Weihnachten 2021

Bernd und Christina Henning lassen Schleswiger Weihnachtshaus wieder erleuchten

Schleswiger Weihnachtshaus wieder erleuchtet

Schleswiger Weihnachtshaus wieder erleuchtet

SHZ
Schleswig
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Bernd und Christina Henning schmücken schon seit mehreren Jahren ihr Haus mit unzähligen Lichterketten. Foto: Linda Krüger/shz.de

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Täglich erstrahlt in der Zeit von 16.45 Uhr bis 22.30 Uhr An der Schanze ein Haus besonders hell und weihnachtlich und zieht viele Besucher und Autofahrer in seinen Bann.

Wie an Silvester scheinen alle nur darauf zu warten, dass die Zeit abläuft. Es ist der Freitag vor dem ersten Advent, und kurz vor 16.45 Uhr sind die Blicke von einigen Nachbarn sowie dem Ehepaar Henning auf ihr Haus An der Schanze gerichtet. Es dauert nur wenige Sekunden, bevor eines von Schleswigs berühmtesten Weihnachtshäusern wieder in vollem Glanz erstrahlt.

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Beleuchtung für die Kinder

„Ich werde andauernd gefragt, wie viele Lichterketten ich verwende. Es sind inzwischen 92 oder 93“, berichtet der 62-Jährige. Seit über 23 Jahren schmückt der Schleswiger mit Leidenschaft und viel Vorweihnachtsfreude das Haus von ihm und seiner Frau. Früher hat er eine Dienstwohnung mit Blick auf sein jetziges Haus besessen. Nach der Trennung von seiner damaligen Frau mietet er das frei stehende Haus auf der anderen Straßenseite. Um seinen Kindern zu Weihnachten eine Freude zu machen, beschließt er, sein neues Haus zu schmücken. Dies macht ihm so viel Spaß, dass immer mehr Lichterketten mit den Jahren dazukommen.


Weihnachtswelten

Inzwischen haben seine Kinder selbst Familien gegründet und sind ausgezogen – aber die Weihnachtsbeleuchtung ist geblieben. „Ich verbinde mit unserer Weihnachtsdekoration die Disney-Zauberwelten und Weihnachtswelten. Ich glaube, dass jeder an Weihnachten an seine Kindheit erinnert wird. Ich vermute, dass unser Haus dieses Gefühl bestärkt“, sagt der Weihnachtsfan. Über erhöhte Strompreise macht sich der Schleswiger keine Gedanken, da er LED-Lichter verwendet.

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1000 Besucher am Tag

Das Dekorieren und befestigen der Lichter nimmt viel Zeit in Anspruch. Schon im Oktober beginnt Henning mit den ersten Vorbereitungen. Als ehemalige Floristin besitzt seine Frau einen grünen Daumen. Entsprechend schön ist die Rose im Vorgarten gewachsen und sieht eher wie ein kleiner Baum aus.

Längst wird der Garten inklusive Gartenbank auch beleuchtet. So erinnert dieser tatsächlich an die Kulisse eines Weihnachtsmärchens. „Zu Spitzenzeiten haben sich bis zu 1000 Besucher am Tag das Haus angesehen. Früher hatten wir zur Eröffnung einen kleinen Stand auf der Auffahrt mit Glühwein und Kinderpunsch. Das geht natürlich wegen Corona auch in diesem Jahr nicht“, so Bernd Henning.

Einen Besuch wird seine Frau Christina Henning wohl nicht so schnell vergessen: „Ich weiß noch, wie wir damals beim Fernsehen saßen und plötzlich Gesang hörten. Als wir die Tür öffneten, stand der Chor von Björn Mummert vor der Tür und sang Weihnachtslieder. Das war einfach unbeschreiblich schön“, erinnert sich die Schleswigerin.

Schlicht und ergreifend

Nachdem die Lichter um Punkt 16.45 Uhr durch eine Zeitschaltuhr angehen, wird der Verkehr an der gegenüberliegenden Straße deutlich ruhiger. Alle scheinen einen Blick auf das Haus werfen zu wollen. Ein Autofahrer fährt plötzlich direkt vor das Haus, hält wenige Minuten davor und knipst ein paar Bilder mit seinem Handy. Solche Reaktionen kennen die Hennings.


„Wir wurden schon von Marktbeschickern angesprochen, die ganz traurig waren, weil sie es nie schaffen, unsere Beleuchtung zu sehen. Darum machen wir jetzt jeden Samstag eine Ausnahme und schalten die Lichter auch von 5 Uhr bis 7.30 Uhr an. Unsere Zeit ist so schnell geworden, da freue ich mich, wenn ich sie für einen Moment mit Kindheitserinnerungen und Weihnachtsstimmung füllen kann“, sagt der Weihnachtshausbesitzer.

Eine Passantin, die an dem Haus vorbeigeht, bleibt längere Zeit stehen und wirkt verzaubert: „Dieser Anblick ist schlicht und ergreifend schön.“

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