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187 Corona-Fälle: Hamburg tritt bei Inzidenz auf der Stelle

187 Corona-Fälle: Hamburg tritt bei Inzidenz auf der Stelle

187 Corona-Fälle: Hamburg tritt bei Inzidenz auf der Stelle

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Ein Abstrich für das Testverfahren auf das Coronavirus. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild

Hamburg kommt beim Sieben-Tage-Wert der Corona-Infektionen nicht recht vom Fleck. In anderen Teilen Deutschlands sinkt er schneller. Warum, weiß keiner.

In Hamburg hat sich das Corona-Infektionsgeschehen im Wochenvergleich nur wenig verringert. Auch mit Blick auf andere Bundesländer geht die Zahl der Neuinfektionen in der Stadt langsamer zurück. Am Montag kamen laut Gesundheitsbehörde 187 neu nachgewiesene Fälle hinzu. Das sind 69 mehr als am Vortag und einer mehr als am Montag vor einer Woche. Die Inzidenz, also die Zahl neuer Ansteckungen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche blieb zum Sonntag unverändert bei 67,7. Am Montag vor einer Woche hatte sie bei 70 gelegen.

Wegen eines Software-Updates am Wochenende sei ein Teil der Fälle in die Zahlen vom Montag eingegangen, hieß es. Am Dienstag könne es noch weitere Nachmeldungen geben, sagte Behördensprecher Martin Helfrich. «Gravierende Abweichungen sind aber nicht zu erwarten.»

Zur Frage, warum die Corona-Zahlen sich in Hamburg eher seitwärts als nach unten entwickeln, gebe es «keine klare Erkenntnislage», bemerkte Helfrich. Die Entwicklung zeige aber, «wie wichtig die Entscheidung war, den Lockdowns weiter zu verlängern». Bund und Länder hatten in der vergangenen Woche beschlossen, weitere Lockerungen erst ab einem stabilen Inzidenzwert von unter 35 zu ermöglichen.

Zwar gelinge den Gesundheitsämtern die Nachverfolgung - also die Ermittlung der Kontakte nach erfolgter Infektion - gut, sagte der Sprecher. Anders sei es aber bei der «Zurückverfolgung», bei der es darum gehe, wo genau sich ein Infizierte angesteckt hat. Das gelinge nur in etwa einem Drittel der Fälle. «Die Frage des Ursprungs lässt sich einfach manchmal nicht klären.» Helfrich verwies darauf, dass auch in Hamburg der Trend generell nach unten geht, wenn auch nicht so schnell. «Aber besser langsam weniger als mehr.»

In die Diskussion anderer Ministerpräsidenten um mögliche Urlaubsreisen zu Ostern wollte sich Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) nicht einschalten. Seine Meinung zum Thema Reisen und Corona habe der Bürgermeister bereits in der vergangenen Woche kundgetan und daran habe sich nichts geändert, sagte sein Sprecher. Tschentscher hatte mit Blick auf die am 1. März beginnenden Hamburger Frühjahrsferien gesagt: «In diesem Jahr sollte es keine Urlaubsreise geben.»

Laut Robert Koch-Institut (RKI) liegt Hamburg mit einem vom Institut auf anderer Grundlage berechneten Inzidenzwert von 61 derzeit auf Rang acht der Bundesländer - gemeinsam mit Niedersachsen. Lange hatte die Hansestadt zu den Ländern mit der geringsten Inzidenz gehört. Den Bundesdurchschnitt gab das RKI aktuell mit 59 an.

Die Zahl der in Hamburg an oder mit dem Virus Gestorbenen lag am Montag unverändert bei 1196. Laut Gesundheitsbehörde haben sich seit Beginn der Pandemie 49 178 Hamburgerinnen und Hamburger nachweislich infiziert. Etwa 43 600 von ihnen gelten nach RKI-Schätzungen inzwischen als genesen.

Auf den Intensivstationen der Hamburger Krankenhäuser wurden am Montag dem Register der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) zufolge 70 Corona-Patienten behandelt, 9 mehr als am Vortag. Davon mussten 38 invasiv beatmet werden, 4 mehr als am Sonntag.

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