Blaulicht

Großkontrolle auf der A7: Polizei überprüft Lkw-Fahrer

Großkontrolle auf der A7: Polizei überprüft Lkw-Fahrer

Großkontrolle auf der A7: Polizei überprüft Lkw-Fahrer

Benjamin Nolte/shz.de
Flensburg
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Bei der Kontrolle auf der A7 am Rastplatz Jalm achteten die Beamten unter anderem auf den technischen Zustand der Fahrzeuge sowie die Ladungssicherung. Foto: Benjamin Nolte

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Die Großkontrolle war Bestandteil einer Weiterbildung für neue Polizeibeamte, die vor Kurzem den Dienst beim Autobahnrevier begonnen haben.

Gleich 14 neue Kollegen haben vor wenigen Wochen ihren Dienst beim Polizeiautobahn- und Bezirksrevier Nord (PABR) angefangen. Sie werden auf die Dienststellen in Schleswig, Schuby und Husum verteilt. Zuvor mussten jedoch alle eine Weiterbildung absolvieren und sich mit den Schwerpunkten des Fachdienstes vertraut machen.

Kontrolle des Schwerlastverkehrs als Hauptaufgabe

Das PABR ist in erster Linie für die Verkehrsüberwachung zuständig. Ein großer, wesentlicher Bestandteil der Arbeit liegt dabei in der Kontrolle des Schwerlastverkehrs. Für den Abschluss der Fortbildungswoche wurde eine Großkontrolle auf der A7 eingerichtet. Am Freitagvormittag kontrollierten rund 25 Einsatzkräfte Lkw auf dem Parkplatz Jalm in Fahrtrichtung Norden.

„In der Ausbildung setzt man speziell in diesem Bereich keine Schwerpunkte“, erklärt Maik Schneider, der Leiter des Reviers. „Da der Fokus auf diese Besonderheiten noch nicht da ist, müssen wir den neuen Kollegen die Kenntnisse selbst mit auf den Weg geben.“

Von den 14 neuen Kollegen kommen nahezu alle direkt aus der Ausbildung. Die Dienststellen des PABR sind die ersten in ihrer noch jungen Polizeikarriere. „In den vergangenen Tagen haben wir die neuen Kollegen fortgebildet, den Schwerpunkt auf Lkw-Kontrollen gelegt“, berichtet Lehrgangsleiter Jan Hamdorf. „Unser Augenmerk liegt auf der Ladungssicherung, dem technischen Zustand der Fahrzeuge und den jeweiligen Fahrern.“

Worauf muss man beim Lkw besonders achten? Wie muss die Ladung richtig gesichert oder verteilt sein? Ab wann gilt ein Spanngurt als defekt und untauglich, welche Papiere müssen mitgeführt werden und was ist bei Gefahrgut zu beachten? Kontrollen von Lkw sind meist wesentlich komplexer als Kontrollen von Pkw und deren Insassen. Und zu beanstanden gibt es häufig etwas.

Nicht immer trifft die Schuld dabei nur die Fahrer, auch Spediteure oder Verlader können mit zur Verantwortung gezogen werden.

Am Freitag dauerte es nicht lange, bis die ersten Bußgelder geschrieben wurden. „Bei einem der kontrollierten Lkw waren von 18 Tonnen Ladung gerade einmal drei durch Zurrmittel gesichert“, berichtet Hamdorf. „Hier musste der Fahrer vor Ort nachbessern, ehe er seine Fahrt mit einem Bußgeld in Höhe von 60 Euro zuzüglich Gebühren fortsetzen konnte.“

Das Kuriose: Der Fahrer hatte ausreichend Spanngurte dabei, um die Ladung vorschriftsmäßig zu sichern, hatte dies zuvor allerdings nicht getan.

Wenige Meter weiter kontrollierten Hamdorfs Kollegen einen Lkw mit geladenen, tonnenschweren Maschinenbauteilen. Gleich mehrere Spanngurte, die die Ladung gegen Verrutschen sichern sollten, waren defekt, teilweise bereits angerissen oder mit Löchern versehen. Auch hier untersagte die Polizei die Weiterfahrt bis zur Behebung des Mangels.

Wie wichtig eine korrekt gesicherte Ladung ist und welche potenziellen Gefahren von mangelhaft oder nicht ausreichend gesicherten Fahrzeugen ausgehen können, konnte man vor wenigen Wochen in Handewitt erkennen. „Hier kam es zu einem schweren Unfall, der auch hätte tödlich ausgehen können“, erinnert sich Revierleiter Schneider. „Im Abfahrtsbereich hatte ein Lkw ein tonnenschweres Ladungsteil verloren, welches daraufhin in die Zugmaschine eines entgegenkommen Lkw prallte.“

Genau solch schweren Unfällen wollen die Einsatzkräfte des Polizeiautobahn- und Bezirksrevier mit ihren Kontrollen entgegenwirken. „Es geht nicht darum, möglichst hohe Bußgelder zu verhängen, sondern um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer“, so Hamdorf.

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