Flensburg

Diako-Reinigungskräfte bangen weiter um ihre Zukunft

Diako-Reinigungskräfte bangen weiter um ihre Zukunft

Diako-Reinigungskräfte bangen weiter um ihre Zukunft

Ove Jensen
Flensburg
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Rund 140 Reinigungskräfte arbeiten derzeit im Flensburger Diako-Krankenhaus. Foto: IG BAU / Tobias Seifert

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Mitarbeiterinnen des Reinigungsdienstes berichten, dass sie künftig deutlich weniger arbeiten. Die Diako-Service GmbH will sich dazu nicht äußern.

Als Diako-Geschäftsführer Ingo Tüchsen vor zwei Wochen die Pläne für einen Stellenabbau im insolventen Flensburger Krankenhaus vorstellte, blieb ein zentraler Bereich komplett außen vor: der Reinigungsdienst. Dabei steht offenbar längst fest, dass auch in diesem Bereich massiv gespart werden soll.

Die rund 140 Mitarbeiterinnen, die täglich die Flure und Zimmer in der Diako saubermachen, sind nämlich nicht direkt beim Krankenhaus angestellt. Sie arbeiten für die Diako-Service GmbH, die ebenso wie die Krankenhaus-GmbH ein Tochterunternehmen der evangelisch-lutherischen Diakonissenanstalt zu Flensburg ist.

Im Gegensatz zur Krankenhaus-GmbH befindet sich die Service-GmbH nicht im Insolvenzverfahren. Dennoch ist sie von dem Verfahren massiv betroffen, denn das Krankenhaus ist praktisch ihr einziger Kunde. Gibt das Krankenhaus weniger Reinigungsarbeiten in Auftrag, gibt es für die Beschäftigten weniger Arbeit.

Kosten für Reinigung um 20 Prozent gedrückt?

Dem Vernehmen nach will die Krankenhaus-GmbH die Kosten für den Reinigungsdienst um bis zu 20 Prozent drücken. Diese Zahl hatte Krankenhaus-Chef Ingo Tüchsen kurz vor Weihnachten im Fernsehen genannt, nachdem er sich kurz zuvor noch als „Gerücht“ zurückgewiesen hatte. Seither werden die 20 Prozent von Tüchsen wie auch von Service-Geschäftsführer Sönke Behrens weder bestätigt noch dementiert.

Eine endgültige Entscheidung scheint noch nicht gefallen zu sein. „Die Gespräche zu den Reinigungsleistungen für das Diako-Krankenhaus laufen zielführend und konstruktiv, sind aber noch nicht abgeschlossen“, erklärte Behrens auf Nachfrage von shz.de.

„Wollen möglichst alle Stellen erhalten“

Karin Welzk von der Gewerkschaft IG BAU berichtet, dass insbesondere viele Teilzeit-Beschäftigte in wirtschaftliche Nöte geraten dürften, weil ihre bislang übliche Mehrarbeit über das vertraglich geregelte Stundenpensum hinaus nun wegfällt. Nach Angaben von Welzk geht es dabei um 2000 Stunden im Monat. Behrens sagte dazu, er wolle „keine Gerüchte kommentieren“. Ziel sei es, möglichst alle Stellen bei der Diako-Service GmbH zu erhalten.

Nach Angaben der Diako sollen die Einsparungen nicht durch Arbeitsverdichtung erreicht werden, sondern unter anderem dadurch, dass nicht mehr alle Räume im Krankenhaus täglich gereinigt werden.

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