Küstenschutz in Nordfriesland

Nach dem Winter: Wie sicher sind die Deiche zwischen Husum und Hamburger Hallig?

Wie sicher sind die Deiche zwischen Husum und Hamburger Hallig?

Wie sicher sind Deiche zwischen Husum und Hamburger Hallig?

SHZ
Husum/Nordstrand
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Um Wasser besser ablaufen zu lassen, wurden am Weg zur Hamburger Hallig Entwässerungsgräben angelegt. Foto: hhr

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Im Sommerhalbjahr kann wieder an den Deichen gearbeitet werden, um sie für den nächsten Winter zu sichern. Um zu wissen, was getan werden müssen, werden die Deiche Nordfrieslands zurzeit begutachtet.

Wenn der Winter mit seinen Stürmen vorbei ist, ist es Zeit, dass die Außendeiche die Nordfriesland vor der Nordsee schützen, einmal auf Schäden untersucht werden, die Wellen und Treibgut hinterlassen haben können. Jedes Jahr unternimmt der zuständige Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN) daher Frühjahrsdeichschauen in den meisten Küstenabschnitten.

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Auf Nordstrand und in den Bereichen der Deich-, Haupt und Sielverbände Husum-Nord, Sönke-Nissen-Koog, Schleuse sowie Arlau wollte das LKN bei seiner Inspektionstour allerdings nicht auf bestimmte Corona-Schutzmaßnahmen verzichten.

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Um den Kreis der Beteiligten nicht allzu groß werden zu lassen, wurde auf einige Einladungen verzichtet. Die Betreffenden werden über das Schauergebnis schriftlich informiert. Für die Mitfahrer in den Dienstfahrzeugen des Landesbetriebs hatte man allerdings Maskenpflicht vorgeschrieben.

Mängel im Bereich Dockkoog

Gleich bei der ersten Station am Dockkoog in Husum bemängelten die Teilnehmer Auswaschungen am Treibselabfuhrweg. „Zusätzlich zu den Rasengittersteinen werden wir diese Stellen mit Multipoden ausbessern“, kündigte LKN-Fachbereichsleiter Fabian Lücht an. Am Porrenkoog und im Bereich Wobbenbüll/Nordstrander Damm, wo vor fünf Jahren ein neuer Klimaschutzdeich errichtet worden war, hatten die Inspekteure nichts zu bemängeln.

Im Pohnshalligkoog auf Nordstrand sollen die Schadstellen oberhalb des Treibselabfuhrweges zeitnah repariert werden. Mit dem Zustand des Außentiefs im Heverstrom vor dem Süderhafen zeigten sich die Teilnehmer zufrieden. Ohne Beanstandungen verliefen auch die Sichtungen im Morsumkoog, Trendermarschkoog, Alter Koog sowie Osterkoog.

„Die Verstärkung des Deichverteidigungsweges im Elisabeth-Sophien-Koog haben wir noch in diesem Sommer geplant“, so Lücht. Am Holmer Siel, wo sich auch eine beliebte Badestelle befindet, gab es nichts zu bemängeln.

Spuren der Sturmfluten

Anders die Lage im Beltringharder Koog: Schäden durch Ausspülungen am Deckwerk oberhalb des Treibselabfuhrweges gibt es einige. Und weiter ging es Richtung Norden durch die Gemeinde Reußenköge: Der Sönke-Nissen-Koog hat die Stürme der jüngsten Zeit dagegen relativ unbeschadet überstanden. Auf dem Überweg zur Hamburger Hallig wurden neue Entwässerungsgräben zum besseren Ablauf nach Überflutungen geschaffen.


Die teils großflächigen Ausspülungen an der Nordspitze ab der Badestelle auf der Hallig müssen beseitigt werden. Allgemein war man sich einig, dass die Distel weiterhin bekämpft werden müssen. Die Treibselräumung nach den Stürmen ist noch nicht völlig abgeschlossen.

Positives Fazit

„Nachssaaten und das Einbringen von Soden an den Schadstellen im Deich werden derzeit vorgenommen“, erklärte Lücht. Am Ende der gut fünfstündigen „Rundreise“ zeigten sich die Schauteilnehmer mit dem Ergebnis ihrer Sichtung zu zufrieden. „Die Deiche befinden sich in einem guten und wehrhaften Unterhaltungszustand“, war das einhellige Fazit.

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