Schleswig-Holstein & Hamburg

Ostwind bringt Schleswig-Holstein Hochwasser und Schnee

Ostwind bringt Schleswig-Holstein Hochwasser und Schnee

Ostwind bringt Schleswig-Holstein Hochwasser und Schnee

dpa
Kiel/Lübeck (dpa/lno) -
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Eine dichte Schneedecke liegt in der Kieler Innenstadt auf dem Europaplatz. Foto: Axel Heimken/dpa

Über die Ostsee fegt ein eisiger Sturm. Für Schleswig-Holstein bedeutet das Hochwasser von Flensburg bis Travemünde und an einigen Orten auch viel Schnee. Verantwortlich ist der Lake-Effekt.

Das eisige Ostseewasser schwappt über die Uferkanten, Teiche und Seen frieren langsam zu und Teile Schleswig-Holsteins bekommen ordentlich Schnee. Besonders in Ostholstein soll es in den nächsten Tagen zu anhaltenden Schneefällen und Schneeverwehungen kommen. Hintergrund ist vor allem der sogenannte Lake-Effekt, wie Meteorologe Frank Böttcher am Montag erläuterte.

Dabei erwärmt sich eisige Luft über der zwei bis drei Grad kalten Ostsee und nimmt Feuchtigkeit auf. Beim Weg an Land steigt die Luft auf, kühlt wieder ab und es schneit. Auf diese Weise könnten den Angaben zufolge in einzelnen Teilen Schleswig-Holsteins am Dienstag große Schneemengen zusammenkommen, während in anderen Teilen des Landes dagegen nichts passiert. Bereits in den vergangenen Tagen hatte es ergiebig in Flensburg und Umgebung geschneit.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte vor starkem Schneefall bis zu 45 Zentimetern und Schneeverwehungen ab der Nacht zu Dienstag vor allem in Ostholstein und angrenzenden Kreisen. Die Temperaturen sollen tagsüber leicht im Frostbereich liegen und können nachts auf minus sechs und im Herzogtum Lauenburg bis minus zehn Grad sinken. Bis Donnerstag ist der Vorhersage zufolge mit weiteren Schneeschauern zu rechnen, die Temperaturen sinken weiter.

Sturmböen aus östlichen Richtungen haben am Montag in Lübeck und Travemünde die Trave über die Ufer treten lassen. Die Wasserstände lagen am Mittag bei rund 6,10 Metern, wie ein Feuerwehrsprecher sagte. Das sind etwa 1,10 Meter mehr als der normale Wasserstand. Dadurch würden die Uferpromenade in Travemünde und die Straße An der Obertrave in Lübeck an einigen Stellen überspült, sagte er.

Nach Angaben des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) ist für die gesamte Lübecker und die Kieler Bucht auch in der Nacht zum Dienstag noch mit Wasserständen von 80 Zentimetern bis 1,10 Metern über dem mittleren Wasserstand zu rechnen. In Flensburg wurde der höchste Wasserstand am Montag mit einem Plus von mehr als 1,10 Metern erreicht.

Nach Böttchers Angaben bleibt die stabile Wetterlage mit hohem Luftdruck und dem Zufluss kalter Luft noch mindestens eine Woche erhalten. Er warnte davor, zu früh die zufrierenden Teiche und Seen zu betreten. Das Eis sei noch brüchig.

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