Gesellschaft

Große Anteilnahme nach Feuer mit zwei Toten in der Harrisleer Straße

Große Anteilnahme nach Feuer mit zwei Toten in der Harrisleer Straße

Große Anteilnahme nach Feuer mit zwei Toten in Flensburg

Sebastian Iwersen/shz.de
Flensburg
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Foto: Sebastian Iwersen

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Es ist ungewöhnlich still in der Harrisleer Straße. Nach der Brandkatastrophe fahren sogar die Autos langsamer als sonst.

Nach dem verheerenden Großbrand in der Harrisleer Straße, bei dem eine 70 Jahre alte Frau und ihr vier Jahre alter Enkel ihr Leben verloren, ist die Anteilnahme im Viertel groß. An dem Bauzaun, der das Gebäude seit Freitagmittag sichert, drücken die Mitmenschen ihre Anteilnahme vor allem mit Blumen und Kerzen aus.

Unaufhörlich fließt noch am Freitagabend das Löschwasser, das die Feuerwehr rund 24 Stunden zuvor von zwei Drehleitern aus in das Gebäude gepumpt hat und den Brand zu löschen, aus dem Haus. In einem Rinnsal fließt es die Straße hinab in einen Gully. Vor dem Haus liegen noch immer Kinderfahrräder, ein Wäscheständer und ein Teil der Wohnungseinrichtung. Sie sind stumme Zeugen der Katastrophe, die sich hier am Donnerstagnachmittag abgespielt hat.

Überall Spuren vom Unglückstag

Auch eine hölzerne Leiter, mit der Nachbarn versucht hatten die Bewohner zu retten, liegt dort inmitten der Matratzen und unweit des Müllcontainers - alles Gegenstände, die mit Hilfe vieler engagierter Helfer-Helden nach derzeitigem Stand der Dinge mehr als zehn Menschen bei ihrem Sprung in die Tiefe das Leben gerettet haben dürften.

Eingerahmt wird die bedrückende Szenerie von einem über zwei Meter hohen Bauzaun, der das Brandobjekt seit dem Mittag umspannt. Weggeräumt werden dürfen alle diese stummen Zeugen der Katastrophe erst, wenn die Brandermittler der Polizei in der kommenden Woche ihre Arbeiten in dem Haus abgeschlossen haben.

Am Nachmittag und Abend kam aber etwas Farbe in den tristen Anblick.

Mehr als 20 Blumensträuße und einzelne Blumen säumen das graue Drahtgeflecht beidseits der Brandstelle. Sie zeigen, dass viele Menschen Anteil an dem Schicksal der verletzten und getöteten Menschen aus dem Haus nehmen und dies auch zeigen wollen. Zwischen den Drahtstäben des Zaunes wurde auch ein kleiner Plüschteddy geklemmt, zudem stehen auf dem Boden mehrere Kerzen. Der starke Wind hat ihre Flammen jedoch erlöschen lassen.

Autos fahren ungewöhnlich langsam

Seit dem Nachmittag ist auch nach fast einem Tag andauernder Vollsperrung die Harrisleer Straße wieder für den Verkehr freigegeben. Dieser könnte nun eigentlich wieder normal laufen. Doch auch viele vorbeikommende Autofahrer lässt das Drama, das sich in dem Haus ereignet hat, nicht kalt. Sie fahren langsam vorbei oder stoppen kurz und halten angesichts des Anblicks der Brandruine kurz inne, bevor sie ihre Fahrt fortsetzen.

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