Streit um Kanzlerkandidatur

Merz ruft in K-Frage zu schneller Klärung auf

Merz ruft in K-Frage zu schneller Klärung auf

Merz ruft in K-Frage zu schneller Klärung auf

dpa
Arnsberg
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Friedrich Merz (CDU), ehemaliger Vorsitzender der Unions-Fraktion im Bundestag, sitzt auf der Tribüne des Stadions Große Wiese. Foto: Jonas Güttler/dpa

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«Einigt Euch, Markus Söder und Armin Laschet»: Friedrich Merz fordert eine Entscheidung in der K-Frage. An seiner Partei lässt der Politiker in einer Rede in Arnsberg kein gutes Haar.

Im Streit um die Kanzlerkandidatur in der CDU hat der frühere Unions-Fraktionchef Friedrich Merz die beiden Bewerber zu einer schnellen Klärung aufgerufen.

«Einigt Euch, Markus Söder und Armin Laschet. Dieses Land braucht Perspektive. Dieses Land braucht Führung. Und die CDU und die CSU werden gebraucht als politisch führende Kraft dieses Landes», sagte der 65-Jährige in Arnsberg in seiner Bewerbungsrede um die CDU-Direktkandidatur im Hochsauerlandkreis vor Delegierten.

Merz bezeichnete es in einem Statement vor Journalisten als «die schlechteste aller denkbaren Möglichkeiten, wenn es zu einer streitigen Abstimmung in der Bundestagsfraktion am nächsten Dienstag» komme. «Ich hoffe, dass uns eine solche Abstimmung erspart bleibt.» Er gehe davon aus, dass alle Beteiligten über das Wochenende miteinander redeten und es noch am Wochenende ein Ergebnis gebe. Merz bekräftigte, dass er Armin Laschet unterstütze: «Ich habe immer gesagt, dass ich nach der Entscheidung auf den beiden Parteitagen die beiden Parteivorsitzenden, die gewählt worden sind, erst Annegret Kramp-Karrenbauer und dann Armin Laschet, voll unterstüze. Daran hat sich nichts geändert.»

In seiner Rede kritisierte Merz den Zustand seiner Partei. «Die CDU hat ihren Kompass verloren, unsere Wählerinnen und Wähler wissen nicht mehr, wofür wir eigentlich stehen», sagte er. Er rief dazu auf: «Wir müssen wieder den Mut haben, eine stinknormale bürgerliche Politik zu machen, statt dem flüchtigen Zeitgeist atemlos hinterherzulaufen. Wir sind nicht die besseren Grünen und auch nicht die etwas weniger radikale AfD.» Wer den Holocaust leugne oder diese schreckliche Zeit unseres Landes für einen «Fliegenschiss der Geschichte» halte, «mit dem haben wir nichts, aber auch gar nichts gemeinsam».

Merz' Gegenkandidat, der Bundestagsabgeordnete Patrick Sensburg (49), hatte in seiner Rede zuvor vor allem sein Eintreten für den Hochsauerlandkreis betont und dabei auf zahlreiche Projekte verwiesen. Als Bundestagsabgeordneter wolle er «mitarbeiten an dem Generationenwechsel der Nachmerkel-Ära», sagte er.

Der Hochsauerlandkreis mit seinen rund 260.000 Einwohnern gilt als CDU-Hochburg. Sensburg ist dort bereits seit zwölf Jahren Abgeordneter. Er war 2009 Friedrich Merz nachgefolgt, der damals nach vier Wahlperioden (1994-2009) nicht erneut kandidiert hatte. Ende Februar hatte Merz überraschend angekündigt, erneut kandidieren zu wollen. Die Abstimmung am Samstag konnte Merz für sich entscheiden: Mit gut 71 Prozent der gültigen Stimmen wurde er zum Direktkandidaten gewählt.

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