Musik-Festival in Schleswig

Folkbaltica 2021 mit vier Bands auf der Gottorfer Schlossinsel

Folkbaltica 2021 mit vier Bands auf der Gottorfer Schlossinsel

Folkbaltica mit vier Bands auf der Gottorfer Schlossinsel

SHZ
Schleswig
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Folkmusik mit Charme-Offensive: Harald Haugaard mit Elisabeth Kose (M.) und Nele Spitzley aus dem Festivalbüro. Foto: Joachim Pohl/shz.de

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In seinem 17. Jahr kommt das Festival Folkbaltica gleich mit zwei Doppelkonzerten nach Schleswig. Am 4. und am 10. September gibt es auf der Schlosswiese hochkarätige Folkmusik aus Dänemark, Polen und Estland.

„Die werden das Publikum so was von mitreißen!“, sagt Harald Haugaard und grinst übers ganze Gesicht. Dem künstlerischen Leiter von Folkbaltica 2021 ist die Vorfreude anzusehen. Er freut sich nicht nur, dass das Festival – zwar mit Verspätung – überhaupt stattfinden kann, sondern ganz besonders auch auf die beiden Konzerte in Schleswig.

Dabei sind es eigentlich vier. Denn in seinem 17. Jahr kommt das grenzüberschreitende Folk-Festival mit zwei Doppelkonzerten auf die Schlossinsel. The Nordic Fiddlers Bloc mussten leider am 4. September, auf Grund neuer norwegischer Einreiserestriktionen ihre Konzerte kurzfristig absagen. Großartiger Ersatz für beide Konzerte ist bereits gefunden worden: Fromseier & Hockings aus Dänemark. Das einzigartige Zusammenspiel zwischen dem Duo Fromseier - Hockings kann schwerlich beschrieben werden, man muss es hören.

Es ist als ob die beiden in musikalische Geheimnisse eingeweiht sind, die wir anderen nicht kennen: eine Passage in eine Dimension voller Nähe und Familiarität. Dies mag daran liegen, dass Geigerin und Sängerin Ditte Fromseier und Gitarrist Sigurd Hockings durch ihre langjährige Partnerschaft eine Intimität zueinander und in ihrer gemeinsamen Musik geschaffen haben. Für den Zuhörer ist es eine wahre Wonne, dass diese beiden virtuosen Musiker ihre Nähe mit ihrem Publikum teilen. Traditionelle Stücke wechseln sich mit den eigenen Kompositionen der beiden ab, welche durch Musik aus Dänemark, Schweden, Irland, England und Amerika inspiriert sind.


Mads Hansens Kapel besteht zur Hälfte aus ehemaligen Musikern des von Haugaard ins Leben gerufenen Folkbaltica-Ensembles. Zwar heißt keiner der Musiker Mads Hansen, aber ihre Nachnamen enden alle auf -sen. „Extrem mitreißend und talentvoll“ nennt der Geiger Harald Haugaard dieses Quintett, das sich 2015 gründete und auf etlichen Konzerten zeigen konnte, dass ihr Sound „von Energie, Frechheit und einem fein entwickelten humoristischen Fingerspitzengefühl“ getrieben wird.


Nach Osteuropa geht die Reise am 10. September. Dann macht das Schleswiger Publikum im Slesvighus. zunächst Bekanntschaft mit dem polnischen Klezmer-Trio „Kroke“. Das ist das jiddische Wort für Krakau – jene Stadt Polens, die sich als Metropole osteuropäisch-jüdischer Kultur wiederentdeckt. Die Band wurde 1992 von den drei Absolventen der Krakauer Musikhochschule Jerzy Bawoł (Akkordeon), Tomasz Kukurba (Bratsche) und Tomasz Lato (Kontrabass) gegründet. „Kroke“ sprengen den Rahmen traditioneller Klezmer-Musik mit einer Leidenschaft und Spielfreude, die sich unmittelbar auf den Hörer überträgt.

Musik aus Polen und Estland

Und dann folgt „Curly Strings“, ein vierköpfiges Ensemble aus Estland, das traditionelle Musik ihres Heimatlandes im Bluegrass-Stil interpretiert. „Es war schon lange unser Wunsch, diese Band zu holen“, sagt Harald Haugaard.

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Bei den beiden Konzerten gelten die 3G-Regeln der aktuellen Landesverordnung: genesen, geimpft, getestet. Mittels Luca-App registrieren sich die Besucher. Die Stühle sind Zweiergruppen schachbrettartig angeordnet, so dass ausreichend Abstände gewährleistet sind.

Statt 32 gibt es diesmal nur 18 Konzerte insgesamt

Durch die Pandemie hat die Festival-Leitung die ursprünglich geplante Zahl der Konzerte von 32 auf 18 reduzieren müssen. Im kommenden Jahr aber möchte man wieder ein komplettes Festival anbieten – erneut mit Konzerten auf der Schlossinsel.

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