LHN-Boss beruhigt

Kein Aufkauf der Landwirtschaft durchs Ausland befürchtet

Kein Aufkauf der Landwirtschaft durchs Ausland befürchtet

Kein Aufkauf der Landwirtschaft durchs Ausland befürchtet

Peter Lassen
Peter Lassen Hauptredaktion
Tingleff/Apenrade
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Foto: dpa

Der Häuslerverband fordert in Sachen Landaufkauf eine Registrierung von ausländischen Investitionen auf dänischem Grund und Boden. LHN-Chef Tage Hansen hält sie für sinnvoll, sieht aber kein akutes Bedürfnis dafür. Der Umweltminister hält von dem Vorschlag weist den Vorschlag ab.

Der Häuslerverband fordert in Sachen Landaufkauf eine Registrierung von ausländischen Investitionen auf dänischem Grund und Boden. LHN-Chef Tage Hansen hält sie für sinnvoll, sieht aber kein akutes Bedürfnis dafür. Der Umweltminister hält von dem Vorschlag weist den Vorschlag ab.

„Nein, ich befürchte keinen Aufkauf der dänischen Landwirtschaft durchs Ausland. Nur ein sehr kleiner Teil der Flächen in Nordschleswig ist im Besitz von ausländischen  Bauern oder Investoren“, so der Direktor des Landwirtschaftlichen Hauptvereins für Nordschleswig, Tage Hansen. Er hat aber Verständnis für das Anliegen beispielsweise des Häuslerverbandes, dass der Staat ausländische Aufkäufe registrieren und kategorisieren sollte. Die Vorsitzende des Häuslerverbandes und Vizevorsitzende des dänischen Bauernverbandes, Landbrug & Fødevarer, Lone Andersen, wünscht sich zudem eine Straffung des Landwirtschaftsgesetzes, um die Rolle von ausländischen Spekulanten einzudämmen. Man müsse die Entwicklung laufend verfolgen.

Der zuständige Umwelt- und Nahrungsmittelminister Esben Lunde Larsen (V) weist eine solche Registrierung zurück: „Für mich ist wichtig, dass die Landwirtschaft Finanzierungsmöglichkeiten bekommt – nicht ob diese von dänischen oder ausländischen Anlegern stammen.“ 

Mehrheit für Registrierung

Im Folketing bildet sich bereits eine Mehrheit für eine Registrierung. Die Sozialdemokraten, die die Regierung leiteten, als das Landwirtschaftsgesetz liberalisiert wurde und damit den Aufkauf durch Anleger ermöglichte, will die Sache noch untersuchen.
„Es macht schon Sinn, dass man die Aufkäufe registriert, und das ließe sich relativ einfach über Danmarks Statistik machen“, so Tage Hansen mit der Feststellung, dass dies dem Gesetzgeber dann auch immer aktuell zeigen kann, wo der Hase hinläuft:  „Nicht, dass ich da aktuell eine Gefahr sehe – zumindest noch nicht. Und die Landwirtschaft kann ja jede Form der Finanzierung gebrauchen. Aber der Königsgedanke der dänischen Landwirtschaft war immer, dass  der Bauer Herr auf der eigenen Scholle sein sollte.“  

Hansen stellt aber auch klar, dass ein drohender ausländischer Aufkauf nicht auf der aktuellen Tagesordnung der Landwirtschaft steht: „Schon vor vielen Jahren kam die erste Welle der Aufkäufe aus den Niederlanden. Dann kamen viele  deutsche Bauern. Nun kommen auch Investoren aus dem Ausland und kaufen dänische Höfe. Der Anteil ist noch sehr gering, aber eine Registrierung könnte zeigen, wie schnell die Entwicklung  geht und ob und wie man überhaupt reagieren könnte oder sollte in der Gesetzgebung.“

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