Neue Marktentwicklung
Benzinpreise im Keller
Benzinpreise im Keller
Benzinpreise im Keller
Eine Fehleinschätzung der Marktentwicklung führt derzeit zu günstigen Konditionen an den Tankstellen. Dabei hatten Experten vor einem halben Jahr noch mit steigenden Kraftstoffpreisen gerechnet. Warum das nicht so ist, erklärt ein Finanzexperte der Sydbank.
Wer in diesen Tagen Diesel oder Benzin tankt, der hat wahrscheinlich schon vergessen, dass Experten vor einem halben Jahr noch vor steigenden Preisen warnten. Von über 13 Kronen für einen Liter Bleifrei 95 war die Rede, doch in den letzten Wochen kennen die Benzinpreise nur eine Richtung: nach unten.
Bis in den Oktober hielten die Preissteigerungen an und erreichten immerhin 12,99 Kronen. Das teuerste Benzin seit drei Jahren – und auf dem Weg zu den Rekordpreisen aus den 80’ern, als Autofahrer über 14 Kronen für einen Liter Benzin blechen mussten.
Was ist passiert?
Søren Vestergaard Kristensen von der Sydbank ist Finanzexperte für sogenannte Makroökonomie – unser gesamtwirtschaftliches Verhalten. Er weiß, was passiert ist: „Anfang Oktober kostete eine Tonne Öl über 80 Dollar, doch jetzt liegt der Preis um die 60 Dollar“, sagt Kristensen. „Dahinter steckt, dass der Markt sich nicht so entwickelt hat wie erwartet.“
Zum einen ist die globale Nachfrage nach Öl und Kraftstoff gefallen, weil die Entwicklung in der Weltwirtschaft gerade stagniert. Darüber hinaus wird mehr Öl gefördert, als erwartet: Die USA haben dem Iran zwar Sanktionen auferlegt, aber gleichzeitig gab es so viele Ausnahmen (unter anderem durfte der Iran weiterhin an China und Indien liefern), dass mehr Öl auf dem Markt ist als erwartet. Auch aus einem Boykott gegen Saudi-Arabien wegen des Mordes an dem Journalisten Khashoggi wurde nichts. Also gibt es auf dem Weltmarkt mehr Öl und dadurch purzeln nun die Preise.
Was bedeutet das?
Der offizielle Listenpreis bei CircleK ist inzwischen auf 11,69 Kronen für Bleifrei 95 gefallen, also 1,30 Kronen günstiger als vor zwei Monaten. Doch den Kraftstoff gibt es derzeit noch günstiger, denn die wenigsten Tankstellenbetreiber halten sich an den Listenpreis. An der Ostküste Nordschleswigs – und anderswo in Dänemark – gibt es einen regelrechten Preiskrieg. Der schickte die Preise u.a. in Krusau, Apenrade und Christiansfeld zeitweise sogar unter 10 Kronen pro Liter. Auch der Diesel schlich sich unter 9 Kronen.
Wann tankt man am besten?
Übrigens gilt die alte Weisheit, morgens vor 10 Uhr zu tanken, nicht mehr. Die Preise sind heute dynamisch und wechseln mehrfach im Laufe des Tages. Einen guten Rat gibt es dennoch von der Automobilorganisation FDM: „Generell gilt, dass die Preise niedriger sind, dort wo mehrere Unternehmen im gegenseitigen Wettbewerb sind. Außerdem ist es eine gute Idee, sich von Tankstellen in Autobahnnähe fernzuhalten. Hier sind die Preise in der Regel etwas höher“, heißt es bei FDM.