Verkehr

Raser an den Schulen machen Eltern Angst

Raser an den Schulen machen Eltern Angst

Raser an den Schulen machen Eltern Angst

Sonderburg/Sønderborg
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Das eine der Schilder vor der Deutschen Schule Sonderburg Foto: Ilse Marie Jacobsen

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Eine Untersuchung unter 1.860 Eltern in Dänemark hat es gezeigt: an den Schulen wird zu häufig gerast. Das führt dazu, dass Kinder nicht allein in die Schule gehen oder dorthin radeln dürfen.

Die Zeit läuft manchmal auch Eltern morgens davon. Dann wird schon mal im Auto auf das Gaspedal gedrückt. Aber ein zu schnelles Fahren in der Nähe von Schulen in Dänemark bereitet anderen große Sorgen. 

2021 haben „Rådet for Sikker Trafik” und „Trygfonden” in einer Befragung von 1.860 Eltern herausgefunden, dass vier von zehn Elternteilen wiederholt erlebt haben, dass andere zu schnell an einer Schule vorbei gefahren sind. Die hohe Zahl der Autos, ein zu hohes Tempo und fehlende Vorsicht – das sind Faktoren, die die Eltern vorsichtig werden lassen. Viele haben daher überhaupt keine Lust, ihre Kinder in die Schule radeln oder gehen zu lassen.

Rücksicht auf die Schulkinder

Deshalb hängen im Augenblick wieder knallgelbe „Børn på vej“-Schilder an den Schulen. „Mit dem Schulstart hängen wir die Schilder auf, weil wir die Botschaften der Kampagne verkünden wollen. Das Tempo muss gedrosselt werden, und es muss Rücksicht auf die vielen Schulkinder genommen werden, die jetzt nach den Ferien wieder auf den Straßen unterwegs sind. Wir wünschen uns, dass mehr Kinder radeln. Deshalb ist die Sicherheit auf den Schulwegen allesentscheidend“, meint die Vorsitzende des technischen Ausschusses, Kirsten Bachmann (Schleswigsche Partei).

Wir wünschen uns, dass mehr Kinder radeln. Deshalb ist die Sicherheit auf den Schulwegen allesentscheidend.

Kirsten Bachmann, Stadtratsmitglied (SP)

Mehr gehende und radelnde Kinder sind aus mehreren Gründen eine sehr gute Sache. Die Kinder lernen, wie sie sich im Verkehr benehmen sollen, und die Verkehrsmenge kurz vor 8 Uhr wird vermindert.

Weniger Autogedränge

„Viele Kinder in der Sonderburger Kommune fahren oder gehen zur Schule und wieder nach Hause. Ich will hier den Eltern danken, die einen aktiven Einsatz leisten, um ihre Kinder morgens auf dem Fahrrad, gehend oder mit dem Bus vorankommen zu lassen, damit es weniger Autos in Schulnähe gibt. Die Zeit, die man investieren muss, damit die Kinder sich selbst befördern können, ist schnell wieder verdient, wenn man künftig morgens kein Autogedränge vor der Schule mehr hat“, so der zweite Vorsitzende des technischen Ausschusses, Kristian Beuschau.

Landesweit radeln oder gehen 50 Prozent der Schulkinder im Verkehr, so eine Untersuchung von Epinion 2021 für den Verkehrssicherheitsrat „Rådet for Sikker Trafik“.

Wer sich als Elternteil Sorgen macht, wie ein Kind allein zur Schule finden kann, der sollte die Strecke am etwas stilleren Wochenende mit dem Mädchen oder dem Jungen trainieren. Dazu rät „Rådet for Sikker Trafik“.

Links das ”Børn på vej"-Schild, rechts das Reklameschild der Deutschen Schule Sonderburg Foto: Ilse Marie Jabobsen
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