Kultur in Nordschleswig

Kreativ und digital im Museum: So groß ist das Angebot für Kinder

Kreativ und digital im Museum: So groß ist das Angebot für Kinder

So groß ist das Angebot für Kinder im Museum

Pauline Severin
Pauline Severin
Apenrade/Aabenraa
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Zeichnung eines Kindes
Die Zeichnung eines Kindes zum Thema „Angst“ im Kunstmuseum Tondern (Tønder) Foto: Judith Reicherzer

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Von Kinderspielhaus bis hin zur App: Langweilige Ausstellungen waren gestern. „Der Nordschleswiger“ hat in verschiedenen Museen vorbeigeschaut, um sich nach dem Kinderprogramm zu erkundigen.

Aufgrund der Technik und Kreativität sind Museen mittlerweile auch für kleinere Gäste ein spannender Ausflugsort. Platz zum Spielen, Malen und digitales Angebot: Für jedes Kind ist etwas dabei.

Basteln, Malen und Spielen

Sei es das Kinderspielhaus im Stil der Wikingerzeit in Hadersleben (Haderslev), die Kinderwerkstatt im Schloss Brundlund in Apenrade oder das Zeichnen eines Monsters in Tondern (Tønder), auch für die Jüngsten gibt es hier Spannendes zu erleben.

Familie beim Basteln
Nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene können hier kreativ werden. Foto: Judith Reicherzer

Schloss Brundlund (Apenrade)

Das kleine Schloss hat neben Gemälden nordschleswigscher Künstlerinnen und Künstler sowie moderner Kunst auch ein cooles Angebot für Kinder: Die Kinderwerkstatt im Erdgeschoss lädt nämlich zum Basteln ein.

Hier kann man verschiedene Aktivitäten ausprobieren und seiner Kreativität freien Lauf lassen. Nach dem Basteln kann man sein Werk entweder mit nach Hause nehmen oder es in der Werkstatt ausstellen.

Figur mit Perlen
Die Figuren und Bäume im Schlosspark Brundlund sind momentan mit Perlenketten geschmückt. Foto: Judith Reicherzer

Im Schlossgarten rund um das Museum stehen auch viele Skulpturen. Sie wurden speziell für den Park gebaut und zeigen abstrakte sowie realistische Figuren. Momentan sind sie mit riesigen Perlen verziert.

Gemaltes Monster
Nebeneinander werden die gemalten Monster auf der Wand des Museums aufgehängt. Foto: Judith Reicherzer

Kunstmuseum Tondern

Auch im Kunstmuseum muss Kunst nicht langweilig sein: Anstatt Gemälde nur anzusehen, sind kleine (und große) Gäste dazu eingeladen, ein eigenes Bild zu malen und dieses aufzuhängen.

Das Projekt gehört zur momentanen Ausstellung „Angst“, die noch bis 23. Oktober besucht werden kann.

Malecke
Hier werden die Monster gemalt und aufgehängt. Foto: Judith Reicherzer

Die Aufgabe lautet: Zeichne ein Monster und gib ihm einen Namen. Grund dafür ist, dass wir unsere Angst leichter überwinden können, sobald wir Dinge, vor denen wir Angst haben, benennen.

Archäologiemuseum Hadersleben

Sich als Königin oder König verkleiden, Sackhüpfen, in einem Wikingerhaus spielen oder Kegeln: Besonders für die kleinsten Gäste bietet das Archäologiemuseum einiges.

Auf dem Weg in den ersten Stock ist ein Wikinger-Kinderspielhaus, das wie ein typisches Wikingerhaus aufgebaut ist: Tisch, Bett und Platz für die Tiere – in diesem Fall ein großes Stoffpferd. Neben Wikingerin und Wikinger spielen kann man im Haus auch einfach in der Polsterecke lesen oder am Tisch basteln und malen.

Spielhaus
Das Wikingerspielhaus Foto: Judith Reicherzer

Zum Königin- und Königspielen gibt es verschiedene Kostüme und einen königlichen Thron.

