Prozess

Tonnenweise Kokain geschmuggelt: Angeklagte schweigen

Tonnenweise Kokain geschmuggelt: Angeklagte schweigen

Tonnenweise Kokain geschmuggelt: Angeklagte schweigen

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Ein Blaulicht leuchtet unter der Frontscheibe eines Einsatzfahrzeugs der Polizei. Foto: Lino Mirgeler/dpa/Symbolbild

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Auf dem Seeweg haben Drogendealer monatelang tonnenweise Kokain nach Hamburg geholt. Versteckt hatten sie das Rauschgift in Containern, die Obst, Gemüse und Reis geladen hatten. Zwei Männer stehen nun als mutmaßlicher Teil der Drogenbande vor G...

Im Prozess um den bandenmäßigen Schmuggel von tonnenweise Drogen aus Südamerika nach Hamburg haben die beiden Angeklagten zunächst zu den Vorwürfen geschwiegen. «Erstmal noch nicht», sagte der 36 Jahre alte Angeklagte am Donnerstag vor dem Landgericht Hamburg auf die Frage der Vorsitzenden Richterin, ob er sich äußern wolle. Den beiden Männern wird vorgeworfen, den Transport von mehr als zwei Tonnen Kokain, Marihuana und Amphetaminen in den Hamburger Hafen mitorganisiert und überwacht zu haben. Die Liste der Verdachtsfälle aus den Jahren 2019 und 2020 ist dabei lang. Allein das Verlesen der Anklage dauerte am ersten Prozesstag deutlich länger als 30 Minuten.

Die illegal importierten Drogen, meist mehrere hundert Kilogramm pro Lieferung, waren der Anklage zufolge versteckt in Wartungsklappen und doppelten Böden von Kühlcontainern, die unter anderem mit Bananen, Reis und Brokkoli beladen waren. Nachdem die Container im Hafen von ihrer regulären Fracht entladen waren, holten sie demzufolge die Drogen aus den Verstecken, um sie gewinnbringend weiterzuverkaufen. Dabei haben die Drogendealer in unterschiedlichen Konstellationen zusammengearbeitet und auch Lastwagenfahrer für Transport der Container aus dem Hafengelände heraus angeheuert.

Etwa ein Jahr lang hatten die Hamburger Polizei und das Zollfahndungsamt gegen die Drogenbande ermittelt. 2020 gelang ihnen schließlich der Schlag gegen die organisierte Kriminalität in Norddeutschland - mehr als ein Dutzend Verdächtige wurden festgenommen. Andere Verdächtige gingen den Beamten der Staatsanwaltschaft zufolge später ins Netz.

Das nun gestartete Verfahren ist eines von mehreren in diesem Zusammenhang, einer der Angeklagten gilt als einer der Haupttäter. Der Staatsanwaltschaft zufolge sind in dem Komplex bereits fünf Urteile ergangen, von denen vier bereits rechtskräftig sind. Ein weiteres Verfahren gegen acht Angeklagte läuft zudem aktuell ebenfalls vor dem Landgericht. Dort werde im September mit einem Urteil gerechnet.

Für den Prozess wegen des Verdachts des gemeinschaftlichen bandenmäßigen Handeltreibens mit Betäubungsmitteln und der Einfuhr von Betäubungsmitteln sind zunächst noch mindestens 32 weitere Verhandlungstermine angesetzt.

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