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Fahrradtour durch Nordschleswig 2.0
Fahrradtour durch Nordschleswig 2.0
Fahrradtour durch Nordschleswig 2.0
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Welche Reisebekanntschaft blieb in Erinnerung, und welche fünf Dinge dürfen bei einer Fahrradtour nicht fehlen? Der 70-jährige Ulrich Kropp bereiste das Grenzgebiet dieses Jahr zum zweiten Mal und hat uns zehn Fragen zu seiner neuen Tour beantwortet.
Die erste Fahrradtour führte den seit Kindertagen begeisterten Radfahrer acht Tage lang durch die Landschaft und die Geschichte Nordschleswigs. Bereits in unserem ersten Bericht schwärmte Kropp von den Erlebnissen.
Dieses Jahr packte es den gebürtigen Niedersachsen erneut, und er reiste für fünf Tage mit dem Rad durch die Grenzregion. Seine Tour führte ihn von Flensburg (Flensborg) nach Südschleswig, Röm (Rømø) und Sylt (Sild). Wir haben uns mit dem pensionierten Lehrer unterhalten, und er hat uns zehn Fragen zu seiner neuen Fahrt und der Leidenschaft zum Radfahren beantwortet.
Was war der schönste Abschnitt der Tour?
„Die wunderschöne Innenstadt von Tondern mit den Hauseingängen und den gemütlichen Cafés hat mich begeistert“, berichtet der 70-Jährige. Auch die Landschaft hat es Ulrich Kropp angetan, obwohl es verhältnismäßig wenig Wälder gibt, die zum Beispiel vor Sonnenstrahlung schützen. Daneben erinnert sich der Radler auch an die Strecke nach Röm, denn auf dieser Strecke musste er sich kräftigem Wind entgegenstellen und kam ganz schön ins Schwitzen.

Welche Reisebekanntschaft ist besonders in Erinnerung geblieben?
„Willkommen Ulrich, du bist in Zimmer C“ – auf seiner Tour hat Ulrich bei vielen privaten Unterkünften haltgemacht. Die persönlichen Gespräche und die großartige Gastfreundschaft sind ihm besonders gut im Gedächtnis geblieben. „Einmal hat mich mein Gastgeber per Telefon kontaktiert und mich darüber informiert, dass er bei meiner Ankunft nicht zu Hause ist. Er hat mir den Code für sein Haus mitgeteilt und mir eine Notiz zu allen Dingen im Haus hinterlassen.“ Der 70-Jährige war überrascht von der Offenheit und großen Gastfreundschaft der Menschen. „Alle waren so hilfsbereit und freundlich“, sagt er.
Alle waren so hilfsbereit und freundlich.
Ulrich Kropp
Wie viel Dänisch braucht man für die Reise?
Mit Deutsch kann man sich in der Grenzregion gut zurechtfinden, meint Kropp. Diese Erfahrung hat der Radfahrer auch bei seiner ersten Tour 2020 gemacht. Dänische Höflichkeitsfloskeln beherrscht er dennoch, und auch Englisch gehört zu seinem Repertoire.
Was gab es Neues über die Grenzregion zu entdecken?
Geschichtlich war die Route wieder sehr interessant, meint Kropp. Diesmal hat er sich mit der Geschichte Ballums beschäftigt, das lange zu Ribe (Ripen) gehörte. Ein interessanter Eckpunkt seiner Reise war auch der Museumsbesuch des Fröslev-Lagers. Das Museum zeigt unterschiedliche Ausstellungen, die das Leben in Gefangenschaft während des Zweiten Weltkriegs schildern. Einmal übernachtete der Urlauber in einem Gästehaus in preußischem Stil, in dem sogar die Möbel noch originalgetreu von 1915 waren. „Das war wirklich beeindruckend“, schwärmt Kropp.
Wie kleidet man sich am besten?
Locker und luftig muss es laut dem erfahrenen Radfahrer sein. „Die Bequemlichkeit sollte bei der Wahl der Kleidung nicht zu kurz kommen“, führt er weiter aus. Insbesondere bei der Regenjacke sollte man auf die Qualität großen Wert legen. Ansonsten empfiehlt es sich wie beim Wandern – dem Zwiebelprinzip getreu – verschiedene Schichten anzulegen.
Welche Rolle spielt das Klima beim Fahrradfahren?
„Radfahren macht Spaß, ist gesund und gleichzeitig gut für die Umwelt“, sagt Ulrich Kropp. Selbst im Alltag ist das Fahrrad sein treuer Begleiter, und in Anbetracht der steigenden Kraftstoffpreise auf jeden Fall die bessere Wahl als das Auto. Bereits als Kind war das Fahrrad fester Bestandteil seines Lebens. Schon früh merkte Ulrich Kropp, dass er mit dem Rad Abenteuer erleben kann. Mit zwei Brüdern war das Geld für Reisen knapp, meint Kropp, der seit seinem zehnten Lebensjahr fest im Sattel sitzt.
Radfahren macht Spaß, ist gesund und gleichzeitig gut für die Umwelt.
Ulrich Kropp
Mit Begleitung oder allein auf die Fahrradtour?
Kropp unternahm die beiden Touren ins dänisch-deutsche Grenzgebiet allein. Er schließt eine Fahrt in Begleitung zwar nicht aus, genießt aber die Freiheiten, die durch das Alleinsein entstehen: „Ich kann anhalten, essen und gemütlich im Café verweilen, wann ich will.“
Wie viel Budget sollte man für die Route einplanen?
„Es kommt auf die individuellen Vorstellungen an“, sagt Ulrich Kropp. Die Übernachtungen haben im Schnitt zwischen 260 und 300 Kronen (35 bis 40 Euro) gekostet. Mit der Wahl, während dieser Tour bei Privatpersonen unterzukommen, ist Kropp sehr zufrieden: „Bei meiner Tour 2020 habe ich in Danhostels übernachtet, und das war längst nicht so persönlich“, erinnert er sich.
Besteht die Gefahr, sich auf der Strecke zu verfahren?
„Ja, ich habe einmal ein Schild übersehen und bin dann vom Weg abgekommen. Ich konnte aber ein Auto anhalten und nach dem Weg fragen“, erzählt der pensionierte Lehrer. Die Beschilderung in Dänemark hält der Radler insgesamt aber für sehr gut.
Welche fünf Dinge dürfen bei einer Radtour nicht fehlen?
Die Tour, das spürt man, hat dem Radfahrer große Freude bereitet. Zuletzt verrät uns Kropp, welche fünf Dinge für ihn auf keiner Tour fehlen dürfen. „Ein guter Anorak, der vor Nässe schützt, wasserdichte Radtaschen, ein bisschen Werkzeug, falls man eine Panne hat, und Getränke und Süßkram sind essenziell bei meinen Routen“, klärt uns Kropp auf. Das Werkzeug ist zum Beispiel auch nützlich, wenn man anderen Radfahrenden zur Hilfe kommen möchte, regt der erfahrene Radler an.