Landwirtschaft

Ertragreiches Jahr fiel ins Wasser

Ertragreiches Jahr fiel ins Wasser

Ertragreiches Jahr fiel ins Wasser

Peter Lassen
Peter Lassen Hauptredaktion
Tingleff/Apenrade
Zuletzt aktualisiert um:
Foto: dpa

Die Bauern können sich wegen des Niederschlages auf viel Arbeit im Frühjahr vorbereiten und dürfen sich auf den 15. Dezember freuen.

2017 wird in die Geschichte der nordschleswigschen Bauern als ertragreiches Jahr eingehen. Dass der „Ertrag“ hinsichtlich des Niederschlages aber auch so enorm wurde und noch ist, hat den Landwirten viel  Ärger gebracht und wird sie im kommenden Frühjahr  viel Arbeit kosten – und weniger Ertrag  in der Ernte 2018 wegen Sommer- statt Wintersaat. Denn wegen des Wetters  sind schätzungsweise nur 30 Prozent der normalen Wintersaat ausgebracht worden, und der Landwirtschaftliche Hauptverein für Nordschleswig (LHN) rät dazu, jetzt nicht mehr zu säen.

Der Leiter der LHN-Pflanzenbauberatung, Hans Henrik Post,  hofft aber, dass das regnerische Wetter der vergangenen Monate zumindest den Ertrag haben wird,  dass die Leute in der Landwirtschaftbehörde einsehen, dass man nicht am grünen Tisch Dinge planen kann, die vom Wetter abhängig sind. „Es macht keinen Sinn, dass man  beispielsweise die Deadline für das Einbringen der Zwischenfrüchte für den 20. August festsetzt, wenn es im ganzen August regnet. Die Landwirtschaft ist nun einmal extrem abhängig vom Wetter“, so Hans Henrik Post.

Die Erntearbeiten litten schon unter dem Niederschlag, aber insbesondere der Bestellung der Felder ist durch den weiterhin anhaltenden Regen mehr als nur ein Bein gestellt worden. Die Bauern müssen bis zum Frühjahr warten, und laut  Getreide-Riese DLG wurde noch nie so viel  Sommersaat verkauft wie aktuell.  
Neben  problematischer Bestellung müssen viele Landwirte, die gesät haben, zusehen, dass ihre Felder voller kahler Flecken und kleiner Seen sind. Dort ist die Saat verrottet, und es muss im Frühjahr nachgesät werden.

Zwei Sorten af dem Feld

„Dann hat man zwei Sorten auf einem Feld und all die Mehrarbeit, die das mit sich führt. Ja, es war schon ein Sch...jahr, obwohl der Ernteertrag gut war“, so Hans Henrik Post. Dabei sind noch nicht alle Bauern fertig mit der Ernte. Es steht noch Mais – und es liegen auch noch viele Kartoffeln in der nassen Erde. Die werden Schaden genommen haben, obwohl das Gros wohl noch verwendet werden könnte, falls das Aufnehmen gelingt.

„Aber im Zuge der Ernte sind generell tiefe Spuren gemacht worden – insbesondere auf den Maisfeldern. Das hat erhebliche Strukturschäden zur Folge. Es wird Jahre dauern, bis die wieder behoben sind – und dies wird auch Ertrag kosten“, so LHN-Experte Post, der den Bauern den Rat gibt, sich nun schon jetzt auf ein  arbeitsreiches Frühjahr vorzubereiten. Man könnte beispielsweise schon  Bodenproben nehmen und analysieren lassen etc.

„Ja, man sollte sich aufs Frühjahr vorbereiten – und dann freuen sich alle auf den 15. Dezember: Denn die Landbrugsstyrelsen hat zugesagt, dass man an diesem Tag an rund 90 Prozent der Bauern Milliarden an Hektarprämie ausschütten wird. Der Rest folgt dann im Laufe des Januars. Darauf freuen sich alle Bauern“, so Hans Henrik Post.

Mehr lesen

„Mojn Nordschleswig“

Jetzt im Podcast: Weniger Autos statt mehr Busse – so soll die Rechnung aufgehen

Apenrade/Aabenraa In Folge 15 von „Mojn Nordschleswig“ bekommt Cornelius von Tiedemann überraschenden Besuch, als er Hannahs und Helges Quiz ankündigt. Sara Eskildsen spricht mit der Politikerin Kirsten Bachmann über eine App, die dafür sorgen soll, dass Menschen im ländlichen Raum mobiler werden und Hannah Dobiaschowski hat sich beim Leseratten-Duo Hugo und Linus nach Buchtipps erkundigt.

Kirsten Bachmann

Leserbrief

Meinung
Kristian Pihl Lorentzen
„Hærvejsmotorvejen som grøn energi- og transportkorridor“