Schleswig-Holstein

Minimalziel erreicht: Unverpackt-Laden in Harrislee ist gerettet

Minimalziel erreicht: Unverpackt-Laden in Harrislee ist gerettet

Unverpackt-Laden in Harrislee ist gerettet

Antje Walther
Harrislee/Harreslev
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Pascal Hagenmüller ist erleichtert und wird mit dem Wissen über die gesicherte Finanzierung die Regale und Dosen wieder auffüllen. Foto: Staudt

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Inhaber Pascal Hagenmüller hatte wegen steigender Kosten, Inflation und ausbleibender Kunden Ende 2022 einen Hilferuf getan und eine besondere Aktion gestartet.

Einige der Regale und Gefäße sind leer. Nüsse und Haferflocken würden am nächsten Tag kommen, kündigt Ladeninhaber Pascal Hagenmüller an. Jetzt, da sein Aufruf an die Hygge-Gemeinschaft Früchte getragen hat, kann er wieder nachbestellen und entspannter in die Zukunft blicken.

Im Dezember hatte der Gründer von „Hygge Unverpackt“ in Harrislee an den Gemeinschaftssinn seiner Stammkunden und an potentielle Kunden appelliert und Mitgliedschaften im Wert von 15, 20 oder 30 Euro monatlich angeboten.

Damit sollte ein Grundkapital aufs Jahr gerechnet von rund 10.000 Euro erwirtschaftet werden und Planungssicherheit für Hagenmüller bieten. Und die Existenz des einzigen Unverpacktladens weit und breit gewährleisten.

Rund 250 gezeichnete Mitgliedschaften Anfang Februar

Jetzt, Stand Anfang Februar, zählt er rund 250 Absichtserklärungen zur Mitgliedschaft. Das sind zwar längst nicht die Hälfte der ursprünglich angepeilten 600. Doch, sagt Pascal Hagenmüller, weit mehr als 100 hätten den Höchstbetrag von 30 Euro im Monat gezeichnet.

Praktisch bedeutet das, dass solche Hygge-Mitglieder für monatlich 30 Euro im Unverpacktladen einkaufen können und das mit ihrem Mitgliedsbeitrag verrechnet wird.

Der Start des Gemeinschaftsmodells verschiebt sich allerdings um einen Monat, sagt der Ladengründer, „da die Bank nicht so schnell ist“. Etwa Mitte Februar bekommen dann die Mitglieder ihre Unterlagen, kündigt Hagenmüller an, der sein Geschäft am 19. März 2020 eröffnet hatte. Seither bemüht er sich, mit Events wie Lesungen oder Wohnzimmerkonzerten ebenso wie mit dem Seemannssonntag (Kuchen aus Flensburg am Donnerstag) Menschen für sein Konzept zu gewinnen.

Am wichtigsten ist der Gemeinschaftsgedanke

Unter den Mitgliedern seien viele Neukunden. Pascal Hagenmüller muss wirtschaftlich denken, aber ihm ist der Gemeinschaftsgedanke wichtiger. Deshalb soll es auch ein schwarzes Brett, sowohl analog als auch digital geben, über das sich die Mitglieder vernetzen können. Wenn zum Beispiel mehrere Flensburger in Engelsby gern bei Hygge einkaufen wollen, könnten die sich als Fahrgemeinschaft zusammentun oder auch für die anderen mit einkaufen, stellt er sich vor.

Was das Sortiment betrifft, so kündigt der Ladeninhaber an, „randweise“ zu ergänzen, zum Beispiel um Veganes, Tofu und Pesto. Und auch der Gedanke an eine 520-Euro-Kraft ist dank der Planungssicherheit wieder in greifbare Nähe gerückt, sagt Hagenmüller.

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