Flensburg

Autofahrer flüchtet mit gestohlenem Landrover und landet auf Bahngleisen

Autofahrer flüchtet mit gestohlenem Landrover und landet auf Bahngleisen

Gestohlener Landrover landet auf Bahngleisen

Sebastian Iwersen/shz.de/hm
Flensburg
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Das Auto fiel rund acht Metern tief auf die Gleise und wurde völlig zerstört. Foto: Sebastian Iwersen/shz.de

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In der Nacht zu Freitag landete ein gestohlenes Auto in der Husumer Straße, Flensburg, nach einer Verfolgungsjagd auf den Bahngleisen. Die Bahnstrecke nach Hamburg bleibt vorerst gesperrt. Nordschleswiger, aufgepasst: Zwischen Schleswig und Flensburg ist ein Schienenersatzverkehr eingerichtet.

Die Bahnstrecke zwischen Flensburg und Schleswig ist gesperrt. Die Bahn hat einen Schienenersatzverkehr eingerichtet und geht davon aus, dass die Strecke gegen 18 Uhr wieder befahrbar ist.  Die Reisezeit verlängert sich laut DB um bis zu eine Stunde. Ein Auto ist auf die Gleise gestürzt und hat die Oberleitung beschädigt.

Gegen 1.45 Uhr in der Nacht fiel einer Streifenwagenbesatzung in der Husumer Straße ein weißer Landrover auf, der in Richtung Innenstadt fuhr. Die Beamten wollten das Fahrzeug einer Kontrolle unterziehen, doch der Fahrer missachtete die Anhaltesignale und flüchtete. An der Kreuzung zum Wilhelminental verlor er dann aber die Kontrolle über den Geländewagen und überfuhr zunächst den Fahrbahnteiler. Anschließend durchbrach der Wagen ein Geländer am Abhang zur Bahnstrecke und überfuhr einen Baum, wodurch das Fahrzeug vermutlich abhob, sich überschlug und schließlich direkt neben den Gleisen der Bahnstrecke Hamburg-Flensburg liegen blieb.

Fahrer nicht mehr im Fahrzeug

Die Polizeibeamten, die den Wagen verfolgt hatten, stoppten sofort ihren Streifenwagen und wollten dem Verunfallten zur Hilfe eilen. Doch schon wenige Sekunden nach dem schweren Unfall hatte dieser offenbar das Weite gesucht und war nicht mehr auffindbar.

Vorsorglich wurden auch die Berufsfeuerwehr, die Freiwillige Feuerwehr Innenstadt sowie mehrere Rettungswagen und ein Notarzt an den Unfallort alarmiert. „Wir mussten davon ausgehen, dass der Fahrer aufgrund der Schwere des Unfalls verletzt ist“, erklärte Einsatzleiter Marco Litzkow. Daher suchten die Feuerwehrleute das Unterholz neben der Bahnstrecke mit Taschenlampen und Wärmebildkameras ab. Zudem kamen auch eine Drohne und ein Hubschrauber der Bundespolizei zum Einsatz. Gefunden haben die Feuerwehrleute den verunfallten Fahrer aber nicht.

Fahrzeug war in Flensburg gestohlen worden

In der Zwischenzeit konnten die Beamten auch den vermeintlichen Grund für die Flucht des Autofahrers ermitteln. Der Land-Rover Defender soll zuvor im Stadtgebiet von Flensburg gestohlen worden sein.

Zwei Angehörige des mutmaßlichen Fahrers, die an die Unfallstelle gekommen waren, wurden von der Polizei vor Ort vernommen und anschließend wieder entlassen.

Oberleitung an der Bahnstrecke beschädigt

Für den Bahnverkehr dürfte der Unfall erhebliche Folgen haben – und das gleich aus zwei Gründen. Zum einen wurde durch das durch die Luft fliegende Auto die Oberleitung an einem Gleis so schwer beschädigt, dass dieses nicht mehr befahren werden kann. Zum anderen blockiert der zerstörte Wagen das zweite Gleis an der Strecke. Derzeit ist noch unklar, wie das Autowrack aus rund acht Metern Tiefe unterhalb der Straße geborgen werden soll. Möglicherweise wird dazu im Laufe des Freitags ein Kran eingesetzt.

Die Bahn hat vorerst einen Schienenersatzverkehr mit Bussen zwischen Schleswig und Flensburg eingerichtet.

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