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Sønderjyske-Flop schießt FC Girona in Spanien an die Tabellenspitze

Sønderjyske-Flop schießt FC Girona an die Tabellenspitze

Sønderjyske-Flop schießt FC Girona an die Tabellenspitze

Hadersleben/Haderslev
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Artem Dovbyk bei einem seiner wenigen Torerfolge bei Sønderjyske Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

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Sønderjyske ist in der Vergangenheit bekannt dafür gewesen, das Potenzial von Fußballern auszuschöpfen, die anderswo auf dem Abstellgleis gelandet waren. Es hat aber auch einige Spieler gegeben, die bei Sønderjyske zu Fehleinkäufen wurden, aber anderswo aufblühten.

Artem Dovbyk darf sich mit Fug und Recht dänischer Pokalsieger nennen. Der Stürmer aus der Ukraine, der in der Saison 2019/20 als Leihgabe vom FC Midtjylland zu Sønderjyske kam, traf in der zweiten Runde beim 5:0-Sieg gegen Boldklubben Viktoria zweimal, fiel in den nächsten vier Pokal-Runden trotz Startelf-Einsatzes nicht weiter auf und blieb im Pokalfinale auf der Bank.

Der Ukrainer blieb auch in der Superliga weit hinter den Erwartungen zurück, konnte sich nicht durchsetzen und verabschiedete sich nach nur zwei Toren in 18 Superliga-Spielen. 

 

Faris Moumbagna machte im Sønderjyske-Trikot selten eine gute Figur. Foto: Jacob Schultz/JV

Die Karriere von Dovbyk hat seitdem aber an Fahrt aufgenommen. Der 26-Jährige wurde 2021 im Achtelfinale der Europameisterschaft zum Matchwinner, als er in der Verlängerung gegen Schweden das 2:1 erzielte. 

Im Sommer wurde er für 7,75 Millionen Euro von Dnipro-1 an den spanischen Erstligisten FC Girona verkauft. Hier erzielte der 20-fache Nationalspieler der Ukraine am Wochenende beim 2:1-Erfolg gegen Villareal bereits sein drittes Saisontor für den FC Girona, der nach sechs Siegen und einem Unentschieden sensationell an der Tabellenspitze der spanischen Liga steht, vor Real Madrid und dem FC Barcelona.

Artem Dovbyk ist keineswegs der einzige Spieler, der bei Sønderjyske zum Fehleinkauf wurde, aber anderswo aufblühte.

 

Abdulrahman Taiwo erzielte nur ein Superliga-Tor. Foto: Jacob Ravn

Dazu gehört auch Faris Moumbagna. Der 23-jährige Angreifer aus dem Kamerun fiel in der Saison 2021/22 bei Sønderjyske durch, blieb in seinen zehn Superliga-Einsätzen ohne Torerfolg und traf lediglich im Pokal gegen B1913 aus der Dänemarkserie.

Mittlerweile stürmt Moumbagna für den norwegischen Meister Bodo/Glimt und spielt auf der europäischen Bühne. 13 Tore in 20 Ligaspielen sowie 3 Tore in 6 Europa-League-Qualifikationsspielen stehen bei ihm zu Buche. Sein Marktwert beträgt laut Transfermarkt.de 4,5 Millionen Euro.

Tore im Sønderjyske-Trikot hatten auch bei Abdulrahman Taiwo Seltenheitswert. Der Nigerianer traf mit der Hüfte gegen Brøndby, doch das sollte das einzige Tor des Stürmers aus seinen 17 Einsätzen bleiben.

 

Der Norweger Bård Finne kehrte ohne Superliga-Tor nach Norwegen zurück. Foto: Søren Gylling/JV

Es folgte eine Ausleihe an Spartak Trnava. In der Slowakei wurde er beim Pokalsieg zum großen Helden und erzielte in der Liga 19 Tore. Auch bei seinem jetzigen Arbeitgeber, FC Riga, hat er in sechs Spielen dreimal getroffen.

Bård Finne kam im Januar 2021 als ehemaliger Bundesliga-Profi beim 1. FC Köln als Hoffnungsträger zu Sønderjyske, wurde aber im August 2021 ohne Torerfolg in seinen 17 Superliga-Einsätzen wieder nach Norwegen abgeschoben.

Der 28-jährige Angreifer hat in der laufenden Saison bei Brann Bergen 14 Tore aus 22 Spielen gemacht und kam im Juni 2023 unter Ståle Solbakken in einem relativ späten Alter zu seinem Debüt in der norwegischen Nationalmannschaft.

Lawrence Thomas trug zwei Jahre das Sønderjyske-Trikot. Foto: Karin Riggelsen

Als Fehleinkauf kann Lawrence Thomas nicht bezeichnet werden, doch der australische Torwart konnte in der Abstiegssaison 2021/22 sein Niveau aus dem ersten Jahr nicht halten und verlor seinen Stammplatz an Nicolai Flø.

Nach seiner Rückkehr zu den Western City Wanderers ist Lawrence Thomas zum Torwart des Jahres in der australischen Liga gekürt worden.

Ein Fehleinkauf war auch Philip Zinckernagel nicht, der Offensivspieler konnte aber in seiner Sønderjyske-Zeit von August 2016 bis März 2018 sein großes Potenzial nicht ausschöpfen.

Philip Zinckernagel konnte sich bei Sønderjyske nicht durchsetzen. Foto: Karin Riggelsen

Zinckernagel bekam viele Chancen, doch die Leistungen waren sehr schwankend. Nach 44 Superliga-Einsätzen und vier Toren wurde er an Bodo/Glimt abgegeben, wo seine Karriere Fahrt aufnahm.

Der 28-Jährige hat seitdem beim FC Watford, bei Nottingham Forest, Standard Lüttich, Olympiakos Piräus und beim Club Brügge an feinen europäischen Adressen gespielt. In der laufenden Saison hat er aus fünf Spielen drei Tore für Club Brügge gemacht. Sein Marktwert beträgt laut Transfermarkt.de 4 Millionen Euro.

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