Abschied vom Bürgermeister

Ära Wilfried Bockholt geht am Dienstag in Niebüll auf spektakuläre Weise zu Ende

Ära Wilfried Bockholt geht am Dienstag in Niebüll auf spektakuläre Weise zu Ende

Ära Wilfried Bockholt geht in Niebüll zu Ende

SHZ
Niebüll
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Gemeindewehrführer Sönke Hansen hatte den scheidenden Bürgermeister mit dem Rettungskorb aus seinem Büro geholt. Foto: Arndt Prenzel / SHZ

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24 Jahre lang war der gebürtige Witzworter Chef im Niebüller Rathaus. Am Dienstag hatte Wilfried Bockholt seinen letzten Arbeitstag.

Gleich vier Feuerwehrfahrzeuge sausten am Dienstag um die Mittags in die Innenstadt. Ein Feuer? Passanten rannten hinterher, aus den umliegenden Geschäften und der Stadtbücherei versammelten sich Menschen auf dem Rathausplatz.

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Unter der Einsatzleitung von Wehrführer Sönke Hansen wurde der große Leiterwagen Richtung Rathaus rangiert. Die Feuerwehrleute verzogen keine Miene. Was war da los? Bedienstete des Rathauses wussten Bescheid, lächelten verschmitzt und zückten schon die Handys.

Großeinsatz auf dem Rathausplatz

Grund des Großeinsatzes: Bürgermeister Wilfried Bockholt sollte an seinem letzten Tag im Büro abgeholt werden. Und zwar nicht einfach so, sondern im Rettungskorb aus dem Dienstzimmer im ersten Stock.

Die Feuerwehrleute zurrten noch eine Niebüll-Fahne am Rettungskorb fest, und ab ging es mit Sönke Hansen am Ruder Richtung Fenster. Er steuerte den Bürgermeister direkt an, der schon bereit stand. Die Lücke war noch zu groß, doch bald konnte der scheidende Rathauschef den Sprung wagen.

Es ging hoch hinaus

Damit aber nicht genug: Gemeindewehrführer Hansen steuerte den Korb in lichte Höhe von etwa 25 Metern. „So weit oben über Niebüll war ich noch nie", sagte Wilfried Bockholt hinterher. Angst oder ein mulmiges Gefühl habe er nicht gehabt.


Die launige Frage eines Feuerwehrmannes, ob er einen neuen „Schlüppa" benötige angesichts der gewaltigen Höhe, bescheid er negativ. „Alles gut." Die Sicht sei einmalig gewesen. „Vielen Dank, das war eine tolle Sache", bedankte sich Bockholt und schüttelte den Feuerwehrleuten die Hand.

Fast freie Auswahl

„Sie dürfen sich ein Fahrzeug aussuchen", sagte der Wehrführer galant. „Wir nehmen das Lütte", sagte Wilfried Bockholt zu Gattin Andrea. Sönke Hansen überredete jedoch den Bürgermeister, doch vorn im Leiterwagen Platz zu nehmen. „Da sitzt ihr schön nebeneinander."

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Die Ära Wilfried Bockholt ist nach 24 Jahren zu Ende. „Nun ist endgültig Schluss", sagten sich die Rathausmitarbeiter mit leicht feuchten Augen.

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