„Guck mal, da hat jemand Koks verstreut“, scherzt ein junger Mann und deutet in einer Unterführung am Niehuuser Weg auf ein Häuflein weißes Pulver. Oder ist es nur Mehl? Auf eine Kostprobe verzichten er und sein Freund sicherheitshalber. Könnte sich ja auch um Rattengift handeln. Das rätselhafte Pulver zieht sich punktuell entlang des Bürgersteigs, auch an Baumstämmen im Herbstlaub finden sich Spuren.

Fundorte von Harrislee bis zum Twedter Plack

Spaziergänger berichten, dass ihnen dieses Phänomen neben Harrislee auch in verschiedenen Regionen der Stadt Flensburg begegnet sei, etwa am Ostseebad, in der Nordstadt und unweit des Twedter Placks. Die Spekulationen in den sozialen Netzwerken, man ahnt es, schießen ins Kraut.

Da wird vermutet, es könne sich um die berüchtigten Gaunerzinken im Vorwege eines geplanten Einbruchs handeln (was ziemlich abwegig ist), andere befürchten eine unbekannte Chemikalie oder Rattengift. Oder aber veranstalten Kinder an den betroffenen Stellen lediglich eine Schnitzeljagd?

Alarm bei Hundebesitzern

Hundebesitzer sind irritiert und warnen sich gegenseitig, damit ihre Schützlinge nichts von der eventuell toxischen Substanz fressen. Eine letzte Variante: Es könnte sich auch um Markierungen für Jogger handeln, die nachts eine Orientierung brauchen. Hänsel und Gretel lassen grüßen...

Antwort von der Leitstelle

Eine Anruf bei der Leitstelle in Harrislee brachte am Sonnabend ein wenig Klarheit. Es habe bereits einige Anrufe gegeben, betroffen seien neben Harrislee etwa die Querstraße sowie Bauer Landstraße. In einem Fall gebe es bereits Hinweise auf die Verursacher, erklärte ein Polizeisprecher. „Es handelt sich um eine salzhaltige Substanz, nichts Bedrohliches.“ Mensch, Tier und Umwelt seien nicht gefährdet. „Weitere Maßnahmen sind aktuell nicht erforderlich.“