Musikpreis des Schleswig-Holstein Musik Festivals

Mit Musik und Plattdeutsch holt Karby den Schulpreis

Mit Musik und Plattdeutsch holt Karby den Schulpreis

Mit Musik und Plattdeutsch holt Karby den Schulpreis

Dirk Steinmetz
Karby
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Foto: Dirk Steinmetz/shz.de

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Der HanseWerk-Schulmusikpreis 2022 des Schleswig-Holstein Musik Festivals geht an die Grundschule Karby. Guido Wendt, Staatssekretär im Bildungsministerium, Matthias Boxberger, Vorstandsvorsitzender der HanseWerk AG (Hauptsponsor) und Jeanette ...

Hohe Kreativität mit Musik und Plattdeutsch

Die Grundschule Karby, die zugleich seit 2014 Modellschule für Plattdeutsch ist, erhält den mit 3000 Euro dotierten Preis, der zum vierten Mal verliehen wird, für ihre besonders kreativen und innovativen Vermittlungsansätze im Bereich der Musik. Dabei wird das besondere Engagement der Schule zugleich in der Vermittlung des Plattdeutschen im Musikunterricht hervorgehoben.

„Musik ist hier Teil des Schulalltags und fester Bestandteil der Schulgemeinschaft“, erklärte Jeanette van Beek und sieht in der Schule eine Vorbildfunktion. Die Auszeichnung dient der Breitenförderung, zeigt die positive Wirkung musikalischer Bildung auf die persönliche Entwicklung der Schüler und möchte Schulen motivieren, mutig und engagiert musikalische Initiativen voranzutreiben, heißt es von Stiftung Schleswig-Holstein Musik Festival.

So findet der Musikunterricht in Karby mit Fachlehrerin Frauke Bruhn ausschließlich und für alle Kinder auf Plattdeutsch statt. Der Schulalltag hatte bis zur Pandemie und vor dem Abriss des Schulpavillons jeden Morgen mit zehn Minuten gemeinsamen Singen aller begonnen. Mit dem Neubau soll das wieder Tradition werden. Für die Auswahl der Grundschule habe auch deren vielfältige Einbindung und Beteiligung ihrer Musikangebote mit Chor und Flötengruppe im dörflichen Leben beigetragen, erklärte van Beek.

Bewerben um den Preis kann sich keine Schule. Über ein dichtes Netzwerk des Musikfestivals ist man nah an den Schulen und Gemeinden und sucht dort nach besonders würdigen Schulen, in denen Musik zum Alltag gehört und zugleich Verbindungen nach außen geknüpft werden.

„Ihr bekommt hier eine super Ausbildung fürs ganze Leben“, erklärte Matthias Boxberger, Vorstandsvorsitzender der HanseWerk AG. „Musik ist Leidenschaft, ist Energie, und wenn ihr singt, dann ist das Energie“, lobte der HanseWerk-Vorstandsvorsitzende die Vorführungen. Zugleich lobte er das große Engagement der Schule und aller Beteiligten. Boxberger: „In Karby wird nicht nur Musik mit viel Engagement und Motivation vermittelt, sondern gleichzeitig ein Schwerpunkt auf plattdeutsches Liedrepertoire gelegt. Die Förderung der plattdeutschen Sprache und die damit verbundenen Projekte unterstützen wir sehr gern.“

Staatssekretär Guido Wendt, der in Vertretung für Bildungsministerin Karin Prien als Schirmherrin des Schulmusikpreises nach Karby gekommen war, sprach von der Freude und großen Begeisterung, die er bei den Liedern und Flötenstücken der Schüler spürte. Wendt: „Die Musik öffnet Türen.“ Und sie sorgt zugleich dafür, dass das Plattdeutsch in Karby in die Mitte der Gesellschaft rückt, führte Wendt aus. Damit rücke auch die ganze Schule in die Gesellschaft und sorge so für eine starke Schullandschaft, was ganz im Sinn des Kultusministeriums sei.

Schulleiterin Inka Gorecki dankte für die Auszeichnung und damit die Würdigung der Arbeit an der kleinen Grundschule. „Mit der Verleihung wird unser Konzept für den Musikunterricht und die Arbeit unserer Musikfachkraft Frauke Bruhn gewürdigt.“

Danke sagte sie dem ganzen Kollegium, den Eltern und dem Förderverein der Schule, die die Schule und ihre Arbeit so gut und engagiert unterstützen. Es sei der Schule wichtig, das Niederdeutsche als bedeutsames Kulturgut zu pflegen und zu bewahren.

Bernhard Clausen legte Grundstein für Plattdeutsch in der Schule Karby

Dabei erinnerte sie an ihren Vorgänger als Schulleiter, Bernhard Clausen, der schon vor über 30 Jahren das Plattdeutsche in der Schule mit den jährlichen Vorlesewettbewerben und Theaterspielen festinstallierte. Clausen, der der Preisverleihung wie zahlreiche Bürgermeister der Umlandgemeinden beiwohnte, war glücklich, dass seine Bemühungen für das Plattdeutsch noch heute Früchte tragen. Clausen: „Plattdeutsch war und ist meine Herzensangelegenheit.“

Schule kauft weitere Instrumente vom Preisgeld

Von dem Preisgeld wird die Schule Material und Instrumente, unter anderem Altflöten und Klangbausteine, anschaffen, um damit den neuen Musikraum im Neubau auszustatten.

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Leitartikel

Gerrit Hencke
Gerrit Hencke Journalist
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