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Hamburg vergibt 33 500 neue Impftermine

Hamburg vergibt 33 500 neue Impftermine

Hamburg vergibt 33 500 neue Impftermine

dpa
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Ein Infektiologe zieht eine Spritze mit Impfstoff gegen das Coronavirus auf. Foto: Guido Kirchner/dpa

Hamburg würde gern mehr impfen, aber es hängt am Impfstoff. Bürgermeister Peter Tschentscher fordert einen nationalen Impfplan. Über 80-Jährige können indes von Montag an neue Impftermine in den Messehallen buchen. Die Behörde hat für die Anrufer einen Tipp.

Die Corona-Infektionszahlen in Hamburg sinken leicht, es werden viele neue Impfdosen erwartet, und neue Impftermine können auch gebucht werden: Das Coronavirus beschäftigt weiter die Hansestadt, und gleichzeitig bieten sich kleine Lichtblicke. In Hamburg werden im Februar rund 100 000 Corona-Impfstoffdosen von drei Herstellern erwartet. Das sind deutlich mehr als noch im Januar, wie ein Sprecher der Sozialbehörde am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg sagte. Im Januar hatte die Hansestadt etwa 44 000 Impfdosen - vornehmlich des Herstellers Biontech/Pfizer - erhalten. Zuvor hatte NDR 90,3 berichtet.

Am Montag sollen - gestaffelt über den gesamten Tag - 33 500 weitere Termine für Impfungen gegen das Coronavirus in den Hamburger Messehallen freigeschaltet werden. «In derselben Woche sollen weitere folgen», sagte der Sprecher. Auch in den folgenden Wochen sollen Kontingente von jeweils mehreren Tausend Terminen freigeschaltet werden. «Die genaue Anzahl der Termine wird unmittelbar mit den Impfstofflieferungen zusammenhängen. Wird viel geliefert, werden wir viel freischalten können.»

Hamburg setzt bei der Terminvergabe auf den vorsichtigen Weg und vergibt nur genauso viele Termine, wie Impfstoff zu Verfügung steht. Deshalb habe Hamburg keinerlei Kapazitätsprobleme bei der Vergabe von Terminen für die zweite Impfdosis. Die Termine werden über die 116 117 abgemacht. Um dabei direkt in der Hamburger Telefonzentrale zu landen, empfahl der Behördensprecher die Nummer aus dem Festnetz anzurufen. «Die Hotline-Verfügbarkeit war zuletzt gut. Fast alle Menschen sind auch beim ersten Anruf durchgekommen.» Und selbst, wenn es dann keinen Termin mehr geben sollte, wüssten die Mitarbeiter des Callcenters zumindest, ab wann wieder Termine freigeschaltet werden.

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hat indes mit Blick auf den geplanten Impfgipfel am Montag konkrete Angaben der Impfstoff-Hersteller sowie einen nationalen Impfplan gefordert. «Es ist Zeit für einen nationalen Impfplan, damit das Versprechen eingehalten werden kann, bis September allen Menschen in Deutschland eine Impfung anzubieten», twitterte der Politiker am Sonntag. Zudem sei es wichtig, auf dem Gipfel «verlässliche Aussagen der Hersteller zu Liefermengen und Terminen» zu haben, schrieb er weiter. «Man kann die Impfstoffe der verschiedenen Hersteller zwischen 1. und 2. Impfung nicht wechseln», begründete Tschentscher seine Forderung.

Dem Robert Koch-Institut (RKI) zufolge sind in Hamburg bis einschließlich Freitag exakt 53 742 Impfdosen verabreicht worden. Fast 45 000 davon waren Erstimpfungen, gut 9000 Menschen wurden bereits zum zweiten Mal gegen Corona geimpft. Hamburg liegt mit einer Impfquote von 2,4 Prozent bei den Erstimpfungen leicht über dem Bundesdurchschnitt von 2,2 Prozent.

Mitarbeiter der Pflegeheime und medizinisches Klinikpersonal erhielten mit fast 28 000 bisher die meisten Dosen für Erst- und Zweitimpfungen. An über 80-Jährige gingen gut 19 500 Dosen, an Pflegeheimbewohner gut 13 500 und an Menschen mit medizinischer Indikation fast 1950 Impfdosen.

Am Wochenende waren die 7-Tage-Zahl der Ansteckungen unterdessen leicht gesunken. Die Inzidenz lag nach Angaben der Sozialbehörde am Sonntag bei 88,6 Ansteckungen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche. Am Wochenende waren 384 neu nachgewiesene Corona-Infektionen hinzugekommen und damit 85 weniger als am Wochenende zuvor. Am Sonntag sowie am Montag gehen die Infektionszahlen in der Regel im Vergleich zu den Vortagen zurück, weil am Wochenende generell weniger getestet wird.

Laut Gesundheitsbehörde haben sich seit Ausbruch der Pandemie in der Hansestadt 46 407 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts 39 000 als genesen. Die Zahl der Corona-Toten stieg mit Stand Samstag um 5 auf 1071.

In den Hamburger Krankenhäusern wurden nach Angaben der Gesundheitsbehörde mit Stand Freitag 416 Corona-Patienten stationär behandelt, davon 84 auf Intensivstationen. Das waren drei Patienten beziehungsweise ein Patient weniger als tags zuvor. Unter den 84 Intensivpatienten in den Kliniken waren auch 17, die nicht in Hamburg wohnen.

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