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Hjulmand bezeichnet EM als sportlich ungerecht

Hjulmand bezeichnet EM als sportlich ungerecht

Hjulmand bezeichnet EM als sportlich ungerecht

Helsingør
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Kasper Hjulmand und seine Mannschaft haben in der ersten EM-Hälfte vom Turnierformat profitiert. Foto: Peter De Jong/Ritzau Scanpix

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Die dänische Fußball-Nationalmannschaft wird am Sonnabend in Baku um den Halbfinal-Einzug bei der Europameisterschaft spielen, ist bislang aber von Reisestrapazen verschont geblieben. Andere Nationen hatten es schwerer.

Die Fußball-Europameisterschaft 2020 wird in 11 verschiedenen Städten ausgetragen und hat den 24 teilnehmenden Nationen unterschiedliche Bedingungen geboten.

Die dänische Nationalmannschaft wird die weite Reise ins weit entfernt gelegene Aserbaidschan machen müssen, um in der Hauptstadt Baku das EM-Viertelfinale gegen Tschechien zu absolvieren, ist bislang aber von großen Reisestrapazen verschont geblieben. Nach drei Gruppenspielen im eigenen Stadion folgte ein Kurzausflug nach Amsterdam. Ganz anders war die Situation für den Gegner aus Wales, der die ersten beiden Gruppenspiele in Baku und das dritte in Rom austrug, bevor es nach Amsterdam ging.

„Die Unterschiede, was Reisetage betrifft, sind bei diesem Turnierformat schon groß, und mit den Coronaregeln ist es auch schwer zu planen. Jede Nation hat ihre eigenen Coronaregeln. Es ist für den Veranstalter unmöglich gewesen, alles zu planen. Die unterschiedlichen Reisestrapazen hat aber für eine Schieflage gesorgt“, meint Nationaltrainer Kasper Hjulmand.

 

Dänemarks Nationalspieler mussten am Montag nicht auf den Trainingsplatz. Foto: Thomas Sjørup/Ritzau Scanpix

Die Waliser beschwerten sich nach der 0:4-Niederlage im Achtelfinale gegen Dänemark über den Schiedsrichter, über das Turnierformat und über die aufgrund der strengen Coronaregeln fehlenden walisischen Fans in den Niederlanden. Ein walisischer Spieler nannte das Turnier sogar einen Witz. 

Abgesehen von der Kritik am deutschen Schiedsrichter Daniel Siebert hatte der dänische Nationaltrainer Verständnis für die übrigen Kritikpunkte.

„Das verstehe ich. Wales hat wirklich viele Kilometer reisen müssen, ist zweimal in Baku gewesen. Auch die Schweiz hatte Spiel eins und drei in Baku. Das ist also von Bedeutung, wie viele Stunden man mit Reisen verbringt. Es herrschen keinerlei Zweifel, dass es in diesem Punkt sportlich ungerecht ist“, meint Kasper Hjulmand.

Der Nationaltrainer hatte seinen Spielern am Montag frei gegeben, und auch die Trainingseinheit am Dienstag ist freiwillig. Ab Mittwoch bereiten sich die Dänen auf Tschechien vor.

Martin Braithwaite bei der Pressekonferenz am Montagvormittag. Foto: Philip Davali/Ritzau Scanpix

„Einige haben sich voll verausgabt und hatten seit 18 Tagen keinen einzigen freien Tag. Wenn wir eine komplette Woche zwischen zwei Spielen haben, denken wir, dass ein freier Tag passt. Und Dienstag machen die Spieler das, was ihnen am meisten Energie bringt. Einige werden aufs Rad steigen, andere gehen in den Kraftraum oder auf den Trainingsplatz“, sagt Hjulmand.

„Ich mache nie frei. Ich trainiere immer. Ich habe heute schon trainiert, und ich werde es morgen auch tun“, so Martin Braithwaite bei der Pressekonferenz am Montagvormittag.

Zuversicht herrscht im dänischen Lager, wenn es um die verletzten Spieler ging. Yussuf Poulsen und Daniel Wass mussten gegen Wales passen, Kapitän Simon Kjær schied eine Viertelstunde vor Schluss angeschlagen aus.

„Wir sind optimistisch, was Simon betrifft. Ich habe das klare Gefühl, dass wir Simon für Sonnabend fit machen können“, sagt Kasper Hjulmand

Der Nationaltrainer geht auch davon aus, dass Yussuf Poulsen und Daniel Wass einsatzbereit sind.

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