Neben dem speziellen Kinderangebot ist das restliche Museum ebenso kinderfreundlich und mit vielen Farben und Bildern aufgebaut. So sehen Kinder etwa ein Wikingerhaus und ein Wikingergrab, das Büro eines Archäologen und eine Schuhmacherwerkstatt.

Auch das Freiluftmuseum gegenüber dem Hauptgebäude ist für Kinder ein spannender Ort. Dort können sie Häuser aus vorherigen Jahrhunderten, darunter Wohnhäuser, eine alte Scheune und Mühle, betreten.

Digitales Angebot und Kniffliges

Nicht nur für die ganz Kleinen, sondern auch für ältere Kinder haben die Museen in Nordschleswig ein Angebot.

Das Spiel kann im gesamten Schloss gespielt werden. Foto: Judith Reicherzer

Schloss Sonderburg (Sønderborg)

Obwohl so ein großes Schloss wie in Sonderburg an sich schon ein spannender Ort für Kinder ist, hat sich das Museum mit der kostenlosen App „Useeum“ etwas Cooles ausgedacht: Der Bösewicht Heidenreich liebt teure Kunstwerke und plant, ein wertvolles Artefakt aus dem Museum zu stehlen. Professor Blom ist ihm schon auf der Spur, braucht aber Hilfe. Du kannst Heidenreich nur aufhalten, wenn du seine Rätsel löst, die dich quer durch das Museum führen.

Obwohl das Spiel auf einer App ist, findet es hauptsächlich in den Ausstellungsräumen des Museums statt. Dazu muss man die Umgebung erforschen und spezielle Orte und Werke finden.

Das gesamte Schloss Sonderburg ist für Kinder spannend aufbereitet. Foto: Judith Reicherzer

Museumsbesuchende können das Spiel auch in anderen Museen Dänemarks spielen und den Bösewicht auch bei weiteren Übeltaten aufhalten. Dazu werden Mädchen und Jungen motiviert, auch weitere Missionen in anderen Museen zu lösen. Empfohlen wird das Spiel für Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren.

Weitere Infos unter: www.useeum.com

Fröslevlager Museum (Pattburg/Padborg)

Wie auch das Sonderburger Schloss hat das Fröslevlager Museum eine Mission auf der „Useeum“-App namens „Die Flucht aus dem Fröslevlager“.

Spielerinnen und Spieler haben hier folgendes Ziel: Informationen zu sammeln und einem Gefangenen bei der Flucht aus dem Lager zu helfen. Ansonsten droht ihm die Deportation in ein deutsches Konzentrationslager.

Auf dem gesamten Gelände des Museums sind Hinweise versteckt, die den Gefangenen bei der Flucht unterstützen. Falls das Spiel zu schwierig werden sollte, können Hinweise auch übersprungen werden.

Der Escape-Room ist erst seit einem Monat für Besuchende geöffnet. Foto: Judith Reicherzer

Zeitdruck, Hinweise finden und Codes lösen: Seit einem Monat gibt es auch einen Escape-Room, bei dem die Spielenden 45 Minuten Zeit haben, um die große Flucht aus dem Lager zu schaffen.

Das Szenario lautet: Eine Gruppe gefangener Widerstandskämpfer hat die Routine der Wachen überlistet und in Zusammenarbeit mit Verbündeten außerhalb des Lagers einen Plan ausgearbeitet, der hoffentlich zu ihrer Flucht führt. Sie schleichen sich in das Büro des Kommandanten und müssen nun versuchen, Kontakt zu den Menschen außerhalb aufzunehmen.

Ausblick vom Wachturm
Die Aussicht aus dem Wachturm des Lagers Foto: Judith Reicherzer

Auf die Frage, ob das interaktive Programm für Aufregung sorgt, meint Museumsmitarbeiterin Lisa Jonasson nur: „Wir haben weder für den Escape-Room noch für das Spiel negatives Feedback erhalten – trotz Sensibilität des Themas.“

Maximal fünf Personen dürfen im Escape-Room sein, und das Museum empfiehlt ein Mindestalter von sieben Jahren.

Weitere Infos unter: www.natmus.dk

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