Kommandowechsel in Flensburg

Marineschule Mürwik begrüßt neuen Kommandeur

Marineschule Mürwik begrüßt neuen Kommandeur

Marineschule Mürwik begrüßt neuen Kommandeur

SHZ
Flensburg
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Die Offiziere und Offizieranwärter begrüßen den neuen Kommandeur der Marineschule. Foto: Sebastian Iwersen/shz.de

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Jens Nemeyer übernimmt das Kommando über die „Alma Mater“ der Marineoffiziere. Er wird Nachfolger von Wilhelm Tobias Abry, der mit dem traditionellen „Abpullen“ von den Offizieren und Offizieranwärtern verabschiedet wird.

„Ich melde mich ab“, schließt Flottillenadmiral Wilhelm Tobias Abry seine letzte Rede als Schulkommandeur der Marineschule Mürwik (MSM) ab. Nach drei Jahren Dienst in Flensburg verabschiedet sich der 53-Jährige nach Rostock, wo er im Marinekommando die Unterabteilung Einsatz leiten wird.

300 Offiziere und Offizieranwärter begrüßen den neuen Kommandeur

In einer Militärzeremonie wurde am Freitag der Kommandowechsel offiziell vollzogen. Unter den Augen von 60 Ehrengästen, darunter Landtagsvizepräsidentin Aminata Touré (Grüne) und Bundestagsabgeordnete Petra Nicolaisen (CDU), verabschiedeten rund 300 Offiziersanwärter und Offiziere ihren scheidenden Schulkommandeur und hießen ihren neuen Vorgesetzten willkommen. Angesichts der Corona-Pandemie fand die Zeremonie in einem kleineren Rahmen statt als gewöhnlich.


„Es war mir eine große Ehre, aber eine genauso große Freude, ihnen als Kommandeur dienen zu dürfen“, meint Wilhelm Tobias Abry zum Abschied. Er habe eine glückliche und schöne Zeit in Flensburg erleben dürfen. Die Corona-Pandemie, das prägende Ereignis seiner Amtszeit, sei eine Herausforderung für die Marineschule gewesen, doch es sei gelungen, dem Ausbildungsauftrag nachzukommen, lobt er.

Abry hebt in seiner Abschiedsrede die Bedeutung eines „wertegebundenen Führungsverständnisses“ hervor. Das Eintreten für die freiheitlich-demokratische Grundordnung sei die vornehmste Pflicht für die Offiziere und Offizieranwärter.

Traditionelle Wimpelübergabe

Konteradmiral Christoph Müller-Meinhardt würdigt den scheidenden Schulkommandeur für dessen Wertevorstellungen und hohen Standards. Abry sei ein „Menschenführer par excellence“. Mit der traditionellen Übergabe des Kommandeurswimpels an den scheidenden Kommandeur übergibt Konteradmiral Müller-Meinhardt das Kommando über die Marineschule Mürwik an Flottillenadmiral Jens Nemeyer.


Nemeyer habe durch seine Erfahrung in nationalen und internationalen Stäben bei Einsätzen der Marine, der Bundeswehr und der NATO optimale Voraussetzungen für die Führung der Marineschule, die eine der fordendsten, aber auch schönsten Verwendungen in der Marine sei.


„Ich stehe vor ihnen mit großer Vorfreude, Stolz, aber auch großer Demut“, begrüßt der 58-Jährige Nemeyer die Offizieranwärter und Offiziere. Es sei immer wieder ein unbeschreiblich erhebendes Gefühl, an die MSM zurückzukehren. Als neuer Kommandeur möchte der Flottillenadmiral auf der guten Arbeit seines Vorgängers aufbauen. Die Kadetten müssten keine Sorge haben, dass der Neue alles über den Haufen werfe. „Unser Wertegerüst und unser Führungsverständnis sind deckungsgleich“, sagt er über seinen Vorgänger.

Vorfreude über Rückkehr der Gorch Fock

Sowohl Abry, als auch Müller-Meinhardt und Nemeyer zeigen sich voller Vorfreude, dass das Segelschulschiff Gorch Fock zeitnah wieder für die Ausbildung der Offizieranwärter zur Verfügung steht. Der Schlüssel zum Erfolg der Ausbildung sei die Praxis, die Gorch Fock sei hierfür von größter Bedeutung.

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Zum Abschluss der Zeremonie wird der nun ehemalige Schulkommandeur der Marineschule Abry beim traditionellen „Abpullen“ von seinen Stabsoffizieren in einem Ruderkutter aus dem Bootshafen gefahren.

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