Knivsbergfest 2022

Was Jasper Andresen über Gemeinschaft und Minderheit denkt

Was Jasper Andresen über Gemeinschaft und Minderheit denkt

Was Jasper Andresen über Gemeinschaft und Minderheit denkt

Knivsberg/Knivsbjerg  
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Jasper Andresen sprach sich auf dem Empfang dafür aus, dass die Minderheit mehr über sich spricht und sich erklärt. Foto: Karin Riggelsen

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Fester Punkt auf dem Knivsbergfest ist der Empfang. Jasper Andresen, Vorsitzender des Deutschen Jugendverbandes für Nordschleswig, riss in seinem Grußwort die Themen Gemeinschaft, Minderheit und deren Zukunft an.

Jasper Andresen ist Vorsitzender des Deutschen Jugendverbandes für Nordschleswig. Auf dem Knivsbergfest sprach „Der Nordschleswiger“ mit ihm über Gemeinschaft, auf die Andresen auch in seinem Grußwort auf dem Empfang einging.

Jasper, was bedeutet für dich Gemeinschaft in der Minderheit? Wann hast Du das Gefühl von Gemeinschaft?

„Ein Gefühl von Gemeinschaft habe ich im Großen und im Kleinen. Im Kleinen stellt es sich zu Hause ein, in Tingleff und Umgebung, wenn ich dort in meinem Verein oder wenn ich in der Schule bin. Im Großen erlebe ich sie, wenn ich das Knivsbergfest oder den Deutschen Tag besuche. Das Fest ist das Highlight für mich, jedes Jahr. Es ist ein Fixpunkt für mich. Man kann sich die Frage stellen, muss das Knivsbergfest identitätsstiftend sein oder sollten Besucherinnen und Besucher dort einfach eine gute Zeit haben. Ich meine, es muss nicht identitätsstiftend sein, denn ich höre, dass es den Kindern einfach so gefällt, sie freuen sich. Das Gemeinschaftsgefühl kommt von ganz allein. Das merkt man, wenn man hier ist. Ich übe in der Minderheit ja offizielle Funktionen aus, deshalb denke ich auch darüber nach, was Gemeinschaft in der Minderheit ist, und wie diese in Zukunft aussehen kann, wo wir hinwollen. Das Thema habe ich auch auf dem Empfang angeschnitten.“

Letzte Vorbereitungen vor dem Empfang – Jasper Andresen (links) und der Generalsekretär des Bundes Deutscher Nordschleswiger, Uwe Jessen Foto: Helge Möller

Was ist denn notwendig, damit es in Zukunft eine deutsche Minderheit in Dänemark gibt?

„Wir müssen viel mehr kommunizieren, was die Minderheit ist. Früher war klar, in welchen Sportverein die Kinder gehen, wo man einkauft. Das ist nicht mehr so. Die Minderheitenidentität hat sich gewandelt. Die Abgrenzung zur Mehrheit ist nicht mehr scharf. Heute suchen Eltern Angebote aus, die nicht aus der Minderheit stammen. Sie wählen das für sie passende aus. Wir müssen die gute Geschichte weitererzählen, und die Menschen, die unsere Angebote nutzen, müssen wissen, von was sie Teil sind. Ich bin mir aber sicher: Die Minderheit wird es weiter geben.“

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