Wildes Campen in der Birk

Mehr Tourismus in der Geltinger Bucht: Stammgäste beklagen den Verlust von Ruhe

Mehr Tourismus in der Geltinger Bucht: Stammgäste beklagen den Verlust von Ruhe

Geltinger Bucht: Stammgäste beklagen den Verlust von Ruhe

SHZ
Steinbergkirche
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Eigentlich ein Naherholungsgebiet: Doch es wird zunehmend voll in der Geltinger Birk. Foto: Förderverein Geltinger Birk

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Pöbelnde Badegäste, Vandalismus in öffentlichen Toiletten und freilaufende Hunde sorgen für Ärger. Die Kreisverwaltung sieht die Gefahr, dass der Tourismus in der Geltinger Bucht die Infrastruktur überlasten könnte.

Die Corona-Pandemie hat den Inlandstourismus sehr beflügelt. Das gilt auch für den Bereich des Amtes Geltinger Bucht. Angesichts der damit verbundenen Herausforderungen soll der Masterplan zur Entwicklung der touristischen Infrastruktur der amtsangehörigen Gemeinden, der aus dem Jahre 2015 stammt, fortgeschrieben werden.

Bei der Sitzung des Ausschusses für Touristik im Landhaus Schütt in Nübelfeld stellte Mathias Jahnke, Sachgebietsleiter für Regionalentwicklung in der Kreisverwaltung, Fakten, Hintergründe und Informationen vor.


Nach seiner Aussage nimmt der Nutzungsdruck durch den Tourismus ständig zu. Er sieht die Gefahr der Überlastung der Infrastruktur und der abnehmenden Toleranz bei der ansässigen Bevölkerung. Für die Zukunft müssten Qualitätsverbesserung und Saisonverlängerung Vorrang haben vor Kapazitätserweiterungen.

Wichtig sei eine abgestimmte Anpassung und Steuerung. Zudem müsse sich die Region frühzeitig positionieren. Mögliche Förderungen sollten in erster Linie über die Aktivregion erfolgen.

Mangel an Parkplätzen

In der Aussprache zeigte sich der Mangel an Parkplätzen in Strandnähe als größter Problempunkt. Bei der Einrichtung temporärer Parkplätze gebe es unterschiedliche Aussagen von der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises und dem Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und Ländliche Räume.

Viele Stammgäste beklagten zudem den Verlust von Ruhe. Bürgermeister Kay-Uwe Andresen von Maasholm warnte: „Dann sind die weg, die sich hier erholen wollen!“

„Absolute Ausnahmesituation“

Vorsitzender Heiner Nissen vom Touristikverein Ferienland Ostsee Geltinger Bucht sprach von einer „absoluten Ausnahmesituation“ aufgrund von Corona. Er rechnet in einigen Jahren mit weniger Gästen. „Ich sehe das völlig anders,“ war daraufhin die Einschätzung von Max Triphaus, dem Geschäftsführer der Ostseefjord Schlei GmbH. Er bezeichnete den Naturpark Schlei als Beispiel für nachhaltige Entwicklung. Beide sehen die Entwicklung bei den Wohnmobilen kritisch.

Hans-Jürgen Horn von der DLRG Gelting/Golsmaas/Hasselberg regte die Erweiterung des Wachbereiches in Hasselberg an. Er beklagte in der täglichen Arbeit die häufige Missachtung von Regeln und Warnungen. Diese Erfahrung hat auch sein Kollege Heiko Marquardsen von der DLRG Norgaardholz gemacht. „Das Einhalten von Regeln ist außer Mode!“ Auf Ansprache reagierten viele beleidigt oder sogar ausfallend.

Vandalismus in der Geltinger Birk

Zu Beginn hatte Ausschussvorsitzender Clemens Teschendorf das zunehmende wilde Campen, den mehrfachen Vandalismus in öffentlichen Toiletten und freilaufende Hunde auf der Geltinger Birk kritisiert. Zum Schluss kamen die vollkommen verblichenen Hinweisschilder am Ostseeküstenradwanderweg zur Sprache. Dazu bestand allgemeines Einverständnis nach dem Motto „Neu oder weg“.

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