Am Sonnabend, 6. April, wird um 13 Uhr im KunstPunkt eine spannende und sehr professionell gestaltete Ausstellung eingeläutet. Es ist kein Zufall, dass der Chefredakteur von „Flensborg Avis“, Søren Munch, bei der Vernissage über Südschleswig (Sydslesvig) und Flensburg (Flensborg) sprechen wird. Zum ersten Mal kommen die 13 Künstlerinnen und Künstler von südlich der Grenze. Alle sind Mitglieder des grenzüberschreitenden Kunstvereins Flensborg Fjords Kunst- og Kulturforening (FFKK). 

Vielfalt aus Südschleswig

Die Initiatorin der Ausstellung ist Susanne Weber (59) aus Lindewitt (Lindved). „Wir kennen uns von der FFKK und wir zeigen hier die ganze Vielfalt aus Südschleswig“, verspricht sie. Sie hat sich schon an fünf Ausstellungen in Dänemark beteiligt. 

Im KunstPunkt werden bis einschließlich 18. April in dem früheren Postamt an der Storegade Gemälde, Mixed Media, Fotografien und auch Skulpturen gezeigt. Auch ein Werk, das mithilfe künstlicher Intelligenz geschaffen wurde, ist dabei. Jedes Stück ist ein Unikat.

Bei der dekorativen Platzierung der Werke haben die Ausstellenden aus Deutschland die Kuratorin des KunstPunkts, Kirsten Steenfatt, um Hilfe gebeten. Einige von ihnen haben schon in Dänemark ausgestellt, für andere ist der KunstPunkt in Augustenburg das erste Mal. 

Dänen offener für die Kunst

Um im KunstPunkt eine eigene Ausstellung zu machen, das erfordert eine Mitgliedschaft. „So hat der KunstPunkt jetzt ein paar weitere Mitglieder aus Südschleswig erhalten“, so Susanne Weber. Sie hat schon mehrfach ihre Arbeiten in Dänemark ausgestellt. „Ich stelle hier einfach am allerliebsten aus. Es macht einfach echt Spaß hier. Die Dänen sind einfach offener für die Kunst“, stellt die langjährige Mitarbeiterin von „Flensborg Avis“ fest. 

Susanne Weber ist erst seit einigen Monaten Mitglied im Augustenburger KunstPunkt. „Aber trotzdem hat mich Aase Nyegaard schon gefragt, ob ich bei der nächsten offenen Ausstellung nicht die Organisierung übernehmen will. Das finde ich einfach so toll, dass mir so viel Vertrauen entgegengebracht wird“, meint sie dankbar. Ihr Engagement in Augustenburg verschafft ihr viele neuen Kontakte mit anderen Künstlerinnen und Künstlern. Diese kommen ihr nicht zuletzt bei der Zurechtlegung der Kunst- und Kulturbroschüre von „Flensborg Avis“ zugute.

Die Meerjungfrau auf dem Meeresboden

Von Maike Petersen (54) aus Handewitt (Hanved) hängt das große stimmungsvolle Kunstwerk mit der schönen Meerjungfrau und den Tentakeln. Sie hat H. C. Andersens Meerjungfrau schon immer fasziniert: „Für mich ist es eine Assoziation. Meine Eltern sind krank und manchmal fühlt man, dass man mehr oder weniger allein auf dem Meeresboden sitzt.“ 

Sie hat Kunst studiert und an acht verschiedenen Schulen unterrichtet. Seit drei Jahren widmet sie sich ausschließlich ihrer Künste. Ihre Karriere begann in Nordschleswig – an der deutschen Schule in Lügumkloster (Løgumkloster). „Aber heute kann ich leider fast überhaupt kein Dänisch mehr“, meint sie. 

Kunstwerke mit links

Die Künstlerin Lisbet Buhl hat unter anderem zwei grafische und sehr dekorative Werke mit vielen verschiedenen Steinen in verschiedenen gedämpften Farben dabei. Eigentlich widmet sie sich einer sehr konkreten Darstellung von natürlichen Motiven.  

Auf die beiden anderen Werke angesprochen, muss sie lachen: „Die beiden sind ,second hand'. Ich hatte damals einen Gips an meiner Hand und musste daher mit der anderen malen. Denn malen musste ich. So entstanden diese Beiden.“ Sie hat schon in Flensburg ausgestellt. Sie freut sich über die Möglichkeit im KunstPunkt einige ihrer Arbeiten zeigen zu können. „Ich finde es toll, seine Werke nicht bei sich zu Hause, sondern mal an einer anderen Wand zu sehen. Und hier gibt es irgendwie auch ein Zusammenspiel der verschiedenen Arbeiten“, meint sie. 

Gerda Nehls (71) hat einige ihrer Arbeiten mit Stoffen und einigen natürlichen Effekten verfeinert. Die frühere Schneidermeisterin hat erst vor vier Jahren mit ihrem kreativen Hobby begonnen. Sie freut sich über ihren Abstecher nach Augustenburg: „Ich liebe die dänische Sprache.“ 

Kunst mit KI

Hartmut Rexin (67) aus Lindewitt ist ein Multikünstler. Er malt Ölgemälde und Aquarelle, und arbeitet mit Gips und Holz. In das Werk „Zauberwald“ mit ganzen drei Leinwänden wurden Lichter eingebaut. 

Diesmal hat er unter anderem auch mithilfe der künstlichen Intelligenz am Computer mit einigen Fotos experimentiert. „Für mich ist es immer gut, neue Wege zu finden, um etwas darzustellen. Ich will dem Zuschauer gern die Freiheit geben, der Fantasie freien Lauf zu lassen“, erklärt er. Auch er findet, dass die Dänen die Kunst mehr schätzen: „Hier gibt es einfach ein besseres Kunstverständnis. Hier ist man offen, wenn es um neue Kunst geht.“

In der Abteilung für junge Künste stellen Schülerinnen und Schüler von Cilly Schröders Malerschule ihre Werke aus. Die Ausstellung hat täglich von 11 bis 16 Uhr geöffnet. Es werden jeden Tag einige der Künstlerinnen und Künstler anzutreffen sein.

Zu den Ausstellenden zählen auch Andrea Nowark, Cilly Schröder, Gudrun Adrion, Karin Hansen, Kerstin Sager, Saxi Aqua, Susanne Pontius und Uwe Hahn.