Mobilität

Mit dem Hund unterwegs: Was in Bus und Bahn gilt

Mit dem Hund unterwegs: Was in Bus und Bahn gilt

Mit dem Hund unterwegs: Was in Bus und Bahn gilt

Nordschleswig
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Beim Zugfahren kommt es bei den Hunden auf die Größe an (Archivbild). Foto: Amanda Klara Stephany

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Manchmal geht es nicht anders: Der Hund muss mit. Wer den Vierbeiner aber im Zug oder im Bus mitnehmen möchte, muss einige Regeln beachten. Doch wie lauten diese genau? Und wie sieht es mit dem grenzüberschreitenden Verkehr aus?

Das Update der Deutschen Bahn-App ist wohl für Hundebesitzerinnen und -besitzer ein besonderer Grund zur Freude: Endlich gibt es die Passagierauswahl „Hund“. Was banal klingt, war bis zum Update ein ständiger Kampf. Denn ein Ticket für den Hund konnten Reisende für ihre tierische Begleitung nur über den Postweg erwerben – für denselben Preis wie ein Kinderticket, wohlgemerkt. Für Menschen aus dem Grenzland, die etwa von Dänemark nach Deutschland reisen wollten, eine schwierige Angelegenheit – und problematisch für sehr spontane Reisewillige. 

Mit dem Update können sich Hundebesitzerinnen und -besitzer nun entspannen. Doch worauf muss sonst noch geachtet werden? Und wie fährt der Hund in Nordschleswig mit dem ÖPNV? 

Nicht alle Hunde dürfen mit

Bevor Mensch und Hund überhaupt den ÖPNV benutzen, müssen sie sich vorab einige Gedanken machen. Wenn die Reise einen Grenzübergang beinhaltet, muss sowohl der Vierbeinige (als auch der Zweibeiner) seine Ausweisdokumente mit sich tragen. In dem EU-Heimtierausweis sollten alle verpflichtenden Impfungen vermerkt sein – besonders die Tollwutimpfung. Bei der Einreise nach Dänemark auch nicht zu vergessen: Es gibt einige Rassen, die im Königreich verboten sind. Folgenden Rassen ist eine Einreise – unabhängig vom Impfstatus – nicht gestattet: 

  • Pit Bull Terrier
  • Tosa Inu
  • American Staffordshire Terrier
  • Fila Brasileiro
  • Dogo Argentino (argentinische Dogge)
  • American Bulldog
  • Boerboel
  • Kangal
  • Zentralasiatischer Owtscharka
  • Kaukasischer Owtscharka
  • Südrussischer Owtscharka
  • Tornjak
  • Šarplaninac

 

Ist der EU-Pass vollständig und die Rasse nicht auf der Verbotsliste, darf der Hund einreisen. Doch bevor Mensch und Tier es sich in den Sitzen des Zuges oder Busses gemütlich machen können, gibt es noch weitere Faktoren, die über die Weiterreise entscheiden. 

Die Größe zählt 

Ähnlich wie in Deutschland fahren kleine Hunde mit dem Zug oder dem Bus kostenlos. Doch was als kleiner Hund gilt, unterscheidet sich von Unternehmen zu Unternehmen etwas. Während es südlich der Grenze nur heißt, dass Hunde bis zur Größe einer Hauskatze in einem geeigneten Transportbehältnis mitgenommen werden dürfen, gibt es nördlich der Grenze genauere Vorgaben. Kostenfrei mitfahren darf, wer in ein Transportbehältnis passt, das nicht größer als 100 × 60 × 30 Zentimeter ist. Zudem müssen die Pfoten der Tiere sich stets in dem jeweiligen Transportmittel befinden. Ist das nicht der Fall, muss gezahlt werden.

Für Hunde, die zu groß sind, um es sich in einer Tasche gemütlich zu machen, gilt: Der Mensch muss für ihn ein Ticket kaufen. Bei den DSB benötigen Reisende mit größeren Hunden ein Ticket für Kinder von 12 bis 15 Jahren, was etwa 50 Prozent des eigentlichen Fahrpreises beinhaltet. Pflicht ist hierbei, genau wie auch beim deutschen Bahnunternehmen: Leinen- und gegebenenfalls Maulkorbpflicht. 

 

 

Vorfreude auf die Zugfahrt – wenn alles gut geplant ist, kann das Mensch und Hund deutlich entspannen. Foto: Amanda Klara Stephany

Hat mein Hund einen Sitz?

Ärgerlich kann es werden, wenn der Zug voll ist. Denn auch wenn das Ticket für den Hund gezogen und er somit eigentlich im Zug willkommen ist, hat er keine Platzgarantie. Die DSB raten Reisenden mit Hund, gleich zwei Plätze zu buchen, um dem Hund mehr Raum zu bieten.

In Foren tauschen sich Vielreisende und Hundefreunde regelmäßig zu dem Thema aus. Der Kritikpunkt dabei: Warum zahlen Hundehalterinnen und -halter genauso viel für ihren Hund wie für ein Kind, obwohl dieser nicht einen Sitzplatz (oder in dem Fall die Fläche vor dem Sitzplatz) für sich beanspruchen darf?

Auch die DB hat eine ähnliche Regelung. Wer ganz sichergehen möchte, dass der Hund genug Platz hat, findet im Internet viele Erfahrungsberichte. In Waggons der Deutschen Bahn sind vor allem die Sitzplätze am Ende eines Waggons mit der Wand im Rücken beliebt, in den Zügen der DSB finden Hundebesitzerinnen und -besitzer im Fahrradwaggon mehr Platz. 

Wie sieht es im Bus aus?

Wer in Nordschleswig mit seinem Hund den Bus nehmen will, muss auch wieder auf die Größe seines Begleiters achten. Kleine Hunde in passenden Transporttaschen reisen kostenlos mit, die großen müssen zahlen. An sich ist eine Mitnahme von einzelnen Hunden aber problemlos. Wer ein Ticket kaufen muss, zahlt bei dem Verkehrsunternehmen „Sydtrafik“ 50 Prozent des Ticketpreises. Auch bei Flextur sind Hunde gestattet, wenn auch nur in einem Transportbehälter. Große Hunde dürfen nicht mitfahren. 

Für Blinden- und Assistenzhunde gelten andere Regelungen. Diese finden Betroffene auf den Internetseiten der entsprechenden Verkehrsunternehmen, etwa bei den DSB. In Zügen des Unternehmens können Assistenzhunde kostenlos mitfahren, lediglich in den tierfreien Bereichen sind auch Servicehunde nicht erlaubt. 

Wie buche ich die Tickets für meinen Hund?

Während es mit der neuen App der Deutschen Bahn nun eine eigene Angabe für Hunde gibt, müssen Passagiere in Dänemark immer noch ein Kinderticket kaufen. Dasselbe gilt auch im Busverkehr. Frühzeitiges Buchen wird da belohnt, denn die Kindertickets von 12 bis 15 Jahren betragen meist 50 Prozent des eigentlichen Ticketpreises. Das gilt auch bei Frühbuchertarifen. Weitere Informationen finden Reisende auf den Seiten von DSB und DB.

 

 

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