Rendsburg-Eckernförde

Corona: Bisher nur Ungeimpfte in den Intensivbetten der Kliniken

Corona: Bisher nur Ungeimpfte in den Intensivbetten der Kliniken

Bisher nur Ungeimpfte auf der Intensivstation

SHZ
Rendsburg
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Der einzige Corona-Patient, der sich derzeit im Kreis auf der Intensivstation befindet, ist ungeimpft. Das stellt keine Ausnahme dar. Foto: imago images/ZUMA Wire Foto: 90037

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Laut Infektiologe Professor Dr. Stephan Ott ist ein weiteres Problem, dass Covid-Patienten lange auf der Intensivstation behandelt werden müssen.

Insgesamt sind in Rendsburg-Eckernförde 36 Intensivbetten verfügbar. Vier davon befinden sich in Damp, 32 in den Imland-Standorten Rendsburg und Eckernförde. Zudem hält die Imland-Klinik noch eine Reserve von zwölf Intensivbetten vor. Derzeit sind 30 Betten auf den Intensivstationen belegt, nur in einem liegt ein Covid-Patient. Er ist ungeimpft.

„An dieser Stelle zeigt die Pandemie ihre Krallen. Alle Menschen im Kreis, die intensivmedizinisch behandelt werden mussten, sind ungeimpft “, unterstreicht Professor Dr. Stephan Ott, Fachbereichsleiter für Arbeit, Soziales und Gesundheit den Nutzen einer Corona-Impfung. Denn diese macht sogar dann Sinn, wenn es trotz Impfschutz zu einer Infektion kommt. Die Beobachtungen in Rendsburg-Eckernförde decken sich mit den Zahlen aus dem restlichen Bundesgebiet. „Covid-Patienten sind zudem nicht so schnell wieder von der Intensivstation zu bekommen“, erklärt Ott ein weiteres Problem.

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Insgesamt befinden sich in den Krankenhäusern des Kreises aktuell sieben Covid-Patienten. Hierzu zählen allerdings auch die Menschen, die nicht wegen einer Corona-Infektion eingeliefert wurden, sondern auch diejenigen, bei denen beim routinemäßigen Test bei der Einlieferung eine Covid-Infektion festgestellt wurde. Diese fallen aber mit unter die Hospitalisierungsrate (siehe Infokasten), die seit dieser Woche über Einschränkungen im öffentlichen Leben entscheidet. „Die Schwellenwerte sind relativ knapp bemessen und dürften schnell erreicht sein“, so der Infektiologe.

Obwohl die Corona-Lage in den Krankenhäusern des Kreises relativ entspannt ist, gab es noch keine Anfragen, Intensivpatienten zu übernehmen – auch wenn die Situation sich andernorts bereits deutlich kritischer darstellt. „Der Transport eines Covid-Patienten gestaltet sich als extrem schwierig. Gerade über eine lange Distanz, wie beispielsweise von Bayern nach Schleswig-Holstein“, so Professor Ott. Eine mögliche Verlegung würde nur dann Sinn machen, wenn die Anfragen aus Nachbarkreisen kommen würden, wie es in den letzten Corona-Wellen der Fall gewesen ist.

 

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