginn der Pandemie die Anzahl der Patientenanfragen um 40 Prozent gestiegen. Und Experten weisen darauf hin, dass vor allem Kinder und Jugendliche unter den Auswirkungen der Corona-Krise leiden. Deshalb haben jetzt CDU, Grüne und FDP, aber eben auch die Oppositionsparteien von SPD und SSW, einen Antrag für die Landtagssitzung in dieser Woche auf den Weg gebracht, mit dem sie zehn Millionen Euro zusätzlich für die Betreuung von Kindern und Jugendlichen bereitstellen wollen. Damit sollen unter anderem 15 zusätzliche Stellen im schulpsychologischen Dienst geschaffen und die Schulsozialarbeit gestärkt werden. Davon sollen auch traumatisierte Kinder aus der Ukraine profitieren.

Dass es Handlungsbedarf bei Kindern und Jugendlichen gibt, zeigt der neue Kinderschutzbericht der Landesregierung, der unserer Zeitung vorliegt und den der Landtag Mittwoch debattieren will. „Das Land soll auch in Krisenzeiten den bestmöglichen Schutz von Kindern und Jugendlichen gewährleisten“, heißt es in dem Bericht der Expertenkommission, die vor allem „eine ausreichende Ressourcenausstattung“ für Kinder- und Jugendhilfe sowie den Kinderschutz fordert.

„Besonders Kinder und Jugendliche, die nicht über ausreichende Ausgleichsmöglichkeiten zu den Einschränkungen der Pandemie hatten oder haben, sind durch die Pandemie belastet“, gibt auch Sozialminister Heiner Garg zu. Mit dem Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona“ will er den Jugendlichen helfen und hat damit schon für die Jahre 2021 und 2022 rund 2,3 Millionen Euro bereitgestellt. „Dabei geht es nicht nur um das Aufholen von Lernrückständen, sondern auch um das unbeschwerte Erleben von Sport und Freizeit, das Zusammensein mit Freunden und zusätzliche Ferienaktivitäten“, sagt der FDP-Politiker.

Jugendliche sollen stärker gehört werden

In einem weiteren Projekt will er an diesem Montag vorstellen, wie die Interessen von Kindern und Jugendlichen in speziellen Projekten künftig mehr gehört werden können. Garg: „Wir werden die Beteiligungsformen der Kinder und Jugendlichen weiter stärken.“

 

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