Von Sturm bis Großbrand

Diese Einsätze waren besonders: Drei Feuerwehrleute aus Schwabstedt erzählen

Diese Einsätze waren besonders: Drei Feuerwehrleute aus Schwabstedt erzählen

Drei Feuerwehrleute aus Schwabstedt erzählen

Helmuth Möller/shz.de
Schwabstedt
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Immer im Einsatz: Die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Schwabstedt. Foto: Grafik sh:z/shz.de

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Ob eine überraschende Einsatzentwicklung oder das erste Feuer: Freiwillige Feuerwehrleute werden in ihrem Ehrenamt mit unvergesslichen Dingen konfrontiert. Wir lassen sie davon erzählen.

Wenn‘s sein muss auch bei Wind und Sturm setzen sie sich für die Sicherheit der Menschen in Nordfriesland ein: Die Männer und Frauen der Feuerwehren in Nordfriesland. Rund 5500 Menschen sind in mehr als 130 Wehren organisiert, von denen fast alle Freiwillige Feuerwehren sind. Aber: Wer sind die Feuerwehrleute? Und warum engagieren sie sich eigentlich in den Wehren und Wachen Nordfrieslands? shz.de hat nachgefragt. Heute geht es um die Freiwillige Feuerwehr Schwabstedt.

Das ist die Feuerwehr Schwabstedt

Seit 100 Jahren, nämlich seit 1923, gibt es die Freiwillige Feuerwehr Schwabstedt. Zurzeit gehören ihr 60 Einsatzkräfte an – 19 davon sind Frauen. Was die Feuerwehr in Schwabstedt besonders macht: Sie hat eine sogenannte First-Responder-Gruppe. Ihre Mitglieder rücken bei medizinischen Notfällen aus und sind meistens noch vor den Rettungswagen ein. 2023 bewältigte die Feuerwehr Schwabstedt bereits 30 Einsätze.

Thies Mommens (63)

Ich bin bei der Feuerwehr, weil ...

„.. ich Schwabstedt etwas zurückgeben wollte, als ich damals hier als Schulmeister angefangen habe. Heute weiß ich: Feuerwehr macht einfach nur Spaß. Außerdem herrscht eine tolle Kameradschaft. Kurz gefasst: Eigentlich kann ich nur jedem eine Mitgliedschaft empfehlen.“

An diesen Einsatz erinnere ich mich besonders:

„Oh ja, da fällt mir ganz spontan ein sehr großer Einsatz ein. Es war der 23. Juni 2020 – ein Dienstag. Um 14.42 Uhr heulten die Sirenen, die Melder signalisierten ein Großfeuer draußen im Ortsteil Lehmsiek. Mit all unseren Fahrzeugen sind wir hingefahren. Es war ein enorm heißer Tag und die Flammen loderten vor Ort sehr hoch. Sieben weitere Feuerwehren rückten an. Das Haus brannte bis auf die Grundmauern ab, aber wir konnten das Nachbargebäude retten. Bis 22 Uhr waren wir damals im Einsatz.“

Lia-Marie Thomsen (23)

Ich bin in der Freiwilligen Feuerwehr, weil ...

„... es einfach Spaß macht. Und ja, man lernt da doch viele Dinge. Total gut finde ich, dass wir viele Frauen in der Einsatzabteilung sind – 19 von 60 Einsatzkräften. Das ist doch richtig viel, das gibt es woanders nicht. Und ja, meine Brüder sind auch in der Feuerwehr – und meine Nachbarn auch.“

An dieses Ereignis kann ich mich besonders erinnern:

„Manchmal gibt es ja ganz kuriose Dinge. Wie zum Beispiel in dem Fall, an den ich mich ganz spontan erinnere: Wir waren hier bei uns in der Feuerwache und sollten die Hydrantenpflege vornehmen. Mittendrin kam ein Einsatz für unsere First-Responder-Gruppe, zu der ich auch gehöre. Sekundenschnell waren wir im Fahrzeug und eilten zu einer verunfallten Radfahrerin bei Stapel im Nachbarkreis.“

Lars Gröger (34)

Ich bin in der Freiwilligen Feuerwehr, weil ...

„Es war 2013, als ich nach Schwabstedt gezogen bin. Unser Wehrführer Thomas Eichhoff ist mein Nachbar. Wir hatten damals eine Wette am Laufen – und die habe ich verloren. Damit war gleichzeitig verbunden, dass ich in die Feuerwehr eintrete – erstmal zur Probe. Nun ja, es hat mir gefallen – und seitdem bin ich dabei. Mehrere Lehrgänge habe ich bereits hinter mir – und es macht mir Spaß.“

An diesen Einsatz kann ich mich spontan erinnern:

„Da war das Großfeuer im Ortsteil Lehmsiek, von dem mein Kollege Thies ja bereits berichtet hat. Es war ein enorm heißer Tag. Ich bin mir sicher, es waren so 30 Grad. Der Einsatz dauerte sehr lange. Und zu der großen Hitze in der Luft kam noch die große Hitze am Einsatzort hinzu. Die Flammen schlugen ja lichterloh und meterhoch nach oben. Der Abend ging lang. Insgesamt sieben Feuerwehren waren dort im Einsatz. Und solch ein großes Ereignis vergisst man nicht so schnell.“

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