Flensburg

Kandidaten-Duell: Wie Geyer und Lange um die SSW-Stimmen buhlen

Kandidaten-Duell: Wie Geyer und Lange um die SSW-Stimmen buhlen

Wie Geyer und Lange um die SSW-Stimmen buhlen

Annika Kühl/shz.de
Flensburg
Zuletzt aktualisiert um:
Oberbürgermeisterkandidat-Kandidat Fabian Geyer neben der amtierenden Oberbürgermeisterin Simone Lange Foto: Sebastian Iwersen/shz.de

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Der Kampf um das Oberbürgermeisteramt in Flensburg geht in die zweite Runde. Jetzt kommt es drauf an: Können Geyer und Lange ihre Wähler noch einmal mobilisieren? Schon wenige Stunden nach der Wahl stürzen sich beide auf die Stimmen der ausgeschiedenen SSW-Kandidatin.

Geyer gegen Lange. Es ist das Duell, auf das Flensburger seit Monaten gewartet haben. Dass sich beide nun in der Stichwahl wiedersehen, ist keine Überraschung. Was aber passiert mit den rund 4500 Stimmen, die jetzt durch das Ausscheiden der SSW-Kandidatin Karin Haug zur Verfügung stehen?

„Tusind tak for dette stærke resultat.“ Vielen Dank für das starke Ergebnis schreibt Fabian Geyer wenige Stunden nach der Wahl auf seiner Facebookseite. Natürlich auf Dänisch. Auch Simone Lange geht zur Zweisprachigkeit über: „Nu er det tid til at overbevise Flensborgerne endnu mere.“ Nun ist es Zeit, die Flensburger noch stärker zu überzeugen, heißt es in ihrem Beitrag.

Ob den Kandidaten das gelingen wird, bleibt abzuwarten. Immerhin sind fast 50.000 Wahlberechtigte in Flensburg gar nicht erst ins Wahllokal gegangen.

Noch am Wahlabend hatten beide mit Blick auf die Stichwahl um die Stimmen der Dänen geworben. Es gebe einen Auftrag, den sie explizit erwähnen wolle, so Lange wenige Minuten nach Verkündung der Ergebnisse. „Nämlich die Interessen der dänischen Minderheit als ganz besondere Interessen anzuerkennen. Ich glaube, da habe ich als Person auch einen Auftrag anzuerkennen, dass die Wahl 2016 mit der Abwahl von Simon Faber die dänische Minderheit stark beschäftigt.“

Ihr Herausforderer Fabian Geyer hält sich zunächst etwas zurück: „Wir werden uns auf das konzentrieren, was an unseren Botschaften nochmal transportiert werden kann, wo wir Menschen nochmal überzeugen können.“ Schließlich sagt er aber auch: „Wir werden natürlich mit dem SSW und mit Herrn Paysen sprechen.“

Deutsch-dänische Zusammenarbeit auf der Agenda

Unter anderem beim Blick ins Wahlprogramm wird auch deutlich, dass das Werben um SSW-Stimmen bereits deutlich früher losging. In seinem „Flensburgplan“ verspricht Fabian Geyer etwa, sich für „einen grenzüberschreitenden Tarif und eine abgestimmte Taktung für die öffentlichen Verkehrsmittel“ einzusetzen, genauso wie eine „deutsch-dänische-Klimapartnerschaft“.

Punkten dürfte er bei der Zielgruppe auch mit seiner Vision über den Bahnhof in Weiche, für den er eine Prüfung als Fernbahnhof anregen möchte.

Simone Lange entschied sich, im Wahlkampf mit ihrer Wahlzeitung ein deutliches Zeichen in Richtung dänische Minderheit zu setzen: Sie lies die Exemplare bei Flensborg Avis drucken, mit zweisprachigem Inhalt.

Wer schlussendlich die SSW-Wähler für sich überzeugen kann und ob diese Stimmen überhaupt entscheidend für das Ergebnis sein werden, bleibt abzuwarten. Am 2. Oktober werden die Karten neu gemischt.

Mehr lesen