Nordfriesland

Architekturgeschichte in Seeth: Arbeitsgruppe entwirft Sight-Seeing-Tour durch den Ort

Seth: Arbeitsgruppe entwirft Sight-Seeing-Tour durch den Ort

Seth: Arbeitsgruppe entwirft Sight-Seeing-Tour durch den Ort

Helmuth Möller/shz.de
Seth
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Arbeitsgruppensprecher Ernst Dirks (3. v. l.) übergibt die ersten druckfrischen Flyer - im Beisein der Arbeitsgruppenmitglieder - an Bürgermeister Ernst-Wilhelm Schulz (4. v. l.). Foto: Helmuth Möller/shz.de

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Querdielenhäuser, Fachhallenhäuser und natürlich die typischen Haubarge – Seeth hat an historischer Architektur einiges zu bieten. Um dieses Angebot Besuchern möglichst eingängig nahezubringen, haben die Seether einen Rundgang entworfen – auf dem es nicht bloß Häuser zu sehen gibt.

„Seht mal nach Seeth“ heißt es auf dem neuen Flyer der Gemeinde. Es ist eine echte Premiere - denn es ist der erste Flyer, den es jemals für die Gemeinde gegeben hat”, betonte Ernst Dirks für die achtköpfige Arbeitsgruppe, die das Pamphlet erstellt hat. „Ausgangspunkt war unser Dorfrundgang“, erinnert sich Dircks.

Danach habe die Arbeitsgruppe 5, wie sie sich genannt hatte, eine Karte mit allen ortsprägenden Häusern erstellt. „Wir dürfen nicht vergessen, dass wir hier in Seeth eine einmalige Ausgangslage haben“, betont der Gruppenleiter mit Blick auf die Diversität der Seether Architektur. Niedersächsisches Fachhallenhaus oder Jütländisches Querdielenhaus und Haubarg finden sich dort. „Und darauf möchten wir aufmerksam machen!“

Die älteste Bauernglocke in Stapelholm

Wer Seeth, südlich der Eider, besucht, kann sich nun auf einem Rundgang diese historischen Gebäude ansehen. Soweit möglich abseits der Hauptstraße führt der Weg einmal um das Dorf herum. Mehr als Architektur hält das Dorfgemeinschaftshaus bereit: die älteste Bauernglocke der Landschaft Stapelholm, die 1687 im Auftrag von Hans Volkers gegossen wurde, ist dort zu bewundern. Früher läuteten sie die Bauern bei Notfällen, wie Feuer oder Hochwasser, aber auch, um die Anwohner zur Gemeindeversammlung zu rufen. Der Flyer weißt ferner auf den „Förderverein Weißstörche e.V.” hin, der die Förderung und Zufütterung von Weißstörchen zum Zweck hat. Jährlich findet ein Storchenberingungsfest statt.

Bürgermeister Ernst-Wilhelm Schulz (AWS) betonte: „Diese Arbeitsgruppe, die innerhalb der Entwicklung unseres Ortsentwicklungskonzeptes (OEK) entstanden ist, wäre ohne Fördergelder nicht machbar gewesen. Gerade diese Fördergelder-Maßnahmen – für die natürlich die Voraussetzung das Vorliegen eines OEK ist - helfen den Gemeinden. Innerhalb dieser Fördermaßnahmenrahmen haben wir Gelder für einen Maibaum und zur Beleuchtungs-Installation an unserem Wanderweg bekommen.”

Ernst Dircks und seine Gruppenmitlieder planen noch mehr

Die Arbeitsgruppe um Ernst Dircks hat sich noch mehr vorgenommen: Vor jedem der historischen und im Plan verzeichneten Häuser soll ein ansprechendes Hinweisschild aufgestellt werden. Jeder Hausbesitzer hat dort zudem die Möglichkeit, einige eigene Hinweise mit aufnehmen und veröffentlichen zu lassen.

Die Flyer stecken derweil im Schaukasten der Gemeinde in der Hauptstraße und sind auch bei der Tourismus-Information am Marktplatz in Friedrichstadt erhältlich. Der Bürgermeister wies noch auf etwas ganz anderes hin: „Es fehlt ein öffentliches WC.“ Er habe Fördermittel angefragt, jedoch Absagen erhalten. Angedacht sind übrigens auch neue Begrüßungsschilder zu allen vier Seiten des Ortseinganges. Also: Noch genügend Arbeit für die Arbeitsgruppe 5.

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