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Auszeichnung: Darum ist Niebüll der beste Nationalpark-Partner

Auszeichnung: Darum ist Niebüll der beste Nationalpark-Partner

Auszeichnung: Darum ist Niebüll der beste Nationalpark-Partner

SHZ
Niebüll
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Als bester Nationalpark-Partner wurde die Stadt Niebüll als einzige Kommune dank zahlreicher Projekte für mehr Nachhaltigkeit und Umweltschutz ausgezeichnet. Foto: Boris Pfau Foto: 90037

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Die Auszeichnung kam überraschend. Die Stadt wurde als vorbildlicher Partner für den Nationalpark Wattenmeer geehrt. An zahlreichen umweltfreundlichen Aktionen sind eine Vielzahl von Akteuren und Institutionen beteiligt.

Damit hatte in Niebüll niemand gerechnet. „Diese Auszeichnung ist eine totale Überraschung – und ein toller Ansporn“, sagt Stadtmanager Holger Heinke. Gemeint ist der Titel „Bester Nationalpark-Partner“. Diesen hat die Stadt Niebüll nach einem umfangreichen Umwelt-Check durch das renommierte Institut für Tourismus- und Bäderforschung in Nordeuropa (NIT) mit Sitz in Kiel verliehen bekommen.

Es gab für die mittlerweile mehr als 200 Partner des Nationalparks Wattenmeer nur wenige Urkunden. „Wir sind die einzige Kommune, die ausgezeichnet wurde“, sagt Holger Heinke, der im Niebüller Rathaus zusammen mit Anke Paulsen das verantwortliche Duo für das aufwendige Projekt Nationalpark-Partnerschaft bildet.

Positive Wirkung auf den Tourismus

Dieses bringt der Stadt aber auch viele Vorteile, vor allem überregionale Werbung, Fortbildungen und einen Prestige-Gewinn. Dieser wirkt sich in Zeiten, in denen Nachhaltigkeit zu einem immer größer werdenden Gut wird, positiv auf Niebüll als Wohnort, Wirtschaftsstandort und auch auf den Tourismus aus.

„Ich bin begeistert vom Nationalpark-Thema“, sagt auch ein ebenfalls überraschter Peter Schumann (SPD), Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt, Wirtschaft und Tourismus, in dem die Mitgliedschaft vor drei Jahren auf Antrag der SPD angestoßen wurde und der sich auch mit einigen für die Partnerschaft relevanten Themen befasst, aktuell mit der Erstellung eines Klimaleitbildes für Niebüll.


„Projekte wie dieses oder auch die Fahrradfreundlichkeit gestalten sich oft zäh, gehen mir zu langsam voran. Aber diese Auszeichnung zeigt, dass wir in vielen Punkten schon mehr erreicht haben als uns selbst bewusst ist“, sagt Peter Schumann.

Dass die Auszeichnung der Initiative von vielen Beteiligten – vom Bauhof bis zum Kinder- und Jugendbeirat – zu verdanken ist, zeigt die Beurteilung der NIT. Nach dieser hat die wachsende Stadt nahe der Nordsee in allen fünf relevanten Kategorien des Umwelt-Checks gut gepunktet.

Beim Thema „Wasser“ habe Niebüll bereits viele sinnvolle Projekte umgesetzt, zum Beispiel mit Blick auf das Hallenbad, die Nutzung von Regenwasser, Durchlaufbegrenzern oder das Klärwerk, für das zudem grüne Energie durch eine eigene Windkraftanlage erzeugt wird. Gewünscht wird noch, Einwohner und Touristen über Küstenschutzprojekte zu informieren.

Klimaleitbild und kein Plastikmüll mehr

„Für die Kategorie Energie/Klima hätten wir der Stadt Niebüll gerne ein Doppel-Plus verliehen, doch das gibt unser Bewertungssystem nicht her“, heißt es im Umwelt-Check-Bericht. In vielen Bereichen werde versucht, den Energieverbrauch zu senken und mit grünem Strom zu arbeiten. Die Möglichkeiten der Energieeinsparung in den öffentlichen Gebäuden ist ein zentraler Punkt im künftigen Klimaleitbild.

Auch beim Thema Abfall gehe Niebüll mit hervorragenden Beispielen voran, viel mehr sei kaum möglich. Für positive Schlagzeilen hat vor allem die Vermeidung von Plastikmüll im öffentlichen Raum und bei Veranstaltungen gesorgt, die entscheidend von den Mitgliedern des Kinder- und Jugendbeirates mit voran getrieben wurde und wird.

Fahrrad- und Fußverkehr fördern

In der Kategorie „Umweltschonende Mobilität“ sei ebenfalls schon viel umgesetzt und erreicht worden. So werde der Fahrradverkehr und durch den Stadtpfad auch der Fußverkehr gefördert.

In der Kategorie „Regionale Wirtschaftskreisläufe & nachhaltige Produkte“ habe sich Niebüll vor allem durch die Zertifizierung als Fairtrade Town hervor gehoben. Dazu gibt es einen Unverpackt-Laden und der Stadtgärtner und sein Team achten auf Insekten freundliche Bepflanzungen zum Beispiel der Kreisverkehre im Peter-Schmidts-Weg.


Fazit: In allen Bereichen werden mit Blick auf den Umweltschutz überdurchschnittlich viele Aktivitäten umgesetzt, dabei eine Vielzahl von Akteuren mitgenommen. Als Nationalpark-Partner sei Niebüll daher hervorragend geeignet, der Nachhaltigkeitsgedanke werde aktiv transportiert und gelebt.

„Das ist wirklich ein großes Lob für die vielen Beteiligten. Ich hätte damit gerechnet, dass Hotels, Restaurants oder andere touristische Dienstleister bessere Chancen auf diese Auszeichnung gehabt hätten. Umso größer ist die Freude“, sagt Holger Heinke.

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