Flensburg

Fabian Geyer als neuer Oberbürgermeister vereidigt

Fabian Geyer als neuer Oberbürgermeister vereidigt

Fabian Geyer als neuer Oberbürgermeister vereidigt

Ove Jensen/shz.de
Flensburg
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Erst die Eidesformel, dann der Blumenstrauß: Der neue Flensburger Oberbürgermeister Fabian Geyer mit Stadtpräsident Hannes Fuhrig (rechts). Foto: Staudt/shz.de

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Am Sonntag beginnt die Amtszeit von Flensburgs neuem OB Fabian Geyer. Bereits am Montag ist er offiziell ernannt worden. Ein vertrautes Gesicht fehlte bei der Zeremonie vor der Ratsversammlung.

Es war eine ungewohnte Umgebung nicht nur für den künftigen Oberbürgermeister, sondern auch für die Mitglieder der Ratsversammlung. Drei Jahre lang fanden ihre Sitzungen nicht mehr im engen Ratssaal des Rathauses statt, sondern wegen der Corona-Pandemie mit viel Abstand im größeren Bürgersaal im Untergeschoss – oder gar im Deutschen Haus.

Nun saß hier also Fabian Geyer auf dem Platz ganz rechts außen neben Stadtrat Stephan Kleinschmidt. Offiziell tritt er sein Amt an der Spitze der Flensburger Stadtverwaltung erst am kommenden Sonntag, 15. Januar, an. Am Montag erhielt er aber bereits seine Ernennungsurkunde aus den Händen von Bürgermeister Henning Brüggemann und wurde in einem feierlichen Akt von Stadtpräsident Hannes Fuhrig vereidigt.

Neben den Ratsmitgliedern war auch fast die gesamte Führungsetage des Rathauses anwesend, die Familie von Fabian Geyer sowie einige interessierte Bürger, die sich rechtzeitig für die wenigen Plätze in den Zuschauerreihen angemeldet hatten.

Die noch amtierende Oberbürgermeisterin war nicht dabei. Sie hat bereits ihren Resturlaub angetreten. Aus ihrem Umfeld hieß es, es sei durchaus üblich, dass die Vorgängerin oder der Vorgänger der Vereidigung des Oberbürgermeisters fernbleibe.

Einmal fiel der Name Simone Lange dennoch: Als Fabian Geyer in seiner kurzen Rede nach der Vereidigung ihr seinen Dank dafür aussprach, dass sie ihn in Gesprächen in den vergangenen Wochen sehr gut auf seine Aufgaben vorbereitet habe.

Kritik übte er auch – allerdings ohne ihren Namen zu nennen. Etwa als er ankündigte, dass es mit ihm „definitiv keine Parteipolitik aus dem Rathaus heraus“ geben werde. Geyer, der bei der Direktwahl von CDU, FDP sowie der Wählergemeinschaft WiF unterstützt worden war, zeigte sich zuversichtlich, mit allen Ratsfraktionen gut zusammenarbeiten zu können.

An den Beginn seiner Rede stellte der bisherige Geschäftsführer des Arbeitgeberverbands ein Bekenntnis zu seiner Wahlheimat Flensburg. Er habe in verschiedenen Orten gewohnt, sagte der gebürtige Westfale, aber nur in Flensburg habe er erlebt, dass die Menschen „ein inniges und geradezu liebevolles Verhältnis zu ihrer Stadt“ haben. Für ihn sei klar, dass er auch nach Ende seiner Amtszeit hier wohnen bleiben werde.

Stadtpräsident Fuhrig sprach vor der Vereidigung indes auch die geringe Beteiligung an der Oberbürgermeisterwahl im vergangenen Herbst an, als sich Geyer gegen die von SPD und Grünen unterstützte Simone Lange durchsetzen konnte. Mit 13.975 Wählerstimmen habe Geyer in absoluten Zahlen ein Rekordergebnis erzielt, allerdings habe damit weniger als 20 Prozent der Wahlberechtigten hinter sich versammelt.

Geyer griff diesen Punkt auf und kündigte an, auch mit Blick auf die bevorstehende Kommunalwahl, mehr Aufklärungsarbeit zu leisten, um darüber zu informieren, welche Aufgaben die Ratsversammlung und er als Oberbürgermeister überhaupt haben.

Auf bestimmte Schwerpunkte in seiner Arbeit wollte er sich bewusst nicht festlegen. Als große Herausforderungen nannte er jedoch das neue Stadtviertel Hafen-Ost, den beschlossenen Umbau der Stadtwerke in Richtung Klimaneutralität sowie den geplanten Fahrradweg an der Schiffbrücke. Ein besonderes Augenmerk wolle er auf Kinder und Jugendliche richten.

Zudem nannte er das Stichwort Bauleitplanung: Hier sei in jüngster Zeit eine allgemeine Tendenz zu mehr Natur- und Umweltschutz zubeobachten, was „uns in den nächsten Jahren massiv beeinträchtigen wird“.

In der kommenden Woche beginnt für Geyer der Arbeitsalltag im Rathaus. Ein Empfang zur Amtseinführung ist für den 2. Februar geplant.

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