Fussball

Starke Führungsqualitäten sind gefragt

Starke Führungsqualitäten sind gefragt

Starke Führungsqualitäten sind gefragt

Hadersleben/Haderslev
Zuletzt aktualisiert um:
Michael Boris und Jonas Lygaard stehen bei SønderjyskE nicht mehr Seite an Seite. Foto: Kent Rasmussen/Ritzau Scanpix

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Die Attitüde bei der Blamage gegen Silkeborg hat am Ende den Ausschlag gegeben. Michael Boris ist nicht mehr Cheftrainer von SønderjyskE. Fußballdirektor Jonas Lygaard gesteht Fehler ein, hat aber auch einen starken Mann auf der Kommandobrücke vermisst.

„Wir sind Tabellenvorletzter, haben nicht genug Punkte gesammelt und haben gegen Silkeborg eine fürchterliche Attitüde gezeigt. Wir sind extrem enttäuscht, was gegen eine Mannschaft, mit der wir uns messen können müssen, herausgesprungen ist“, sagt SønderjyskE-Fußballdirektor Jonas Lygaard nach der Entlassung von Cheftrainer Michael Boris zum „Nordschleswiger“.

„Wir brauchen eine bessere Attitüde und wir brauchen eine starke Führungskraft. Wenn die Dinge aus dem Ruder geraten, muss einer die Führung übernehmen und die Richtung ausgeben, damit alle am gleichen Strang ziehen. Das gilt für Spieler und Stab, sonst funktioniert es nicht. Wenn einige nach links laufen, andere nach rechts, das ist auf Dauer nicht tragbar“, so Jonas Lygaard.

Emil Holm und SønderjyskE gerieten gegen Silkeborg unter die Räder. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

„Der Entschluss ist nicht nur aufgrund des Silkeborg-Spiels gefasst worden. Das ist eine Analyse des bisherigen Saisonverlaufs und der Ausführung der Dinge. Michael ist eine fantastische Person mit guter Trainerkompetenz, leider hat er es bei uns nicht umsetzen können“, sagt der Fußballdirektor und räumt eigene Fehler ein: „Wir müssen auch sehen, was wir hätten besser machen können. Wir hätten einen Sportdirektor früher holen können, der ihn hätte unterstützen können. Es gibt einen Grund dafür, dass wir diesen Sportdirektor jetzt holen werden. Wir hätten ihm bessere Voraussetzungen bieten können, und wir müssen aus den Fehlern lernen, die wir gemacht haben.“

Der Vertrag mit einem neuen Sportdirektor ist unterzeichnet, und der noch geheim gehaltene Name wird voraussichtlich am Dienstag veröffentlicht. Eine Zusammenarbeit mit Michael Boris wird es nicht mehr geben.

„Michael hat in seinen vier Monaten bei uns immer 100 Prozent gegeben und ist zielstrebig gewesen. Es hat gute und schlechte Dinge gegeben, und selbstverständlich ist die Frage erlaubt, ob er eine faire Chance bekommen hat. Unterm Strich sind  wir Tabellenvorletzter und sind von einem Aufsteiger auseinander genommen worden. Das war schon einmal in Aalborg der Fall. Das erste Mal ist es ein Aussetzer, das zweite Mal zeichnet sich schon ein Muster ab“, meint Jonas Lygaard.

Michael Boris bei seinem 14. und letzten Superliga-Spiel für SønderjyskE. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

Der bisherige Assistenztrainer Simon Poulsen wird übergangsweise die sportliche Verantwortung übernehmen, die Suche nach einer dauerhaften Lösung ist aber bereits angelaufen.

„Ich kann noch nicht sagen, ob es einen dänischen oder ausländischen Trainer geben wird. Es sind aber Gespräche mit möglichen Kandidaten geplant“, so der Fußballdirektor.

Mehr lesen

Fussball

Jens Kragh Iversen
Jens Kragh Iversen Sportredakteur
„Sønderjyske: Es riecht schon ein wenig nach Klassenerhalt“