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Feuerwerksverkauf in Dänemark: 80 Prozent der Kunden kommen aus Deutschland

Feuerwerksverkauf in Dänemark: 80 Prozent der Kunden kommen aus Deutschland

80 Prozent der Kunden kommen aus Deutschland

SHZ
Krusau/Flensburg
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Ein unscheinbares Zelt in Krusau: Kaum jemand, der nicht gezielt zu dieser Adresse fährt, wird hier den Verkauf von Silvesterfeuerwerk vermuten. Foto: Sebastian Iwersen/shz.de

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In einem Zelt im Industriegebiet in Krusau boomt der Verkauf von Silvesterfeuerwerk. Es sind vor allem Deutsche, die in diesem Tagen hier vorbeischauen. Teilweise kommen sie sogar aus Lübeck.

Nachdem in Deutschland aufgrund der Corona-Pandemie und der Belastung der Krankenhäuser zum zweiten Mal in Folge der Verkauf von Feuerwerk untersagt ist, brummt das Geschäft mit Raketen und Batterien nördlich der Grenze. Ein Großteil der Kunden kommt aus Deutschland.

Ein unscheinbares Zelt auf einem Parkplatz im Industriegebiet, dahinter mehrere eingezäunte Seecontainer mit Sprengstoff-Warnzeichen: Kaum jemand, der nicht gezielt zu der Adresse in Krusau fährt, wird hier den Verkauf von Silvesterfeuerwerk vermuten.

Doch offenbar ist die Adresse zu vielen Kunden südlich der Grenze durchgedrungen – denn mit wenigen Ausnahmen stehen hier nur Autos mit deutschen Kennzeichen auf dem Parkplatz, die allermeisten davon aus dem grenznahen Bereich.

Wenig schmuckvoll ist auch die Inneneinrichtung des Zeltes. An den Wänden hängen Plakate mit Abbildungen und Preisen der verfügbaren Feuerwerkspakete. An kleinen Tischen können Kunden einen Bestellzettel ausfüllen – nach dem Bezahlen an der Kasse wird jede Bestellung individuell aus den Lagercontainern geholt und ausgeliefert.

Auch das Personal spricht deutsch – und der junge Mann an der Kasse hat aufgrund des dichten Gedränges im Zelt kaum Zeit, Fragen zu beantworten. „Wir haben schon im Vorfeld mit mehr Kunden gerechnet und entsprechend mehr Feuerwerk auf Lager“, sagt er.

Großer Ansturm am Montag

Nach dem Beginn des Feuerwerksverkaufs am Montag sei der Ansturm groß. „Ich würde sagen, dass über 80 Prozent unserer Kunden aus Deutschland kommen“, schätzt der Verkäufer, bevor er die Bestellung des nächsten Kunden eintippt, der wenig überraschend in Euro bezahlen möchte.

„Das macht 262 Euro und 39 Cent bitte“, sagt er zu dem jungen Mann mit Basecap, der seine Bestellung aufgegeben hat.

Auch auf die Einfuhrregularien für Feuerwerk nach Deutschland ist man nördlich der Grenze gut vorbereitet. „Wir haben nur ganz wenige Artikel, die nicht nach Deutschland eingeführt werden dürfen – darauf weisen wir die Kunden dann aber auch hin“, erklärt der Mitarbeiter des Feuerwerkshändlers.

Ebenfalls aus Deutschland kommt auch der nächste Kunde. Hannes Schwennsen aus Handewitt hat das „Mitternachtssortiment“ für 599 Dänische Kronen (rund 80 Euro) mit 19 Teilen ausgewählt. „Wir wollen nur um Mitternacht das neue Jahr begrüßen“, so Schwennsen.

Offensichtlich schwindet bei den Menschen das Verständnis für das Verkaufsverbot für Feuerwerk während der Corona-Pandemie – so wie bei zwei jungen Männern aus dem Raum Lübeck, die extra die lange Reise nach Krusau auf sich genommen haben und für mehr als 500 Euro eingekauft haben.

„Uns bedeutet die Böllerei zu Silvester sehr viel“, sagen beide, die aber ihre Namen nicht in der Zeitung lesen wollen.

Kein Böllerverkauf in Dänemark

Der Feuerwerksverkauf in Dänemark ist seit dem 15. Dezember gestattet, die meisten Verkaufsstellen haben aber erst seit Montag geöffnet und verkaufen bis zum Abend des Silvestertages Batterien, Raketen, Tischfeuerwerk und andere Lichteffekte für den Jahreswechsel.

Nur Böller sucht auf den Plakaten und in den Katalogen der Händler vergeblich. Diese werden in Dänemark nicht verkauft.

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