HANDBALL

Zwangspause für Annika Meyer

Zwangspause für Annika Meyer

Zwangspause für Annika Meyer

Erfurt/Apenrade
Zuletzt aktualisiert um:
Annika Meyer hat in der dänischen Liga zuletzt für Aarhus United gespielt. Foto: Kent Rasmussen/Gonzales Photo/Ritzau Scanpix

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Ein massiver Corona-Ausbruch beim Thüringer HC hat den Spielplan in der deutschen Frauen-Bundesliga durcheinander gewirbelt. Annika Meyer aus Hadersleben ist eine der wenigen Spielerinnen, die nicht betroffen ist.

Es klang noch ganz harmlos, als eine Spielerin des Thüringer HC nach der Partie gegen Sport-Union Neckarsulm am 29. Dezember über coronatypische Krankheitssymptome klagte.

Aus Vorsicht wurde das für den 2. Januar angesetzte Spiel gegen den VfL Oldenburg verlegt und das komplette Team hat sich PCR-Tests unterzogen. Zwei Tage später der Schock: Bis auf wenige Ausnahmen wurde das gesamte Team positiv getestet, schreibt der Verein. Annika Meyer hat Glück gehabt.

„Es ist ein Wahnsinn, wie schnell das gegangen ist. Und wir haben keine Ahnung, wie oder wo das geschehen ist. In der Umkleidekabine, im Bus oder ganz woanders. Es ist nicht mehr nachvollziehbar“, sagt die Kreisläuferin am Freitag zum „Nordschleswiger“.

Erleichterung und Verwunderung

Sie ist eine der wenigen, die mittlerweile ihren zweiten Negativ-Test zurückbekommen hat, und sich somit nicht in Quarantäne begeben muss.

„Ich bin darüber total erleichtert, kann mir aber nicht erklären, warum es mich nicht auch erwischt hat. Ob es an der Kombination meiner Impfstoffe gelegen hat, oder an meiner Blutgruppe, oder ich einfach nur Glück gehabt habe – das ist schwer zu sagen. Zumal ich kurz nach dem Spiel gegen Neckarsulm die gleichen Symptome hatte wie alle anderen auch. Wir tauschen uns da rege in Chat-Gruppen aus, wir wundern uns alle sehr“, so die gebürtige Haderslebenerin.

Studium statt Spielbetrieb

Für das Training am Freitagabend erwartet sie nur eine Handvoll Mitstreiterinnen. Wann der Spielbetrieb für den Thüringer HC wieder aufgenommen wird, ist ungewiss.

„Die Partie gegen Sachsen Zwickau ist bereits abgesagt und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass wir am 15. gegen Buxtehude spielen werden. Das ist direkt nach Ende der 14-tägigen Quarantäne und im Anschluss sollen unsere Spielerinnen noch vom Verein auf etwaige Herz- oder Lungenbeeinträchtigungen medizinisch getestet werden“, erklärt die ehemalige SønderjyskE-Spielerin, die der Spielpause aber auch etwas Positives abgewinnen kann.

„Ich habe in der kommenden Woche eine Examensprüfung und bin ganz froh, dass ich erstmal keine anderen Verpflichtungen habe. Aber am meisten freue ich mich natürlich, dass ich gesund bin.“

Annika Meyer ist im Sommer 2021 von Aarhus United zum Bundeligaklub Thüringer HC gewechselt. Neben der Profihandballkarriere absolviert die gelernte Physiotherapeutin ein Studium zur Handelsfachwirtin.

Mehr lesen