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Sprachunterricht mit Ziel vor Augen

Sprachunterricht mit Ziel vor Augen

Sprachunterricht mit Ziel vor Augen

Apenrade/Aabenraa
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Ditlev Grønlund, Frederik Christiansen, Laura Pedersen, Nanna Risom, Victor Svarke Foto: Karin Riggelsen

Die Højskolen Østersøen in Apenrade: Hier lernen junge Dänen Deutsch, um für vier Monate in Österreich als Skilehrer zu arbeiten.

 „Ich glaube, Wien liegt weiter rechts“, ruft Nanna Risdom ihrer Mitschülerin zu. Im Klassenraum der Højskolen Østersøen wirft ein Beamer die Umrisse einer Europakarte an die Wand. Die Schüler sollen versuchen, europäische Hauptstädte auf der Landkarte zu zeigen. Nachdem Laura Pedersen sich für einen Punkt auf der Karte entschieden hat, rechnet der Computer die Distanz aus, wie weit sie daneben getippt hat. 106 Kilometer Differenz liegen zwischen Wien und ihrer Einschätzung. Frederik Ulfkjær schreibt die Zahl an die Tafel und spricht sie laut aus. In der heutigen Stunde lernen die Schüler, die Zahlen auf Deutsch. „Anders als in der Schule geht es bei uns nicht so sehr darum, grammatikalisch korrekt zu sprechen, sondern einfach miteinander zu kommunizieren“, erklärt Ulfkjær, der im vergangenen Jahr selbst als Skilehrer in Österreich dabei war. Dieses Jahr hilft der  21-Jährige dabei, die 24  Jungen und 6 Mädchen auf die neue Sprache vorzubereiten. Aus ganz Dänemark sind sie  nach Apenrade gekommen, um vier Monate an der Højskolen Østersøen Deutsch zu lernen und in Österreich von Dezember bis April als Skilehrer zu arbeiten.

Motivation

„Es ist wichtig, ein Ziel vor Augen zu haben, wenn man eine neue Sprache lernt“, findet Karim Pedersen, Koordinator der Højskolen Østersøen. Für die 30 Schüler ist der Job in Österreich die perfekte Motivation. Viele der 18- bis 23-Jährigen haben von dem Angebot über Freunde oder Facebook erfahren. In Österreich müssen sie mit den Kindern und Erwachsenen beim Skiunterricht Deutsch reden.  „Deutsch zu lernen, ist wichtig, um später einen guten Job zu finden“, meint Ditlev Grønlund. Frederik Bjørnhold Christiansen kann sich sogar vorstellen, in Deutschland zu studieren. Victor Emil Svarke aus Kopenhagen glaubt nicht, dass er nach seinem Job als Skilehrer viel Deutsch sprechen wird. Trotzdem macht ihm der Unterricht Spaß.

Karim Pedersen betont, dass Deutsch einen hohen Stellenwert in der Geschichte der Heimvolkshochschule hat: „Als die Schule vor 25 Jahren gegründet wurde, war der deutsch-dänische Austausch das Fundament.“

Blick in die Zukunft

Heute ist der Deutschunterricht immer noch wichtig, aber es gibt noch andere sprachliche Angebote wie Englisch, Russisch, Chinesisch und verschiedene Aktivitäten. Pedersen, der die Kurspläne organisiert, hat für die kommende Zeit neue Ideen, um das Deutsch- und Dänischlernen noch weiter in den Vordergrund zu stellen. „Für die Zukunft könnte ich mir vorstellen, dass wir den Sprachunterricht mit dem Arbeitsmarkt koppeln. Oder Unterricht als Vorbereitung für das Studium im Ausland anbieten. Die Højskolen ist keine Insel, wir müssen uns etwas überlegen, um weiterhin relevant zu bleiben. Mit einem konkreten Plan,  wann und wo  die neue Sprache  angewendet werden   kann,  ist die Motivation zu lernen am höchsten“, sagt Pedersen. „Das beste Beispiel sind unsere Skilehrer“, fügt er lächelnd hinzu.

 

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