Lange, lange, lange warten hieß es auch für Landwirte, die ihre Gülle an das neue Biogaswerk in Sollwig liefern wollten. Jetzt haben sie sich nach jahrelanger Unsicherheit formiert, einen Vorstand und Per Dalgaard aus Toftlund zum Vorsitzenden gewählt. Dort besitzt er einen Schweinezuchtbetrieb.

Es wird erwartet, dass die ersten Lieferungen Ende 2022 in Sollwig ankommen.

Noch befindet sich das Biogaswerk – das stark verspätete Projekt wurde im vergangenen Jahr vom weltweit agierenden Unternehmen Anaergia aufgekauft – in der Bauphase. Mehr als 500 Millionen Kronen soll es kosten.

Der erste Spatenstich erfolgte bereits 2014. Kaum angefangen, kam das Bauvorhaben zum Erliegen. Die Bauarbeiten ruhten bereits seit November 2015, als sich die Wege von Envo und dem damals beauftragten Baukonzern Per Aarsleff trennten.

Es kam zu einem von Envo angestrengten Rechtsstreit, der zugunsten der Apenrader Firma ausfiel. Das Schiedsverfahren endete damit, dass das Bauunternehmen 84 Millionen Kronen bezahlen musste. Das Urteil wurde erst im Januar 2019 gesprochen.

Im November erfolgte der Verkauf des Projektes. Im Dezember 2021 wurden die Bauarbeiten wieder aufgenommen. Ende des Jahres sollen vier große Lagertanks bereit sein, die Biomasse der Landwirte aufzunehmen. Ganz fertig wird der Komplex erst Ende 2023 sein, der den Namen Envo Biogas Tønder A/S tragen wird.

Anaergia A/S mit Sitz in Apenrade (Aabenraa) baut, besitzt und betreibt dann die Anlage betreiben, die die größte ihrer Art in Nordeuropa werden soll. Sie soll 29.000 Haushalte in Tondern mit Gas versorgen können.

Der gegründete Lieferverband soll die Interessen seiner Mitglieder gegenüber dem Unternehmen wahrnehmen.

Sein Vorstand: 

• Vorsitzender Per Dalgaard
• 2. Vorsitzender Anders Bjerre
• Kassierer Aage Schmidt
• Schriftwart Christian Boll jr.
• Beisitzer: Peder Hansen
• Nachrücker:  Henrik Hansen und Stig Sandholt.

Alle sind Landwirte aus dem westlichen Teil Nordschleswigs.