Elektro-Roller zur Miete

Anbieter wollen Netz von E-Scootern in Schleswig-Holstein ausbauen

Anbieter wollen Netz von E-Scootern in Schleswig-Holstein ausbauen

Anbieter wollen Netz von E-Scootern in SH ausbauen

Bastian Fröhlig/SHZ.de
Elmshorn/Barmstedt
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Mit Lime und Tier Mobility gibt es zwei Anbieter in Schleswig-Holstein, die Elektro-Scooter verleihen. Foto: IMAGO / Michael Gstettenbauer

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Vier Städte haben die E-Roller-Anbieter Tier und Lime bereits in Schleswig-Holstein erschlossen. Weitere sollen folgen. Dabei gibt es aber selbst definierte „No-Go-Areas“.

In Kiel, Flensburg, Lübeck und Elmshorn sind die Anbieter Lime und Tier mit ihren E-Rollern präsent. Dabei soll es aber nicht bleiben. Beide Unternehmen wollen in Schleswig-Holstein expandieren – bleiben bei den Zielen aber vage.

„Der Fokus liegt dabei auf Städten, in denen Mikromobilität einen Beitrag zum lokalen Mobilitätsmix leisten und gut für die letzte Meile zum ÖPNV genutzt werden kann“, sagt Sarah Schweiger von der Unternehmenskommunikation Lime auf Anfrage von shz.de.

Die Größe einer Kommune sei bei der Entscheidung nur ein Kriterium, erläutert Patrick Grundmann, Pressesprecher von Tier Mobility. „Ob ein Standort für uns interessant ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, nicht nur von der Einwohnerzahl.“ Kriterien seien außer der Einwohnerzahl das ermittelte Potenzial, wie viele Pendler es gibt, aber auch touristische Angebote.

Anbieter setzen auf Kooperation mit den Standorten

Zu den Zielen schweigt sich Grundmann aus: „Das sagen wir nicht, bevor es nicht feststeht, weil sich so viel verändern kann.“ Derzeit sei man bundesweit mit Städten im Gespräch. „Die Verhandlungen ziehen sich oft in die Länge. Daher kommunizieren wir es nicht vorab“, betont Grundmann. Denn für ihn ist klar: „Wir können rein rechtlich in jede Stadt gehen, aber es macht wenig Sinn, wenn es keine Akzeptanz gibt.“

So sieht es auch Schweiger von der Konkurrenz: „Bevor Lime in einer Stadt den Betrieb aufnimmt, findet ein intensiver Austausch mit der jeweiligen Stadt statt.“ Kommuniziert werde es erst, wenn alles in trockenen Tüchern ist.

Eigene „No-Go-Areas“ definitert

Auch der ländliche Raum kann für die Anbieter interessant sein, betonen beide. Allerdings hat Tier Mobility intern „No-Go-Zonen“ definiert.

Zu diesen Zonen gehören beispielsweise die Gemeinden entlang der Elbe. Bei 50 Kilometern Reichweite kann aber auch dort mal ein Roller landen. „Normalerweise kann man die Miete nicht beenden, wenn man das Zielgebiet verlässt, aber manchmal gibt es solche Fälle“, berichtet Grundmann. Dann werden die Fahrzeuge eingesammelt. „Wir haben ja kein Interesse daran, dass die E-Scooter rumliegen und sie keiner erreicht. Wir verdienen unser Geld, wenn sie genutzt werden.“

5500 Fahrten nach zwei Wochen in Elmshorn

Mit jeweils 100 E-Scootern wurde am 1. Juli Elmshorn als bisher vierte und letzte Stadt in Schleswig-Holstein von Lime und Tier erschlossen. „Mit der bisherigen Bilanz in Elmshorn sind wir sehr zufrieden und freuen uns, dass unser E-Scooter-Service so gut angenommen wird“, sagt Grundmann.

In den ersten zwei Wochen wurden bei Tier 5500 Fahrten von 1500 Nutzern registriert, die insgesamt 10.500 Kilometer zurücklegten. „Das zeigt uns, dass von Anfang an das Interesse und die Nachfrage für klimaneutrale Mikromobilität in Elmshorn sehr groß gewesen ist“, bilanziert Grundmann.

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